Eigentlich wollte ich ja über die aktuelle C-Klasse schreiben und diese auch gefahren sein, aber aufgrund der Unfähigkeit von Sixt habe ich gestern eine Mercedes B-Klasse über die Autobahn gejagt. Ich habe es zumindest versucht.

Ich mache da kein Geheimnis draus, ich hasse die A-Klasse. Und die B-Klasse ist für mich nichts anderes als eine aufgepumpte A-Klasse. Ich mag ja Mercedes – sehr sogar. Aber ich muss schon sagen, dass sich BMW weitaus cleverer angestellt hat, ins Kleinwagen-Segment einzusteigen. Während der 1ser BMW wie ein BMW aussieht, sind in meinen Augen weder A- noch B-Klasse wirklich von Mercedes. Das ist irgendwie eher ein zu gross gewordener Smart.
Wie auch immer. Ich hatte also einen Mercedes B1870 bekommen. Ein Benziner mit Automatik, der 20.000 km gelaufen hatte. Am Freitag nach dem Abholen war ich mit dem Wagen noch schnell einkaufen. Bei aller Abneigung, das Auto ist beim Fahren wirklich schön übersichtlich. und damit meinen ich nicht die erhöhte Sitzposition, die ich nicht so mag, sondern die Rundumsicht im Fahrzeug. Die ist schon fein.
Beim Einparken ( das Auto hatte keinen Piep-piep-Einparkhelfer ) hatte ich allerdings so meine Probleme. Dadurch dass die Schnauze des Wagens vorne abfällt, sieht man nicht, wo der Wagen aufhört. Und dadurch, dass das Auto generell wie aufgebockt daherkommt, hat man auch Probleme in der Heckscheibe die Abstände zum anderen Auto einzuschätzen. Dafür ist die Servolenkung wirklich prima, also ich bin in alle Parklücken gekommen, in die ich musste bzw. wollte.
Samstag morgens um 5 auf der A2 hat man noch halbwegs freie Bahn. So habe ich mich bei der Buchung von der C-Klasse auch weitestgehend auf der linken Spur gesehen. Der B170 hat 116 PS. Und ist damit – zumindest in Verbindung mit der Automatik meines Erachtens völlig untermotorisiert. Also auf jeden Fall, wenn man wie ich auf der Autobahn nur schnell von A nach B möchte.
Auf gerade Strecken passiert oberhalb von 180 km/h nicht mehr viel. Und wenn man dann zwischendurch auch noch bremsen muss, weil ein anderer Frühaufsteher, der um diese Zeit noch nicht so peilt, dass man die linke Spur nach dem Übeholvorgang mit 120 km/h auch wieder verlassen kann, ist das Hochbeschleunigen eine Qual. Wir hatten mal einen Opel Omega B, auch mit 116 PS, der von den Abmessungen und auch dem Gewicht ja in etwa der B-Klasse entspricht. Der Opel hat sich im Vergleich zu der B-Klasse geradezu wie ein Rennwagen gefahren. Nein, Fahrspass ist wirklich anders.
Auch hilft es wenig, wenn man der Automatik die Kontrolle entzieht und selbst schaltet. Da kommt einfach nicht wirklich viel, wenn man aufs Gas tritt. Allerdings sind ja A2, A1 und A3 auf der Strecke von Bielefeld nach Köln so herrlich mit Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen durchzogen, dass man eh nicht oft das Auto ausfahren kann. Das normale Bummeln auf der Autobahn geht auch mit der B-Klasse ganz gut.

Die Innenausstattung macht keinen billigen Eindruck, man kann zumindest erahnen, dass man in einem Mercedes sitzt. Auch wenn mich der Stil der Innenausstattung an den alten Audi 80 von meinem Freund, den er Anfang der Neunziger gefahren ist, erinnert. Die Sitze waren komfortabel und haben mich die 250 km am Stück nicht spüren lassen, in schnell gefahrenen, engen Kurven bieten sie aber nur wenig Seitenhalt. Das Raumgefühl in dem Auto ist ok. Man hat Platz, kommt sich aber nicht verloren vor.
Der Sixt-B170 war mit einem eingebauten Navi ausgestattet. Ich habe gemerkt, dass ich mit so einem System, was keine Karte zeigt, sondern nur die Richtungspfeile, nicht wirklich klarkomme. Das TMC hat auf dem Rückweg dafür ganz passabel funktioniert – ich habe es aber ignoriert und bin in den Stau gefahren. Was mich extrem stören würde – die errechneten Ankunftszeit kann man nur einsehen, wenn man an dem Radio-Dings einen bestimmte Taste drückt. Die Anzeige verschwindet aber nach ein paar Sekunden wieder. Für mich ist das doch mit die wichtigste Information – werde ich pünktlich ankommen?
Sonst lassen sich die Rundinstrumente hervorragend ablesen und die Bedienelemente sind recht intiutiv zu benutzen.
Mit einer Ausnahme. Die Funktionsweise des Tempomaten habe ich nicht verstanden. Ich habe es zwei Mal versucht zu verstehen, wie das Ding funktioniert, dann aber aufgegeben. Dafür mag ich nach wie vor, wie Mercedes alle Funktionen auf einen Hebel setzt. Naja. Die Geräuschkulisse des Autos auf der Autobahn ist mehr als erträglich. Nur bei Vollgar oder bergab mit 200 km/h kommen störende Windgeräusche. Die verbaute Anlage ist ok, wenn man minimale Ansprüche hat, ich habe das Radio meist eher leise gehabt, weil bei zwei Lieder, die ich laut hören sollte, die Boxen am Schrabbeln waren.
Ich habe einen Durchschnittsverbrauch von 12 l/100 km gehabt. Dabei bin ich wohl 90% auf der Autobahn gewesen. Das empfinde ich jetzt nicht als viel zu hoch, aber ich denke mal mit einem 2l Diesel wäre ich flotter unterwegs gewesen und hätte dabei noch deutlich weniger verbraucht.
Mein Fazit: Es gibt ja bestimmt eine Käuferschicht für die B-Klasse. Ich gehöre nicht dazu. Ich mag keine halbhohen Autos und dies noch weit weniger, wenn sie recht behäbig unterwegs sind. Das Platzangebot ist prima, der Komfort hat schon was von Mercedes, ich würde wohl aber immer zu einer älteren C-Klasse greifen, als eine B-Klasse zu erwerben.
8. Juni 2008 um 10:58 Uhr
Hallo!
Du darfst einen Omega mit dessen Fahrzeughoehe auch nicht mit einen B vergleichen – da bremst erheblich mehr,.. der B170 ist wirklich untermotorisiert, – ein B200 tut hier Not – vom Drehmoment ist ein Diesel erheblich besser und kommt mit der Masse des Fahrzeuges besser zurecht.
Diesel ist uebrigens wirklich sparsamer
Normale Lautsprecher sind „Muell“ und mehr als „lala“ geben die nicht her, korrekt.
Tempomat ist Gewohnheit – geht mit einigen Tagen ins Blut ueber – kein Problem und ideal – Rueckwaertsfahren ohne Biepser ist anfangs (und auch spaeter) schwierig..aber es geht – es gehoert einfach Gewohnheit dazu, dann kennt man sein Auto.
Gruss
Markus
8. Juni 2008 um 13:35 Uhr
Stimmt, sieht innen aus wie mein alter Audi.
19. Januar 2009 um 10:36 Uhr
This review is not serious. How can one compare Audi A3 (lower by some 20 cm) with a minivan like that. I would expect a comparison with a Zafira (90kW) or VW Touran (85kW). This is a solid family car, would you drive 180 km/h with your two 2-year babies?
19. Januar 2009 um 11:52 Uhr
Its actually not a review, its just about some impressions I had while driving the Mercedes. There is no comparison to an Audi, except that I claim the interieur of the Mercdes feels like sitting in an old Audi.
And by the way, I have no problems driving 200 km/h or more with my kids in the back.
19. Januar 2009 um 13:04 Uhr
Cite :
Also auf jeden Fall, wenn man wie ich auf der Autobahn nur schnell von A nach B möchte.
OK, the B-class is not a car for that. Try C-class, at least.