powerbook_blog

klein, praktisch, unverdaulich seit 2004

Barcamp Hannover – Session: PR und Blogger

| 1 Kommentar

*Raun* Robert Basic betritt den Raum. Der Vortragende ist von einer grossen Hamburger Agentur. Namen kann ich mir nie merken. Fängt an mit der etwas missglückten FDP-wir-verarschen-Blogger-Kampagne. Ok, Zeitungen sterben. Das ist nichts Neues. Weblogs hingegen sind im Kommen. Hm hm. Es folgen ein paar Folien, die das belegen (sollen). Ein paar Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, wo die PR versagt hat bzw. die Kampagne dank der Blogger den Bach runter gegangen sind.

Erster Konsens im Plenum: Die PR-Agenturen sollen offen und ehrlich auf die Blogger zugehen. Alles andere geht sowieso nach hinten los. Danach sagt jeder mal was und vieles passt nicht zusammen. Meine Meinung vertritt hier kaum einer. Das ist ja auch ok.

Ich kann jetzt nicht sagen, dass mir diese Session was gebracht hat. Die PR-Leute wollen ihre Medlungen pushen. Dafür suchen sie also reichweitenstarke Blogger. Da habe ich also schon mal nichts mit zu tun. Ich finde es hingegen erschreckend, dass viele Firmen ihre simpelsten hausaufgaben nicht erledigen. Man prüfe doch mal einen beliebigen RSS-Feed einer Presseabteilung eines grösseren Unternehmens. Da stehen die Infos eines Automobilherstellers eher in der Autobild als im RSS-Feed.

Robert meint, dass viele Unternehmen noch nicht die richtigen Strukturen für Blogger haben. Wenn er also von Sony eine Anfrage bekommt und dann zurückfragt, können die einem nicht mal einen Ansprechpartner nennen, der ihm weitere Informationen geben kann. Wenn ich bei Sony anrufe, komme ich nichtmal an der Empfangsdame vorbei. Ich denke, dass ist eins der Probleme. Blogger, die gar keine Infos wollen, werden damit bombadiert, weil sie eben an der Spitze der unterschiedlichen Rankings stehen, während andere Blogger, die weit weniger Reichweite haben – wohl aber auch von den A-Bloggern gelesen werden ( hier also nach oben multiplizieren könnten ) von den Unternehmen nicht wahr genommen werden.

Ein Teilnehmer meint, dass die PR-Leute vor den Bloggern Angst haben. ich konnte gerade noch an mich halten und habe nicht schallend losgelacht. Ich denke eher, dass die meisten PR-Leute noch nichtmal den Hauch einer Ahnung haben, was ein Blog überhaupt ist.

Für mich war diese Session eher unbefriedigend. Das lag nicht mal an dem Sherif der die Diskussion am Laufen hielt. Vielmehr an der grossen Spanne die das Wort Blogger umfasst. Wenn man sich das mal genauer ansieht, dann haben wir da J-Blogger ( also die Journalisten, die meines Erachtens schon mal eine eigene Gruppe bilden ), dann haben wir die A-Blogger ( die an sich auch schon nicht als eine Gruppe zu sehen sind, denn die haben ja durchaus eigene Interesse. Der eine bloggt zwecks Selbstvermarkung, der andere aus Spass an der Freude und der dritte um sein Taschengeld aufzubessern ), die Themen-Blogger und dann den Longtail, den man dann auch nochmal differenziert sehen muss. Also, ist der Blogger schon mal schlecht zu greifen. Und wenn man jetzt noch sich die Firmenlandschaft ansieht, dann haben selbst die PR-Leute doch deutlich unterschiedliche Interesse.

Da also ein Konzept zu finden, was alle zufrieden stellt, ist wohl nicht zu schaffen. Meines Erachtens sollten sie PR-Leute sich hinsetzen und erst einmal anfangen, all ihre Informationen bereitzustellen, dass man sie PULLen kann. Wenn sie das ordentlich machen, dann können sie mal über das PUSHen nachdenken. Und hier vertrete ich die Meinung, dass sie die Agenturen und Unternehmen einen grossen Gefallen tun würden, in dem sie die oberen 10.000 Blogger einfach mal vergessen und lieber gezielt im Longtail suchen.

Wenn man sich das genauer überlegt, dann könnte man sowas wie Blogscout auch hervoragend kommerziell nutzen lassen. Zum einen als kostenlosen Schwanzvergleich für die Blogger. Zum anderen als Instrument, um Agenturen/Firmen/PR-Fuzzies eine Übersicht über Blogs ihrer Zielgruppe zu filtern.

Wäre. Könnte. Hätte. Ich selbst bin aber auch der Meinung, dass sich die Blogger ( und da schliesse ich jetzt alle vorgenannten ein ) teilweise viel zu wichtig sehen. Nur weil etwas in Amerika gut läuft, muss das nicht heissen, dass es in Deutschland genauso funktioniert. Ich bezweifle, dass Blogger in Deutschland jemals so einen hohen Stellenwert bekommen, wie in den Staaten.

Bla bla. Reicht. Jetzt sind schon alle weg und zum Mittag.

( barcamphannover )

Ein Kommentar

Schreib einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.