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[blog]bizz Die vier Gebote der Bad Blogger

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Der Meister kam, der Meister sah, der Meister las, der Meister sinnierte. Dann setzte sich der Meister und gab uns seine 6 Gebote der besseren Blogger. Selbstredend hat der Meister Recht. Der Meister ist vielleicht nicht unfehlbar, aber nahezu.

Nun muss es aber auch Blogger wie mich geben. Als selbsternannter Leitwolf und bekennender Anhänger der Zunft von Blogger, die man liebevoll Klicknutten, Kommerzhuren, Profilierungssüchtige, Geldgeile oder auch Rankingschieler nennt. Wir sind die Bad Blogger. Selbstredend sind wir in der Minderheit, denn der gemeine Blogger ist gut. Aber es gibt uns – und auch wir vermehren uns täglich.

Nun mag es den einen oder anderen unentschlossenen geben. Der sich da denkt. Oooaach. Klar will ich ein Guter sein, aber um welchen Preis. Wie auch immer, auch die dunkle Seite des Bloggeschäfts braucht seine Gebote. Da das Böse eh immer siegt und wir natürlich auch viel gewitzter, schlauer und durchtriebener sind, kommen wir selbstredend mit sparsamen 4 Geboten aus. Ist auch besser so, weniger Gebote zu beachten, mehr Zeit zum Bloggen.

1. Gebot: Mehre Deine Leserschaft und generiere Traffic
Eins ist doch mal ganz klar. Warum schreibst Du was in Dein Blog? Aus Spass? Aus Leidenschaft? Um Deine Gedanken mit anderen zu teilen? Alles Quatsch. Entweder hast Du keine Freude oder eine handliche Profilneurose. Ist auch ziemlich egal. Wichtig ist nur, Du willst doch nicht, dass Deine geistigen Ergüsse einfach im großen Meer der Blogeinträge verschwinden. Du willst gelesen werden, richtig?

Also im ersten Schritt suchst Du Dir mal so eine Art Community. Wenn Du Dir die Hach-so-große-Bloggeria mal ansiehst, die gehören alle so kleinen Gruppen an. Überleg bei welchem Gebiet Du erstmal mitreden kannst. Und es ist völlig egal, ob das Zeitungen, Autos, Stricken, Filme oder Apple-Computer sind. Wichtig ist nur, dass die Community die dazu gehört gross genug ist. Die Bloggeria gibt Dir feine Werkzeuge, um diese Communities aufzuspüren. 1 Tag Recherche bei Blogscout, in den deutschen blogcharts und Technorati sollte da völlig ausreichen.

Wir sagen jetzt mal, Du hast was aufm Kasten in Sachen Autos. Dann fängst Du an und hämmerst gnadenlos bis zu 200 Beiträge in dein Blog. Doch halt – wähle Deinen Blognamen völlig unverfänglich, also unabhängig vom zunächst gewählten Thema dem Du Dich widmen willst. Als Blogsystem nehme vorzugsweise etwas eigenes, was Du selbst host’es, denn bei anderen Anbietern fällt schwarze Kreativität manchmal nachhaltig auf. Diese 200 Beiträge datierst Du selbstredend zurück. Aber sei kein Horst. Beitrag #1 muss chronologisch vor dem #2 liegen usw. (Ich halte mich aus strategischen Gründen nicht an das Gebot, aber ich bin auch wirklich kein Frischling mehr).

Sobald Du die Dinger stehen hast, siehst Du zu, dass alle kommenden Beiträge zunächst mindestens einen Trackback auf ein Blog aus deiner gewählten Community haben. Und sei kein Horst, inhaltlich muss es schon passen, wir sind Bad Blogger keine Spammer. Und pro Eintrag, den Du schreibst, kommentierst Du in einem ganz anderen Blog Deiner Community einen beliebigen Beitrag. Deine Kommentare dürfen ruhig provokant sein, sollten dann aber fundiert, zumindest aber ansatzweise fundiert sein. In der Regel haben die Menschen das Lädst-Du-mich-zu-Deinem-Geburtstag-ein-lad-ich-Dich-zu-Meinem-ein-Prinzip so nett verinnerlicht, dass Du alsbald eine nette kleine Leserschar hast, die sogar kommentiert. Sobald das einigermassen klappt, suchst Du Dir ne zweite Community und fängst an Zweigleisig zu fahren.

Ganz wichtig und überhaupt nicht zu unterschätzen, die Blogger der Kategorie A. Sicherlich haben wir auch ein, zwei von denen, aber wir Bad Blogger nehmen nicht Rücksicht aufeinander. Darum nimmst Du mal die Blogcharts und XING zu Hand. Nimm wahllos 10 A-Blogger und unteile sie in Gut und Böse. 2 Gut, 4 Böse. Das hat nichts mit den Personen selbst zu tun, du kannst ruhig würfeln. Bei den zwei Guten schreibst Du nunan, latent bauchpinselerische Kommentare, bei den anderen 4 bashed Du was das zeug hält. Aber – richtig – Sei kein Horst. Alles was Du schreibst, muss wenigstens ansatzweise Hand und Fuss haben. Da andere Blogger A-Blogger-Kommentare lesen, bekommst Du mehr Leser und wenn alles nach Plan läuft, dann bekommst Du auch mal einen Link auf Dein Blog.

So weit so gut, sei emsig.

2. Gebot: Füttere die Suchmaschinen
Leser sind nett und bringen Dir die Fame-Punkte. Ok. Nett. Aber nett bringt kein Geld. Geld bringt nur Werbung und Werbung bekommst Du nur, wenn Du viel Traffic hast und auch von den Suchmaschinen gut gefunden wirst. Letzteres ist wichtig. Denn Deine Blogleser werden nur mal aus Mitleid auf Deine Werbung klicken. Wer das aber voller Verzweifelung tut, sind die Nasen, die die Suchmaschine an Dich heranspült. Auch die Fütterung der Suchmaschinen ist ein Kinderspiel. Wir sind Bad, also haben wir auch kein Problem damit, uns als Legastheniker zu verkaufen. Du benutzt die Werkzeugen oben und schaust, was im Moment so gesucht ist. Praktisch ist da auch immer, die Bloggeria selbst im Auge zu haben. Manche Blogger staunen öffentlich, unter welchen Suchbegriffen sie so toll gefunden werden. Das nimmst Du auf, da gehst Du mit. Hat der jeweilige Blogger einen besserern Page-rank als Du, dann vertipp Dich sinnvoll in der Überschrift. Die armen Suchenden, denen willst Du doch schliesslich helfen. Suchmaschinen lieben Content, finden Dich aber doof, wenn Du einfach nur ewig Passagen kopierst. Sei kreativ. Wiederhole mit Deinen eigenen Worten. Zu SEO muss ich Dir nichts sagen, Du bist ja gewitzt genug.

3. Gebot: Sei dezent, nimm aber alles mit
Melde Dein Blog bei jedem noch so dämlich Dienst an. Verwende jeden dusseligen Bilderdienst und hinterlege Deine Blog-Url in Deinem Profil. Nimm alles mit, was Du kostenlos kriegen kannst. Verwende alles, was Dir Zahlen und Statistiken bringt. Darüber kannst Du notfalls auch bloggen, aber vor allem kannst Du alles fein analysieren.

Sei aber kein Horst. Erwähne Deine steigende Technorati-Authority eher verwundert als prahlerisch. Sei behutsam mit allem was Du tust. Die guten Blogger sind auch nicht doof und selbstredend verfolgt jeder – von den oberen 100 mal abgesehen seine Rankings. Spiel den Schwiegermuttertyp, aber sei mit Herzen ein Bad Blogger.

4. Gebot: Werde ein besserer Blogger
Wenn Du um die 1.000 Visits am Tag hast, schalte Werbung und erfreue Dich an Deinen Einnahmen. Fahre Dein Blogtempo herunter und erinnere Dich an Dein Leben. Lass A-Blogger, A-Blogger sein. Kaufe Kerzen ein und eine Flasche guten Rotwein (ja, selbst wenn du kein Wein magst und lieber Bier trinkst), lass Dir eine Wanne ein (Du hast keine Wanne, nimm ein Hotelzimmer) und bade genüsslich eine Stunde lang. Erlabe Dich an Deinem Erfolg und gelobe fortan ein besserer Blogger zu werden. Vergiss diese 4. Gebote und folge fortan dem Meister.

Kleingedruckt: Ãœberweise fortan ein Zentel Deiner Einnahmen als Dank an meine PayPal-Adresse.

3 Kommentare

  1. Das mit dem „Meister“ muss ich Dir noch irgendwie austreiben, aber ansonsten ein Paradebeispiel, wie man fremden Inhalt nutzen kann, um eigene Inhalte damit zu verfassen…

  2. Vergebene Liebensmüh, Du bist der Meister. Basta.

  3. Pingback: Blogosphäre: Kindergarten online? « Der Blog eines Studenten

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