Ich bin doch Mitte 30 und gehöre schon zu der Generation, die während der Quarterlife Crisis schon prima für die Midlife Crisis trainiert haben. So will diese kommende Phase also gut vorbereitet sein. Der Porsche ist bestellt, einen ordentlichen Vorrat an potenzsteigernden Mittelchen habe ich mir mühevoll aufgebaut – nun dachte ich noch an eine fesche Tätowierung.

Natürlich nicht so ne Mickey Maus auf den Po mit einem Schild „I love Mama“, sondern eher ein größeres Tribal (also sone wirre Strichzeichnung) für den Oberarm. Die Finanzministerin war so nett und hat neulich mal abends den Pinsel geschwungen, so dass ich mich auch nochmal versichern konnte, dass ich es mag, so einen halb schwarzen Arm mein eigen zu nennen.

Dann habe ich brav im Internet nach einem Studio in Bielefeld gesucht und mir das Referenzmaterial angesehen. So bin ich dann auf Gaya-Tattoo gestossen und dort gestern abend vorstellig geworden. Die Frau, die einem dort die Tinte unter die Haut mischt, macht einen sympatischen Eindruck, wie auch der Laden selbst. Nachdem ich ihr gezeigt hatte, in welcher Größe ich mir was vorstelle, hat sie mir eine Preisabschätzung von 400 – 700 Euro gegeben und meinte das wäre in zwei Terminen zu schaffen. So weit so gut.

Wenn ich möchte, dass sie das für mich macht, dann kann ich einen Termin fürs nächste Jahr bekommen. Nächste Jahr? Wir schreiben gerade mal Februar. Jupp. 2008. So weit ist sie ausgebucht. Ok. Schön, dass es noch Wirtschaftszweige gibt, denen es gut geht. Nächste Woche werde ich da nochmal hingehen und einen Termin vereinbahren. Und nächstes Jahr bekomme ich dann mein Tattoo. Habs ja nicht eilig. Die Midlife Crisis erwarte ich ja erst in ein paar Jahren.