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Polen mit dem Auto

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Nachdem ich die letzten beiden Male Polen mit der Bahn und dem Bus bereist habe, habe ich dann dieses Mal das Auto gewählt, genauer genommen den CX. Wenn ich in Polen wohnen würde, dann würde ich auf jeden Fall einen Citroen CX fahren. Aber der Reihe nach.

Ein Blick in den gemeinen Strassenatlas zeigt dem Betrachter schnell und deutlich, dass das Autobahnnetz in Polen doch noch etwas lückenhaft ist. Also bewegt man sich brav auf den Bundes- und Landstrassen. Die Bundesstrassen sind ok. Wenn man nicht gerade im Dunklen in einer sinnflutartigen Regennacht versucht sein Ziel zu erreichen. Denn die Strassen haben zum größten Teil fiesen Spurrillen. Aquaplaning kennen die jungen Leute hier in Deutschland ja kaum noch. In Polen hatte ich damit jede Menge Spass.

Auch habe ich mich doch an unsere reflektierende Fahrbahnmarkierung gewöhnt. In Polen hat man an kritischen Stelle so reflektierende Nippel auf der Strasse. Die finde ich auch prima, leider befindet man sich sonst doch ziemlich im Blindflug. An einer Stelle habe ich auch mal unfreiwillig abgekürzt.

Interessant ist auch das Fahrverhalten und die Mentalität der Polen bzgl. Ver- und Gebotszeichen. Überholverbot heisst so viel wie, wenn nicht jetzt, wann dann bzw. wenn nicht hier, wo dann. In Deutschland bin ich es ja kaum noch gewöhnt auf der Landstrasse zu überholen. In Polen war ich aber schnell gefangen im Sog um den Kampf um halt ebn jedes Auto, was man hinter sich lassen kann.

Dazu muss ich aber kurz bemerken, dass es zwei Arten von Autofahrern gibt in Polen. Langsamfahrer – und die fahren wirklich so langsam, dass man sich genötigt fühlt zu überholen. Naja und eben Schnellfahrer, die einem vormachen, an welchen Stellen man am besten überholt.

Auch scheint dieses Zeichen, was in Deutschland Höchstgeschwindigkeit 90 besagt, in Polen in etwa zu bedeuten – wer nicht schneller kann als 90, soll möglichst weit rechts fahren. Zebrastreifen sind auch interessant. Diese sind schon der beste Weg für ein Fussgänger die Strasse zu überqueren, aber bitte wirklich nur dann, wenn gerade kein Auto kommt. Als Autofahrer darf man sich aber nicht auf diese Regel verlassen, weil es auch Fussgänger gibt, die einfach gehen. Diese erkennt man aber daran, dass sie weder nach links noch nach rechts sehen, sondern eher wie ein Lemming geradeaus laufen.

Eine Landstrasse in Polen hingegen besteht aus drei Teilen. Dem Mittelsteg und den beiden Flanken. Der Mittelsteg ist prima und bei Gegenverkehr kann man auf die Flanken ausweichen. In diesem Fall sollte man die Geschwindigkeit aber auch deutlich reduzieren, da in den Flanken auch mal lustige Löcher auftreten können. Dafür findet man links und rechts meist Strassenpfeiler mit Reflektoren, die einen die Strasse erahnen lassen. Gerade bei den Landstrassen muss man sich auch damit rechnen, dass es sowohl ausserhalb und innerhalb von geschlossenen Ortschaften heftigste Kurven gibt.

In den Städten selbst bin ich gut klar gekommen. Die Beschilderung ist prima und auch später im Detail bei der Suche nach Strassennamen hatte ich keine Probleme.

Ich möchte nicht über den schlechten Zustand der Strassen in Polen lästern. Ich fand den Zustand nämlich nicht wirklich schlimm. Das kann aber auch daran liegen, dass der CX alles so brav weggeschluckt hat. Und auch das Überholen hat mit dem Turbo-Diesel jede Menge Spass aufkommen lassen.

Polen mit dem Auto? Jederzeit wieder!

2 Kommentare

  1. Hatte ich schon mal erzählt wie meine Busfahrer in Polen während der Fahrt bei etwa 80km/h gewechselt haben? :-)

  2. Das heisst der Mittelsteg ist einspurig und bei Gegenverkehr weichst Du auf die Fanken aus? Bei hoher Geschwindigkeit sicher nicht ganz ungefährlich.

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