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[blog]notiz Kaufberatung Notebooks / Computer

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Neulich hat mich eine freundliche Dame, die sich u.a. ihre Brötchen als PR-Beraterin und freie Journalistin verdient, angesprochen, ich würde mich doch mit Computer ein wenig auskennen, ob ich sie nicht beim Computer-Kauf beraten könnte. Das Jahresende würde nahen und es wären noch Ausgaben zu tätigen. Wenn man kein festes, schmales Budget berücksichtigen Muss, macht sowas ja wirklich Spass und ist mE auch nicht allzu schwer.

Zunächst einmal haben wir geklärt, ob sie einen Desktop-Rechner oder einen mobilen Computer benötigt. Da habe ich eine klare Meinung zu: Wer nicht spielt, sondern arbeitet, zudem den Cent nicht dabei umdrehen muss, der sollte immer zu einem Notebook greifen. Vor allem als Selbstständiger – man sitzt ja oft mal hier und dort, oder auch gar beim Kunden – erleichtert das mE enorm den Arbeitsalltag. Zumal man meist alle relevanten Daten dabei hat.

Darüber hinaus sind die heutigen Notebook doch fast alle mit einem zweiten Monitorausgang ausgestattet, der es ermöglicht – falls gewünscht oder notwendig – ein größeres Display anzuschliessen. Dazu hat es sich ja fast als Standard etabliert, dass man in diesem Fall sogar mit zwei Desktops arbeiten kann, was mE einfach nur Sinn macht (Wer das erstmal angefangen hat, der wird mE immer wieder Schwierigkeiten haben an nur einem Display zu arbeiten).

Ferner ist die USB-Unterstützung doch mittlerweile wirklich ausgereift (zumindest wenn man nicht alle Geräte immer wieder in andere Slots steckt oder Exoten benutzen muss). So kann man sich die früher noch obligatorische (und idR auch sauteure) Docking-Station sparen. Im Idealfall hat man also an seinem Arbeitsplatz einen USB-Hub, an dem Tastatur, Maus, Lautsprecher, Drucker und meinetwegen auch noch ein ISDN-Adapter oder ein Scanner hängen. Kommt man zu hause an, so reicht es also drei Stecker (Strom, USB, Monitor) einzustöpseln und schon kann es losgehen. Das mache ich auch und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass dies ein vertretbarer Aufwand ist.

Zwischendurch kam die Frage nach Funk-Tastatur und -Maus. Ich weiss, dass viele Leute diese Dinger lieben. Ich finde beides einfach nur überflüssig. Zum einen verbrauchen beide Geräte nur unnützt Strom, im schlimmsten Fall Batterien, zum anderen bin ich immer noch der Meinung, dass alles was funkt auch Störungen verursachen kann und obendrein auch nicht gesund ist. Ich mag mir das ja auch nur einbilden, aber ich meine, dass meine Akku-Leistung am Powerbook deutlich leidet, wenn ich Bluetooth aktiviert habe. Ok, vielleicht nutzt man diese Maus dann auch nur am Arbeitsplatz, wenn es Strom am Gerät liegt. Trotzdem, ich finde das überflüssig ( Zudem schätze ich als Ex-Choleriker das Mauskabel als Sicherungsleine… ).

Und *schwupps* waren wir bei der Gretchen-Frage: Mac oder Wintel. Mactel gibt es ja dieses Jahr nicht mehr. Zuerst kam aber die sicherlich berechtigte Frage nach dem Aldi-Notebook. Taugt das was? Brauche ich sowas? Ich meine Nein, bzw. Nein². (Wir erinnern uns, Budget ist ausreichend, der Computer soll zum Arbeiten genutzt werden). Das aktuelle Aldi-Notebook mag nicht schlecht sein. Hat soweit ich gesehen habe auch eine 100fach-Kartenleser onBoard. Aber braucht man sowas? Ich denke nicht. Zudem ein externer Leser nur ein paar Euro kostet und – sofern sich mal einer dieser kleinen Pins verabschiedet hat – sich einfach ersetzen lässt. Ersatz ist ebenfalls ein gutes Stichwort. Hat ein Discouter ein Interesse daran, aktualisierte Treiber zur Verfügung zu stellen? Eher nicht, meine ich. Bei dem Preis kann man sich doch locker alle 2 Jahre was neues kaufen.

Meine bisherigen Erfahrung mit den Discounter-Notebooks sind eher durchwachsen. Das soll nicht unbedingt heissen, dass die alle Schrott sind – mitnichten. Aber das (s.u.) Notebook meines Freundes ist beispielsweise ein Targa (Visionary XP) vom Lidl. Bei dem geht schon beim BIOS-check das erste Mal der Lüfter an. Hm. Treffendere Formulierung wäre eigentlich: Schon beim Einschalten heult das Ding das erste Mal laut auf. Im Betrieb springt eben dieser laute Lüfter permanent an – unabhängig von der Prozessorlast. Ich habe ja keine Ahnung von der Technik, aber ich habe eher das Gefühl, dass da eine Zeitschaltung drinne ist, denn ein Temeraturfühler. Es gab mal ein aktualisiertes Bios, was angeblich die Lüftersteuerung verbessern sollte – das ist aber auch schon installiert.

Meine Mutter hatte sich seinerzeit mal so ein Aldi-Dings gekauft. Das Ding wurde sehr sehr selten genutzt. Aber nicht der Akku hat sich in dieser Zeit verabschiedet, sondern das CD-ROM. Ich denke es ist einfacher und billiger sich ein externes Gerät zu kaufen als für das eingebaute Laufwerk Ersatz zu finden.

Wenn, wie in diesem Fall, ausreichend Geld vorhanden ist, dann würde ich konservativ ein IBM Thinkpad kaufen. Das sind vielleicht nicht die schnellsten Notebooks (beileibe nicht die preiswertesten), aber sowas ich von Freunden, Kollegen und Bekannten gehört habe – sehr robuste Geräte. Ich hatte bislang nur Dells. Ich meine, ich hatte insgesamt drei Inspirions, die ich eigentlich 24/7 genutzt habe und war eigentlich sehr zufrieden damit. Wobei ich in diesem Fall eher zu einem Latitude greifen würde, da diese Baureihe doch robuster ist als die Inspirions und die Ersatzteilversorgung besser ist.

Die besagte Dame hat durchaus ein paar MacIaner im Freundeskreis. Das war also alles kein wirkliches Neuland für sie. Natürlich habe ich ihr geschildert, wie glücklich ich doch mit meinem Powerbook bin. Im Grunde habe ich immer vier bis fünf Argumente, warum ich das Powerbook so schätze: 1) Lüfter leise und selten an, das garantiert produktives Arbeiten 2) Display auf und schon kann man losarbeiten 3) Datenaustausch mit der Windowswelt ist mittlerweile problemlos 4) Es gibt derzeit noch keine Viren 5) Man hat ein *unix-System im Unterbau (was in diesem Fall nicht so spannend war).

Allerdings würde ich mir heute nicht unbedingt ein Powerbook kaufen. Mir ist das alles noch nicht ganz klar, wie das so alles weitergeht mit den Mactels. Wird 10.5 noch auf PowerPCs laufen? Werden all die kleinen Tool-Hersteller ihre Software wirklich als Universal-Binary vertreiben? KLAR! höre ich da laut und deutlich die Mac-Fraktion. Ich bin mir da unsicher. Das Powerbook ist ein tolles Notebook. Das 12″ ist mE ein einfach geniales Stückchen Technik, das ich wirklich ungern missen möchte. Wie sich diese Mactel-Geschichte aber entwickelt – grosses Fragezeichen.

So bin ich auch froh, dass ich nur beraten sollte. Und ich bin gespannt, was denn da nun angeschafft wird. Der 31.12. ist ja nicht mehr so lange hin.

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