Ich mache ja immer diese W3C-Umfragen mit. Die Hälfte dieser Fragen dreht sich dann doch immer über Einkaufen im Internet. Was man im Netz so kauft und was nicht. Bislang war ich auch der Meinung, dass ich Schuhe eher nicht im Netz kaufe. Schuhe kauft man im Schuhladen. Nicht zuletzt, weil man sich da mal schnell eine andere Grösse bringen lassen kann.
Irgendwann haben wir mal einen Katalog von I’m walking zugeschickt bekommen. Das Übliche halt – 500 Seiten Damenschuhwerk, 2 Seiten mit Schuhen für uns Männer. Ich habe mir diese Kataloge immer interessiert angesehen, waren sie mir doch immer eine nette Warnung, mit welchen fragwürdigen Kreationen die Damen dann in der kommenden Saison durch die Gegend wandern.
Die Finanzministerin ist in den letzten Wochen immer mal wieder frustriert nach Hause gekommen, weil sie in den einschlägigen Geschäften Bielefelds keine Schuhe finden konnte, die ihr wirklich gefallen wollten ( und bezahlbar waren ). So haben wir aus einer Laune heraus beide den aktuellen I’m walking-Katalog hervorgekramt und lustig alle Modelle herausgesucht, die uns ansatzweise gefallen könnten.
Dabei ist dann eine recht opulente Bestellung im Warenwert von über 1.000 Euro zusammengekommen. Es fasziniert mich ja durchaus, mit welchen Gottvertrauen diese Versandhändler Waren in diesem Wert mal eben in unser Haus kommen lassen. Machen sie aber tatsächlich. So kamen dann am Freitag zwei riiiiieesige Kartons bei uns an. Prall gefühlt mit diversen Schuhschachteln.
Ausgepackt sah das dann so aus, wie ein Schaufenster-Stückchen – kredenzt mit diversem Schuhwerk, dass eigens für unseren Geschmack zusammengestellt wurde. So weit, so gut. Und auch sehr angenehm. Zudem passten mir alle bestellten Schuhe hervorragend. Also war es auch gar kein Problem, dass ich nicht nach einer anderen Grösse fragen konnte.
Was hingegen jetzt ganz anders ist – ich muss mich entscheiden, zwischen diversen Paaren. Normaler Weise konsumiere ich ja auf die übliche männliche Art und Weise. Rein in den Laden. Schuhe sehen. Schuhe anziehen. Schuhe bezahlen. Schuhe mitnehmen. Ich würde ja sonst nie auf die Idee kommen, mich da in einen Schuhladen zu setzen mit fünf Paaren vor mir und mir dann einen Kopf zu machen, welche ich denn nu kaufen möchte. Da hat die Finanzministerin wirklich weniger Probleme.
Aber tendenziell denke ich, dass ich da jetzt öfters mal gucken und vielleicht auch wieder bestellen werde. Der Vorzug der Anprobe in den heimischen Wänden ist doch, dass man die Schuhe auch mal fix zu unterschiedlichen Hosen probieren kann.