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[blog]gedanken Einspruch, Herr Lumma!

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In Castrop-Rauxel wohnen 20 Modelleisenbahnbauer und bauen jeder für sich an einer Modelleisenbahn. Der eine baut etwas sehr realistisch nach, der andere eher spartanisch. Einer klebt lediglich die Schienen auf eine Spanplatte und erfreut sich daran. Was haben diese Leute gemeinsam? Gleicher Wohnort, gleiches Hobby möchte man meinen.

Irgendwann treffen sich zwei von denen zufällig auf der Strasse und meinen, man könnte sich doch auch mal hin und wieder zusammensetzen. Aus hin und wieder wird regelmäßig und aus regelmäßig ein Verein. Der Verein bekommt eine Satzung, in der auch u.a. steht, wie eine gute Modelleisenbahnanlage auszusehen hat.

Ein Jahr später steht in einer Seitenstrasse von Castrop-Rauxel eine Spanplatte mit aufgeklebten Schienen auf dem Sperrmüll.

Was soll das? Ich habe eben bei Nico Lumma einen Beitrag gelesen, der wohl als quasi-Antwort auf einen Beitrag des Schockwellenreiters gedacht ist. Ferner gibt es auch noch einen Verweis auf einen Artikel aus Moe’s Blog, der wiederum (wie auch der SWR) auf einen Artikel auf heise online verweist.

Ja, toll und nun?

Genau das ist der Punkt! Ich bin genervt! Warum muss man denn immer alles und überall – so empfinde ich das zumindest – reglementieren? Ich blogge gerne! Warum in aller Welt soll ich mir jetzt einen Kopf machen, ob mein Blog auch politisch genug ist, meine Beiträge gut geschrieben sind und ich auch ja genug Kommentare und Trackbacks bekomme?

Lieber Nico. Ich lese wirklich gerne in Deinem Blog, bei diesem Beitrag bist Du mE aber deutlich unter deinen Möglichkeiten geblieben! Keine Kommentare, keine Trackbacks, selten Links zu Fundstellen sondern nur Links zu den Blogs, dazu sind kaum wirkliche Artikel zu finden sondern nur kurz kommentierte Fundstücke aus dem Netz. Impact? Nahe Null. Da frage ich mich jetzt schon, wer in aller Welt jetzt festgelegt hat, nach welchen Parametern ein Blog zu bewerten ist? Soll ich jetzt anfangen, unter irgendeinem Pseudonym Kommentare in mein Blog zu schreiben, damit es nach welchen-Maßstäben-auch-immer besser wird? Himmel! Blogger.de unterstützt gar keine Trackbacks! Muss ich jetzt den Blog-Hoster wechseln, damit ich auch ja in eine Raster passe?

Bloggen ist doch u.a. so schön, weil jeder kann, wie er will. Lasst es doch so! Und wenn jeder, der bloggt, gibt was er gerade kann und will, dann ist das doch auch toll.

4 Kommentare

  1. Auch auf die Gefahr hin, dass es hier keinen hören mag:
    1. Recht hast Du!
    2. Mir hat bloggen am besten gefallen als ich noch gar nicht wußte, dass es eine „Blogsphäre gibt“ und wir in Bielefeld scheinbar nur zu fünft waren. Die Einführung und Erfindung der Blogsphäre mit samt ihren Leitbloggern war mir schon immer höchst suspekt, auch wenn ich gerne elfengleich und webpropagnada lese.

    In diesem Sinn: Ich bloggen auch gerne!

  2. Ein Kommentar mehr zum Standard Wie Recht du hast. Es geht doch überall immer mehr in die Richtung von einer „Elite“ die meint zu bewerten wie die Leute dies oder das zu machen haben.

    Mach weiter wie dus machst. Ich lese regelmässig auch mit wenig Politik

  3. impact also, um meinen standpunkt mal etwas klarer zu definieren: ich meine, dass die vielfalt in den weblogs, die du mit deinem castrop-rauxel beispiel ja angesprochen hast, ganz wunderbar ist. mich wuerde es freuen, wenn davon viel mehr kämen. allerdings denke ich, dass es dafuer einiger vielgelesenen weblogs bedarf, die einen gewissen einfluss haben. einfluss im sinne von eine diskussion zu starten.

  4. Oh, diese Debatte mal wieder. Die Rufe nach mehr Qualität, Impact, politischer Relevanz und was nicht alles. Stimme Ihnen vollkommen zu, dass die Abwesenheit solcher unnützer Standards genau den eigentlichen Reiz der Bloggerei ausmacht. Hey, ich will hier nicht die Welt retten oder berühmt werden, ich will einfach schreiben, wonach mir der Sinn steht – und wenns Babykacke-Banalitäten sind. Ich lese auch gerne Banalitäten von anderen Mitmenschen, kommentiere da und dort und freu mich auch über Resonanz in meinem Dunkelkämmerlein. Und das reicht völlig. Ich verdiene mit Schreiberei auf totem Holz meine Brötchen und ich habe KEINEN BOCK, die damit einhergehenden professionellen Krämpfe am Feierabend auch noch fortzusetzen.

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