Eigentlich hatte ich gestern einen perfekten Tag. Der fing zwar ziemlich dämlich an, entwickelte sich dann aber ziemlich gut, wurde dann wieder ziemlich blöd und hatte schliesslich ein Happay-End.
Ich hatte mir gestern Urlaub genommen, um mein altes Schätzen (immerhin über 40 Jahre) alt via Vollabnahme über den Tüv zu bekommen und dann noch anzumelden.
Habe mir also das Auto auf den Hänger geschnallt und bin zum Tüv Bielefeld. Da hatte ich Monatg angerufen und wollte mir einen Termin geben lassen; die Dame am Telefon erklärte mir, dass der nächste Termin erst am nächsten Montag, auf keinen Fall aber am Donnerstag frei wäre. Die haben mich aber tatsächlich wieder weggeschickt – keine Zeit, zu viele Aufträge.
Da war ich also nicht gerade begeistert und bin dann als mit dem Gespann nach Osnabrück (jaja, obwohl Urlaub, trotzdem früh aufgestanden und trotzdem im Auto unterwegs nach Osnabrück). Der Tüv in Osnabrück ist aber gar nicht mit dem Bielefelder zu vergleichen:
- Die Mitarbeiter sind freundlich!
 - Die Mitarbeiter machen auch mal Witze!
 - Dei Mitarbeiter sind flexibel: Konnte die Vollabnahme und die ausstehende HU für den Hänger just beim gleichen Prüfer hintereinander machen.
 - Ich musste auf die Vollabnahme nicht länger warten als in Bielefeld auf eine normale HU.
 
Das es bei der Vollabnahme keine Probleme geben würde, war mir eigentlich klar, war bloss ein bisschen wickelig, weil ich einen anderen Motor eingebaut hatte, was dann aber auch alles prima geklappt hat.
Danach bin ich also wieder nach Bielefeld, habe den Wagen abgeladen und war jetzt zeitig bei der KFZ-Zulassungsstelle. Da (Wartemarke-60 > aktueller Aufruf) bin ich noch schnell in die Stadt, u.a. weil mir die Dae am Schalter gesagt hatte, dass man pro Nummer 2-3 Minuten rechnen könnte. Als ich dann aus der Stadt nach 45 Minuten zurückkam war meine Nummer schon um 10 überschritten und ich musste eine Neue ziehen. Das gaing dann auch ganz fix. Schliesslich sass ich endlich(!) am Tisch der Sachbearbeiterin.
Ich hatte alle Unterlagen (Ausfuhrbescheinigung, Gutachten Tüv, Vollabnahme, Doppelkarte, Personalausweis, KBA-Freigabe) dabei. Dachte ich. Die Dame am Schalter wollte einen Kaufvertrag. Habe ich aber nicht, habe den Wagen von einem guten Bekannten gekauft und da brauche ich auch keinen Kaufvertrag (schon gar nicht für ein über 40 Jahre altes, importiertes Fahrzeug). Die Dame wollte aber einen sehen. Da habe ich ihr ganz freundlich gesagt, dass ich das nicht einsehen. Sie hat bei Ihrer Cheffin nachgefragt, die hat gesagt, ohne Kaufvertrag keinen Brief. Dann habe ich mir die Cheffin kommen lassen und habe sie gefragt, was das denn alles solle. Schliesslich a) hätte ich keinen Kaufvertrag und b) würde ich jetzt nach Hause fahren, mir einen aus dem Internet ausdrucken, 2 mal unterschreiben und damit dann wieder kommen. Daraufhin hat sie was gemeint, von wegen, wenn ich das verantworten könnte ( Unverschämt, war das ne indirekte Unterstellung, ich hätte das Fahrzeug nicht legal erworben? ).
Also bin ich ziemlich sauer, ja ich war am kochen!, nach Hause, habe mir einen Standardkaufvertrag aus dem Netz ausgedruckt, aufgefüllt und unterschrieben (also, ich habe das Auto mündlich meiner Liebsten geschenkt und dann für 50 Euro zurückgekauft – das ist alles legal, ich habe meinen Anwalt gefragt – der übrigens auch meinte, dass es völliger Schwachsinn sei, da es keinen gesetztlichen Hintergrund gibt, der mich verpflichtet, einen schriftlichen Kaufvertrag zu haben oder gar meine Geschäftspartner zu kennen). So billig an ein Auto zu kommen hat mir dann schon wieder einen Hauch Gute Laune gemacht und ich bin wieder zurück zum Amt.
Da hatte ich dann das Vergnügen, wieder 40 Leute vor mir zu haben … Da ja massig Zeit war, hab ich im Schildershop nebenan gefargt, was ich denn für Kombinationen nehmen darf, um hinten möglichst kein Kuchenblech als Kennzeichen zu bekommen. Die freundliche Dame und ich haben ein paar Minuten über Kennzeichen und Autos geplaudert, dann hat sie gefragt, wieviel Leute denn noch vor mir wären und welche Nummer gerade aktuell wäre. Kurz darauf hatte ich eine neue Nummer in der Hand (und sie meine Alte) und nur noch 9 statt 40 Leute vor mir. Natürlich habe ich die Schilder nachher bei ihr gekauft und nicht bei dem Typen über die Strasse, wo ich einen Euro gespart hätte. Super nett, super clever. So erzeugt man Kundenbindung …
Dort hatte ich dann eine andere Sachbearbeiterin, die mir alles ganz brav ausgestellt hat (Und nicht diesen seltsamen Kaufvertrag [Käufer|Verkaufer gleichen Adresse, Kaufdatum heute, Kaufuhrzeit vor 20 Minuten, Kaufpreis für ein vollabgenommenes 50 Euro, wo die Abnahme schon 80 Euro kostet]). Und ich bin dann recht happy mit meinen neuen Kennzeichen von dannen gezogen.
Am Wochenende werde ich die Kennzeichen anschrauben und mal die ersten Runden um den Block fahren …
Yeah!
										
					
			
7. Mai 2004 um 12:28 Uhr
Spaß beim Amt Kann ich gut verstehen, in Köln erlebt man auch so seine Geschichten. Ich frag mich schon mal, ob man eigentlich als Einstellungskriterium seinen Verstand abgeben muss, wenn man im Amt arbeitet…
 anyway: Und wo bitte gibts jetzt mal nen Foto von der Schleuder? War es nicht so, daß du alte italienische Autos bevorzugst?
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