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[blog]notiz Macs sind langweilig (II)

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Heute hatte ich mir direkt nach der Arbeit vorgenommen, meinen bereits im Keller eingestaubten Linux-Fileserver, der sich vor längerem mit penetranten Kernel-Pancs als unberechenbar disqualifiziert hatte und folgerichtig einfach abgeschaltet wurde, neu aufzusetzen.

Für das Projekt hatte ich neulich im Büro ein altes, aber feines Server-Gehäuse mit massig Platz für Platten und Gedöns abgestaubt und obendrein noch von meinem EDV-Chef ein altes AT-Board (Asus P5A-B) mit einem AMD K6-400 als Dauerleihgabe vermacht bekommen.

Ich habe also die alte Mühle (mein P-166 von annotuck) zerlegt und die noch brauchbaren Einzelteile, u.a. zwei 40GB-Festplatten, in das neue Gehäuse eingebaut. Also ich dann alles brav verkabelt hatte, wollte das Board doch partout nicht meine grossen Platten erkennen, wohl aber meine 20GB (bei der ich aber vermute, dass sie an den Kernel-Panics nicht ganz unschuldig war.) Nachdem ich dann eine Zigarettenlänge ein ziemlich dummes Gesicht gemacht habe, ist mir dann eingefallen, dass es da irgendwann mal was gab, dass 40GB so eine magische Grenze darstellt. Das Bios datierte von 1999, wohl auch Zeit für ein kleines Update.

Ich will hier nur kurz erwähnen, dass die Supportseiten von Asus eine Zumutung sind, insbesondere, wenn die Leitung gerade durch einen großen Download blockiert ist. Letztendlich hatte ich dann aber ein Beta(!)-Bios von 2002 gefunden und gezogen, sowie mir das passende Flash-Programm besorgt.

Nun, lieber Leser, Hand aufs Herz, wann hast Du das letzte Mal ein Diskettenlaufwerk benutzt? Eben!

Wir haben vier Computer in unserem Haushalt – einer hat ein Diskettenlaufwerk. Natürlich nicht die Linux-Mühle. Drum habe ich dann im Keller in der großen Sondermüllkiste (Kann dieser Schrott denn nicht mal weg? — Nein, um Gottes Willen, das ist doch hier meine erste Festplatte, die hat damals … ) nach einem solchen gesucht und bin sogar fündig geworden.

Leider funktionierte das blöde Ding aber nicht, dachte ich zumindest. Mittlerweile hatte ich kein dummes, sondern ein hochrotes Gesicht. Aus welchen Gründen auch immer musste ich den Stecker falsch herum in das Disketten-Laufwerk stöpseln, damit es richtig funktionierte. Und dann konnte ich auch mein Bios flashen. Toll! Und hatte ja auch gar nicht lange gedauert. Nein, nein.

Zwischenzeitlich war dann auch der Download der Ubuntu-Installations-CDs abgeschlossen (nur am Rande: Komm nie wieder auf die Idee, eine Distribution zu installieren, die du nicht aussprechen, oder noch schlimmer, die du nicht vernünftig buchstabieren kannst). Ich habe vor Ewigkeiten mit SUSE angefangen, bin dann aber zu RedHat konvertiert. Die waren mir aber beim letzten Mal zu anstrengend, weil man sich da für irgendwas registrieren musste und dann pausenlos irgendwelche Mails bekam. Ubuntu nutzt mein EDV-Chef, den wollte ich doch stolz machen.

Die Installation lief auch ganz locker flockig, wobei ich ein wenig das Gefühl habe, dass schlank anders ist. Irgendwann kam dann aber Gemecker, weil irgendwas nicht so klappte, wie es sollte. Hey, ich bin ein CLI-Junkie, das macht mir ja nix. Dumm nur, dass nach dem Neustart der X-Server pausenlos erfolglos versuchte zu starten und ich gar nichts an der Shell machen konnte und in den 2 Minuten, in der er mich mal so tippen liess, auch nicht wirklich das gefunden habe, was ich gesucht hatte.

Gefunden habe ich dann aber relativ schnell, dass der Netzwerkstecker, an dem mir mal der blöde Pin abgebrochen ist (was aber ein 10m Kabel ist, was quer durch die Wände und den Kamin im Haus liegt und welches ich nicht mal eben austauschen kann), einfach nicht mehr in der Netzwerkkarte stecke und somit auch klar war, warum ich keine Pakete nachinstallieren konnte.

Egal. Ich kenne mich ja auch mit Windows ganz gut aus. Was macht der Windows-Profi, wenn das System partout nicht will – richtig! Also habe ich einfach das Ganze noch einmal installiert. Mit der bestehenden Netzwerkverbindung klappte dann die Installation auch reibungslos. Prima.

Und was hat das jetzt mit der Überschrift zu tun? Zeig mir mal einen OSX-User, der 642 Worte darüber schreiben kann, wie er sein Betreibssystem neu installiert, ohne das es sich gähnend langweilig liest! Hm. Finde mal einen OSX-User, der überhaupt darüber schreiben kann, dass er sein System neu installiert.

Jetzt sitze ich noch ein Weilchen auf dem Sofa und streichle glücklich mein Powerbook. Morgen, aber mit Garantie erst morgen, werde ich mal sehen, ob ich die anderen Platten eingebaut bekomme und diese dann – wie gedacht – mit den alten Daten wieder via Samba freigeben kann. Vielleicht aber auch erst nächste Woche.

Erster Teil – genauso wahr – Macs sind langweilig

2 Kommentare

  1. Wortvergleich 642 Worte verglichen mit dem Text über meiner Tiger-Installation. 😉

  2. mein reden …

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