Bei Facebook kann man jetzt auch als Privatperson für US$ 7 einen Posting pushen. Techcrunch kann dem auch etwas Positives abgewinnen, zeigt in seinem Artikel aber auch Risiken auf.
Ich persönlich habe Facebook ja bis 2015 gegeben, bevor es sich selbst zerfleischt. In den letzten Wochen komme ich aber immer mehr zu dem Schluss, dass das Ende viel früher eintreten wird. Als Beispiel. Ich schalte ja schon ein Weilchen Anzeigen bei Facebook um Fans für ein bestimmtes Projekt zu generieren. Mittlerweile habe ich auf diesem Weg etwa 2.000 Fans „eingekauft“ und über US$ 1.000 dafür bezahlt. Ich finde das ok und legitim. Nun habe ich gestern eine Foto-Galerie auf der Seite des Projektes gepostet. Fotos und Foto-Galerie haben ja in der Regel einen guten Viral-Score, soll heissen, sie werden in der Regel von einer Vielzahl von Fans wahrgenommen.
Ich erreiche seit der Umstellung bei Facebook für Sponsored Postings bei Fan-Seiten nun nur durchschnittlich 270 Fans mit meinen Bild-Postings. Von den 2.000 Fans, für die ich bei Facebook „bezahlt“ habe, erreiche ich also auf dem herkömmlichen Weg etwa 10%, dies allein ist schon fast eine Frechheit. Nun zurück zu der entsprechenden neuen Galerie. Diese wurde von sage und schreibe 9 (in Worten: neun) Fans gesehen. Ist es nachvollziehbar, dass ich als „Geschäftskunde“ ein wenig irritiert bin? Und in den nächsten Wochen sehr genau nachsehen werde, was sich da wie entwickelt?
Dazu kommt noch das Ärgernis, dass ich als Benutzer von Facebook mindestens ein Mal in der Woche die Sortierfunktion meines Stream wieder von „Top Stories“ auf „Chronological Order“ setzen muss. Klar, ich verstehe, dass Facebook mit seinen „Top Stories“ ihre „Sponsored Postings“ besser vermarkten kann. Aber wenn sie mir schon die Wahl geben, dass mögen sie doch sich an ihr Angebot halten.
Sicher, im Moment scheint kein Weg an Facebook vorbei zu führen und ein adäquater Ersatz ist auch nicht in Sicht (Warum sich Google mit Google+ so zögerlich verhält ist mir nicht ganz klar.). Im Gegensatz zu Suchmaschinen-Platzhirsch Google ist Facebook meines Erachtens aber nichts zwingend Wichtiges in unserem Leben, sondern ein Nice-to-have. Ein Wechsel der Mitglieder zu einer neuen, besseren Plattform kann meines Erachtens also recht schnell vollzogen werden.
Nach meiner Einschätzung ist Facebook dabei, seine Lebenszeit zu verkürzen. Ich kann mich selbstverständlich aber auch massiv irren.