powerbook_blog

klein, praktisch, unverdaulich seit 2004

Ich kaufe mir Freunde.

| 7 Kommentare

Es ist vertrackt. Aber ich gebe es ganz offen zu. Ich kaufe mir im Moment Freunde, naja Fans, bei Facebook. Was eigentlich ganz und gar gegen meine Prinzipien geht, hat mich gefangen genommen.

Vor ein paar Wochen habe ich mich mit jemanden unterhalten, der da meinte – Pass auf, ich schicke Dir jetzt 1.000 Besucher. Klick, klick, klack, klick … Ein paar Tastaturanschläge und Mausklicks später starrte ich gebannt auf die Echtzeit-Anzeige von Google Analytics und staunte über die da auf meine Seite eintrudelnden Besucher. Ein paar Stunden später hatte ich über 1.300 Besucher auf meiner Seite gehabt. Von einer Facebook-Fanseite mit ein paar Tauschend Fans. Wahnsinn.

Daraufhin habe ich eine Anzeige bei Facebook für mein Projekt geschaltet. Ich zahle 11 Cent für einen Klick auf meinen Anzeige. Jeder zweite Klicker wird bei mir Fan. Ich zahle also 20 Cent für einen Freund. Warum ich das mache? Ich will Traffic. Ich möchte mein Projekt bekannt machen. Ist doch klar, oder? Und das Prinzip funktioniert auch. Seit dem Schalten der Anzeige hat sich der Traffic der Seite verdreifacht. Und ich kann nicht mal über die resultierenden Besucher klagen. Die verbringen einiges an Zeit auf meiner Seite. Einen Fan zu kaufen ist eine tolle Idee. Denn im Prinzip verkauft man ihm ja ein Abo. Man kann ihn also fortan mit seinen Teasern füttern und darauf spekulieren, dass er auch hin und wieder dadurch auf die eigentliche Seite geht. Wo dann wieder Werbung geschaltet ist und er mit zwei Klick seine gekaufte Freundschaft refinanzieren kann.

Das Ganz hat auch noch zwei charmante Nebeneffekte. Je mehr Fans man hat, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass neue (kostenlose) Fans folgen. Denn wenn man sich klug anstellt, dann fangen die Fans an, die eigenen Inhalte mit ihren Freunden zu teilen, die dann auch Fans werden. Grandioses Spiel. Der zweite Effekt ist projektabhängig. Möchte man beispielsweise einen Sponsor begeistern, dann macht es sich schon gut, wenn man ein stattliche Anzahl von Facebook-Fans vorweisen kann.

Als ich dann neulich mit einem anderen Onliner sprach, meinte der nur ganz trocken, dass ich für meine Fans zu viel bezahle. Man könne sich heuer 3-400 Fans für 5 Euro kaufen. Öööh. Ja, die schwarze Seite gibt es selbst redend auch bei Facebook. Bei den „Fans“ handelt es sich dann um Karteileichen, die nur zum Liken angelegt wurden und skriptgesteuert seine beliebige Seite liken. Ich bin aber der mit dem grünen Schwert, davon halte ich nichts. Spannend ist es aber trotzdem.

Ich finde Facebook aus professioneller Sicht wirklich spannend. Und nur am Rande, ich würde nie die Facebook-Anzahl der Powerbook-Blog Seite pushen. Wozu, das ist mein Spielplatz, ich will gar keine Leute dort sehen, die nicht über diese Seite dorthin gelangen.

Mannomann, im Ernst, ich mag dieses Internet wirklich und damit zu arbeiten macht mir verdammt viel Spass.

7 Kommentare

  1. Fabelhaft! Ich bin wirklich soetwas wie begeistert. Das klingt wie Spaß!

  2. Da dein Vorsatz 2012 ja hoffentlich noch gilt und du auf Kommentare antworten möchtest… dann mal los und erkläre mir bitte, wie stellt man sich klug an, dass die User die Beiträge bei Facebook geteilt werden?

    ICH BRAUCHE INPUT!

    • Na, die Beiträge müssen eben die Zielgruppe interessieren. Was man genau tun muss, dass kommt natürlich auf die jeweilige Gruppe an. Wenn Du beispielsweise Modell-Eisenbahn-Jungs beflügeln willst, musst Du da tolle Bilder oder Links zu genialen Ideen posten. Ein wenig Kreativität, dann gehts schon weiter.

  3. Pingback: Freunde kaufen | anmut und demut

  4. Danke Brigitte. Ist auch alles richtig so. Oder falsch. Je nach Blickwinkel. Wer aber auch meint, dass es clever wäre sich 100.000 Fans zu kaufen, ist meines Erachtens doch recht einfach strukturiert.

  5. Pingback: Lesenswerte Artikel (2) » korsti.de/blog

Schreib einen Kommentar zu ben_ Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.