Gestern nachmittag rief mich Der Probefahrer Alex an: Haste Lust mal einen Infiniti zu fahren? Ich bin ja schon so alt, dass ich mit Infinity noch mit Y. Vorzugsweise als Aufkleber auf einem Golf II. Infiniti mit I hingegen ist das Premium-Brand der Marke Nissan, in Nordamerika seit Jahren sehr erfolgreich, in Europa noch im Aufbau. Meine Antwort war einfach: Ja! Wir kommen gleich!
Etwas über eine Stunde später – das Tageslicht war ebend er Dunkelheit gewichen, stand der Alex dann mit einem blauen Infiniti-Modelle G37 Coupé vor dem Büro. Direkt daneben stand ein NISSAN 370Z aus dem sich Jens Stratmann schälte. Den Infiniti fährst Du auf dem Hinweg, den Nissan auf dem Rückweg. Ok. Es gibt schlimmere Anweisungen. Pro Auto werde ich 20 Minuten haben. Es ist dunkel. Es regnet. Sehr suboptimale Bedingungen für eine ausgiebige Probefahrt, aber genug, um sich ein erstes Bild von dem Fahrzeug zu machen.
Infiniti G37S Coupé
Tür auf und dann lasse ich mich in die bequemen Ledersitze gleiten. Kurze Orientierung. Alles da, wohl auch die Vollausstattung drin. Hübsch ist das Keyless-Konzept mit dem Startknopf. Startknöpfe finde ich sowieso grossartig. Fuss auf die Bremse (der Wagen ist mit einer Automatik ausgestattet), Knopf gedrückt. BRUMMMMM! Klingt gut. Alex sitzt auf dem Beifahrersitz und programmiert noch schnell die Zieladresse ins Navi. Das Navi hat einen Touchscreen – Heureka – ich verstehe nicht, warum das nicht alle Hersteller so machen. Rückwärts aus der Parkbucht und dann vorwärts. Vorwärts, aber wie! Die 331PS sind da, da spürt man und vor allem das hört man. Super Klang, den die Ingenieure da installiert haben.
Aus der Ortschaft heraus auf die Landstrasse. Nochmal aufs Gas gelatscht und Schub. Das macht Spass. Ich kann einen kurzen Jauchzer nicht unterdrücken. Auch ohne den Sportmodus maschiert der Infiniti ordentlich nach vorne. Die sehr direkte Lenkung erhöht den Spass-Faktor enorm. Das Fahrwerk ist hart, der Wagen liegt wirklich prima auf der Strasse. Nach 20 Minuten ist der Spass auch schon wieder vorbei. Spass. Das war es wirklich. Mein Infiniti kostet wohl um die 50.000 Euro. Ich würde wohl zur Premium-Version greifen. Die kostet ein wenig mehr, hat dann aber noch ein BOSE-Soundsystem. Im Gegensatz zum Rest des Auto habe ich bei der Musik ein wenig mehr Druck erwartet.
Wer nicht gerade seine Familie ständig durch die Gegend kutschieren muss, sondern ein sportliches Coupé sucht, was eine Menge Fahrspass bietet, der sollte sich den Infiniti auf jeden Fall mal ansehen. Mehr Fakten, Bilder und Fotos vom Infiniti G37S Coupé findet man bei Rad-ab.com und auch bei Alex.
Nissan 370Z
Rock’n’Roll. Im direkten Vergleich zieht der Nissan nicht so schön, obwohl auch mit 328 PS ausgestattet. Die Lenkung ist nicht so schön direkt wie beim Infiniti und den Sound muss man sich wohl mittels Sport-Doppelrohr-Endschalldämpfer, Edelstahl, mit zwei per Funkfernbedienung regelbaren Abgasklappen für einstellbaren Sound, Endrohre links/rechts für 3250 Euro dazu kaufen. Auch die Sitze bieten nicht so viel Seitenhalt wie die beim Infiniti. Das 6-Gang-Getriebe gibt so seltsam automatisch Zwischengas, was beim Auskuppeln an der Ampel ein wenig peinlich ist. Klare Sache?
Mitnichten. Wenn ich Junggeselle wäre, dann würde im direkten Vergleich auf jeden Fall zu dem Nissan greifen. Als Jahreswagen. Sitze raus, Verkleidungen alle raus. Und dafür Schalensitze und die Türverkleidungen neu nachbauen. Ohne überhaupt den Motor zu starten, ruft der Nissan bei mir ein freudiges Dauergrinsen hervor. Der Wagen ist unvernünftig. Ja. Genau das soll er ja auch sein. Und Spass machen. Und das tut er. Der 370Z liegt in der Pack-Ausstatung mit 7-Gang-Automatik (die der Wagen auch hatte und die unter anderem über ein BOSE-System verfügt und zzgl dem Auspuff bei 48.000 Euro. Dafür erhält man dann ein recht kompromissloses Sportfahrzeug, das einem ein stetes Dauergrinsen beschert. Schön gemacht, Nissan. Preiswerter kann man wohl kaum einen Sportwagen erwerben. Und nur am Rande: In den Kofferraum passt mein komplette Foto-Ausrüstung.
Weitere Fakten und auch bessere Bilder gibt es in dem Beitrag Probefahrt Nissan 370Z bei Rad-ab.com. Danke auch an den Nissan Mattern in Herford, der diese Probefahrt ermöglichte.

