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Sternfahrt – Mercedes-Benz Probefahrt

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Irgendwie ist mir erst am Wochenende wirklich bewusst geworden, dass ich letzte Woche beim Mercedes-Benz Brand Workshops Fahrzeuge mit einem kumulativen Wert von über 1 Million Euro selbst bewegt habe. Auch war mir damals nicht mal ansatzweise klar, dass der AMG, den ich da zu einem Ritt über die Autobahn genommen habe, einen Listenpreis von über 230.000 Euro hat. Huch. Insgesamt habe ich neun unterschiedliche Fahrzeuge selbst gelenkt. Und die konnten unterschiedlicher kaum sein. Insbesondere der Umstieg vom SLS AMG in einen Smart Elektro hatte etwas. Aber der Reihenfolge nach…

Nicht mit eingerechnet, aber trotzdem zu erwähnen sei noch, dass wir Blogger von A nach B mit einer Flotte von schwarzen Vianos kutschiert wurden. Das war dann meist ein Tross aus 5-7 Fahrzeugen und sah irgendwie schon sehr lässig aus, zumal es die FaherInnen es irgendwie immer geschafft haben, im Pool zu fahren. Am Dienstag nachmittag stoppte die Karawane dann jedenfalls in Malmsheim, einem ehemaligen Flugfeld ausserhalb von Stuttgart. Dort standen bereits hübsch aufgereiht diverse Modelle aus dem aktuellen Mercedes-Programm. Leider kein G-Modell, was ich zu gerne gefahren hätte. Es gab unterschiedliche Möglichkeiten die Fahrzeuge zu bewegen. Sechs Modelle standen in Reihe, um sie über einen mit Pylonen abgesteckten Kurs zu scheuchen, aus zweilangen Reihen konnte man sich einen Mercedes aussuchen und für 45 Minuten auf die Strasse mitnehmen, Anhand einer S-Klasse konnte man das System auf dem Testgelände erproben und dann gab es noch einen gewässerten Kurs den man ohne jegliche elektronische Hilfsmittel bewältigen sollte. Ich habe mich zuerst der Gruppe mit den sechs Fahrzeugen zugewandt.

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Angefangen durfte ich mit meinem zukünftigen Firmenwagen, einem Mercedes Benz C 250 BlueEFFICIENCY T-Modell. Mein Chef weiss davon noch nichts, also haltet bitte die Backen. In dem Film Rocker sagt einer der Protagonisten Ein Daimler ist ein Daimler und der Daimler ist mein Daimler. So gefühlt beim Fahren. Schönes Auto, was einfach zu mir passt.

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Danach bin ich dann in die S-Klasse umgestiegen. Ich meine das wäre ein Mercedes Benz S 350 gewesen. Der Wagen hat mich am meisten überrascht. Du setzt Dich da rein und denkst Mensch, was für ein Sofa. Dann trittst Du aber aufs Gas und scheuchst das vermeintliche Sofa um die Pylonen und kommst aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Attribute wie komfortabel agil oder sportlich gemütlich treffen meine Eindrücke weit besser als kommod oder gar behäbig. Tolles Auto.

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Der meistbestaunte Wagen war mit Abstand der Mercedes-Benz SLS AMG. Ich bin mit dem Wagen sowohl auf dem Bei- als auch auf dem Fahrersitz. Ja. Flügeltüren haben etwas Tolles. Und der Einstieg klappte auch jedes Mal ohne Verrenkungen und Probleme. Wie auch alle anderen Wagen, war der SLS mit einer Automatik ausgerüstet. Grün Fahne. Fuss aufs Gas. Direkte Rückmeldung vom Motor. Energie. Ach nein, das war erst ein Auto später. Nein, der SLS ist ein tolles Spielzeug. Kein Auto für den Wocheneinkauf oder den Familienurlaub. Für den Stadtverkehr vielleicht auch einen Tick zu unübersichtlich, aber mit enormen Spass-Potenzial. 571 Pferde wiehern auch fröhlich als Reaktion auf den Fortbewegungsdrang des Fahrers. Ja. Das Auto hat auch ein Radio. Nein, das war der einzige Wagen, in dem ich es nicht angemacht habe. Und ja, Flügeltüren rocken wirklich. Vollkommen unpraktisch, aber Rock’n’Roll. Irgendwie. Tolles Spielzeug.

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Vom SLS in dem smart fortwo electic drive umzusteigen fühlte sich nach Bestrafung an. Fieser Bestrafung. ich mag Smarts ja gar nicht. Überhaupt nicht. Null. Daran kann auch der elektrische Motor nichts ändern. Es war interessant elektrisch zu fahren. Ich plädiere aber dafür, bei den Fahrzeugen einen Soundprozessor einzubauen, der einem die Geräuschkulisse eines Verbrenners vorgaukelt. Man verliert sonst irgendwie das gelernte akustische Gespür für die Geschwindigkeit. Ich mag keine smarts.

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Ich mag auch keine A-Klasse. Den Mercedes-Benz A-Class E-Cell kann ich aber als Elektroauto akzeptieren. Im Vergleich zum Smart machte der Wagen einen wirklich vollwertigen Eindruck und zeigt einem recht deutlich wie unsere Zukunft jenseits der fossilen Brennstoffe aussieht und sich anfühlt. Und da muss ich gestehen – ich musste ja keine lange Strecke fahren – macht der E-Cell eine gute Figur und vermittelt sogar Fahrspass. Sicherlich liess sich die A-Klasse nicht wie der SLS um die Pylonen scheuchen, aber langsam oder behäbig war der auch nicht. Doch, das kann ich mir als Automobile Zukunft vorstellen.

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Den Mercedes-Benz SLK 250 fand ich langweilig. Ja, offen fahren ist schön. Aber das wars auch schon. Der C-Klasse Kombi fühlte sich agiler an. Selbst im Smart hatte ich mehr Platz und ich dem E-Cell mehr Fahrspass. Tut mir leid, aber den SLK hatte ich mir sportlicher vorgestellt. War er aber nicht. Und in der Nachbesprechung war ich auch mit meiner Meinung nicht alleine. Der SLK war dann auch der letzte Wagen auf dem Pylonen-Kurs.

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Danach habe ich es mir nicht mehren lassen, den Maybach 62 mal über das ehemalige Flugfeld zu lenken. Ich wollte nicht auf die Strasse. ich wollte einfach nur wissen, wie er sich so anfühlt beim Fahren. Und ohne jetzt höhere Geschwindigkeit aufgenommen zu haben, habe ich den Eindruck gewonnen, dass die 550 PS aus 5.5l Hubraum vollkommen ausreichend sind, den Wagen auch mal fixer zu bewegen. Und ja, der Innenraum ist wunderschön verarbeitet. Selbst die Fahrerkabine. Und ich habe auch hinten einmal kurz probegesessen. Aber hinten sitzen ist nichts für mich. Auch nicht bei Massagesiten und Sektgläsern im Zugriff. Interessant fand ich aber, dass die Passagiere einen eigenen Tacho haben.

Danach habe ich mir von einem Paar Ingenieure demonstrieren lassen, wie gut die elektronischen Unterstützungssysteme PRE-SAFE-Bremse und der Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC PLUS funktionieren. Dazu durfte ich noch einmal in einer S-Klasse Platz nehmen und hinter einer anderen S-Klasse fahren. Der vordere Fahrer hat dann zwei Mal gebremst. Einmal sachte und ein Mal heftig. Und ich durfte dann erleben, was die Autos heute so alles alleine machen – oder wie gut sie einen unterstützen, wie es die Mercedes-Mitarbieter nannten. Hat auch super funktioniert. Ich war beeindruckt. Noch viel mehr hat mich aber der Fahrersitz beeindruckt. Bei der starken Bremsung bliesen sich da irgendwo Luftkissen auf, die den Bremsdruck merklich angenehmer gestaltet haben. Und in den Kurven bliesen sich ebenfalls Luftkissen auf, die einem wesentlich besseren Seitenhalt gaben. Das war cool! Ich konnte dann meine professionelle Beifahrerin dann noch überreden, dass ich ein paar Achten fahren durfte, um die Sitze noch ein wenig mehr zu testen. Grossartig. Bitte auch für Kleinwagen umsetzen. Tolle Sache (Aktiv-Multikontursitze vorne mit Massage- und Fahrdynamikfkt. inkl. PRE-SAFE-Positionierungsfkt. heisst das im Konfiguration deutsch und ist mit 2000 EUR Aufpreis preiswerter als ich gedacht hätte.).

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Mit dem Mercedes-Benz CL 65 AMG habe ich dann mein Testdrive-Programm beendet. Eine letzte Fahrt. Auf der freien Strasse. Zur Autobahn. Auf der Autobahn. Danach hätte ich auch noch andere Wagen fahren können. Zeitlich gesehen. Und von Angebot her. Aber ich musste erstmal wieder runterkommen. 6l Hubraum. 630 PS. 12 Zylinder. Mein Öko-Gemüt hatte ich zum Mittagsschlaf verdonnert. Ich wollte Mann sein. Machoman. Meinetwegen auch. Nachdem dem Abstellen des Autos hatte ich Probleme das breite Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen. Himmel. 12 Zylinder. Ein V8 macht Spass weil er blubbert. Der V12 ist wie ein Grummeln eines Löwen, der anfängt zu Brüllen, wenn man aufs Gas tritt. Aber man muss noch nichtmal auf Gas treten. Mit 80km/h auf der Landstrasse will das Grinsen nicht aus dem Gesicht weichen. Du musst nicht. Aber das Wissen, das Du kannst, wenn Du wolltest. Rockt. Ok. ich konnte nicht widerstehen. Auf die Autobahn. Fuss auf Gas. 100. 160. 200. 250. Mal ebenso. Mühelos. Und in einem Traum von Leder sitzend. Die Autobahn-Ausfahrt. Umdrehen? Oder weiter nach Bielefeld? Wird das jemand merken? Hach. Habe mit meinem richtigen Namen unterschrieben. Schade. Also wieder zurück. Auto abgestellt. Ausgestiegen. Danach musste ich mich erstmal setzen. Und eine Rauchen. Und wollte auch nichts anderes mehr fahren. Ich wollte die Fahrt als letzten Eindruck behalten. Noch beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich Gänsehaut.
Den Cl bekommt man ab 230.000 EUR. 630 PS braucht wohl auch kein Mensch im Alltag. Aber wenn ich zukünftig von meinem Lottogewinn träume, dann wird dieser AMG ein Rolle spielen. Der SLS hat Spass gemacht. Der CL einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ok. Ich bin schon still.

Rundum war das ein schöner Abschluss einer sehr angenehmen Veranstaltung. #mbbw

PS: Geärgert habe ich mich dann noch über meine eigene Dummheit. Da stand auch ein Mercedes-Benz F-Cell zum Fahren bereit. Der war Silber und nicht gelb, darum habe ich ihn für ein weiteres E-Auto gehalten. Bummer. Den wäre ich wirklich gerne auch gefahren.

2 Kommentare

  1. Boah, Neid!

    Wie kamst du denn dazu? Kann man sich dafür irgendwie bewerben?

  2. Da ist der jog einmal im Süden und sieht nur noch Sterne bzw. hat den Stern des Südens gefunden!

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