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Erfahrungsbericht: Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR Objektiv

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huepfer.jpg

Ich stand gestern sehr entspannt auf dem Bürobalkon in der Sonne und habe ich eine Zigarette geraucht. Alles locker, alles im Flow. Beim Ausdrücken der Zigarette in dem auf dem bodenstehenden Aschenbecher habe ich dann oben abgebildeten Hüpfer gesehen, auf den ich wohl vorher fast getreten war. Dann ging alles ganz schnell. Wenn mich jemand gesehen hätte, dann würde er die Szene wohl in etwa so beschreiben, dass ich urplötzlich wie ein 13jähriges Mädchen auf Speed, die gerade Justin Bieber im Einkaufszentrum entdeckt hat, durch die Räumlichkeiten gesprungen bin. Rein ins Büro, Kamera aus der Tasche gerissen, 85mm von der Kamera, mein neues "Nikon 105mm 1:2,8G aus der Tasche gerissen, auf die Kamera gepflanzt und wieder zurück auf den Balkon. Der ganze Vorgang hat nicht mehr als 5 Sekunden gedauert. Gefühlt. Dann wieder völlige Entschleunigung. Die Kamera in der Hand habe ich vor dem Tier gekniet und sorgsam eine paar Auslösungen vollzogen. Meine erster bugshot! Mit dem Macro. Heissa, war ich aufgeregt.

Einige Zeiteinheiten später am Rechner war die Ernüchterung dann aber ziemlich gross. Statt eines grandiosen Bildes war der Hüpfer auf dem Photo war hübsch abgebildet, aber mit einer leichtem Bewegungsunschärfe. Diese sieht man jetzt natürlich nicht auf den 500px da oben. Trotzdem war ich arg frustriert.

Ich stelle fest, dass das "Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR Objektiv (62mm Filtergewinde, bildstabilisiert)" (Nikon) zwar durchaus ein geniales Objektiv ist, aber man nicht mal eben aus der Hüfte awardverdächtige Bilder knipst. Nein. Leider nicht. Man muss sich da schon noch mehr Zeit nehmen und ich muss wohl auch definitiv mehr ausprobieren. Dieses VR (steht für Vibration Reduction) soll ja das Bild stabilisieren. Mir kommt es eher so vor als würde es permanent versuchen meinen Focus zu deplatzieren. Aber gut, wie ich sage, ich muss noch üben.

"Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR Objektiv  (62mm Filtergewinde, bildstabilisiert)" (Nikon)Hübsch ist hingegen, dass man den Autofucus auch manuell unterstützen kann. Soll heissen, man kann durchaus manuell am Objektiv drehen, auch wenn es sich im Autofocus-Modus befindet. Das ist von Vorteil, wenn die Linse nicht gleich versteht, was man denn eigentlich einfangen will. Auch die Farben der Bilder sind super. Meine ersten Testschüsse haben mir echt gefallen – also was die Farbbrillianz angeht, die Motive sind jetzt eher so lala:

macro test macro test macro test macro test

Das letzte Bild ist ein 100% Ausschnitt von dem Voranstehenden. Da kann man ganz gut erkennen, wie detailreich die Bilder sind, wenn man denn ausreichend Licht zur Verfügung hat und nicht gerade total zitterig ist. Licht ist wichtig. Wissen wir ja alle. Aber manchmal kann man sich ja auch mit einem Stativ behelfen. Bei meinem Versuchsaufbau – dunkler Raum, tote Wespe auf Zettel, Kamera auf Stativ – war das Ergbenis wie nachstehend zu erahnen ist, nicht so toll. Aber ich wiederhole mich hier gerne, ich muss noch üben.

totewespe.jpg

Wenn man jetzt nicht gaaaaaaaanz nah dran muss, ist das 105mm doch sehr handlich und auch problemlos. Am Wochenende in Berlin im Meilenwerk habe ich ein paar Rolls-Royce-Kühlerfiguren geknipst (die letzte Abbildung unten stammt von einem Citroen). Das hat prima geklappt und ich bin mir den Ergebnissen auch ganz zufrieden (auch hier gilt – das sind Testfotos, keine grosse Kunst):

Das Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR Objektiv kostet derzeit um die 800 EUR. Es ist bestimmt keine Linse, die ich mir als erstes Anschaffen würde. Das 105mm eignet sich durchaus auch als Portraitlinse, da würde ich aber immer das 85mm 1:1,8D bevorzugen, was auch nur die Hälfte kostet. Wer jedoch hin und wieder mal ein wenig näher ran möchte (ich habe neulich eine Hochzeit geschossen und die Eheringe mit dem 105mm abgelichtet, was mE ziemlich tolle Bilder geworden sind), dem kann ich das Objektiv empfehlen. Wer meint, das Ding macht tolle Macroaufnahmen von alleine, sollte sich aber mE jetzt schon auf eine nicht allzu steile Lernkurve einstellen.

2 Kommentare

  1. Ich habe für meien 5D das Canon EF 100mm/1:2,8 USM Makro und kann Dir nur zustimmen. Ein Makro ist super, aber bei der Brennweite ist eine 2,8er Blende halt verdammt wenig. Da hat man schnell mal nur ein Auge einer Biene scharf. Kann auch cool sein, aber meistens will man ja das gesamte Insekt „ansehnlich“ abgebildet haben.

    Und dann brauchst Du verdammt viel Licht, oder ein Stativ und sich nicht bewegende Objekte.

    Und ja: für Portraits eignet sich so eine Linse auch vortrefflich :)

  2. Versuche doch einfach mal, 2 stufen abzublenden. manuel geht das. wer automatiken nutzt hat eben (sorry) keine spiegelreflex verdient*gg

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