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#TION2010 mein Fazit

| 9 Kommentare

Ich hatte eine anstrengende Woche und hatte mich somit schon am Freitag entschlossen nur einen Tag auf der TION 2010 zu verbringen. Wer hier regelmässig liest, der weiss auch, dass ich ein ewig unzufriedenes Schandmaul habe, so mag man mein Fazit mit dem nötigen Abstand zwischen den Zeilen lesen. Ich bin im Grunde doch aber ziemlich enttäuscht.

Das liest aber im Wesentlichen wohl daran, dass ich von einem vollkommen anderen Veranstaltungsmodel ausgegangen bin. Die Selbstbeschreibung Wir sehen die TION 2010 als das bislang fehlende fünfte Element für deutschsprachige Foto-, Bildbearbeitungs- und Photoshop-Fans. Denn wir sind überzeugt, dass Inspiration sich am besten durch Austausch unter Freunden und Gleichgesinnten entfaltet und dass Lernen und Wissensvermittlung allen Beteiligten Freude bereiten soll. Deshalb treffen sich im Kölner E-Werk begeisterte Profis und ambitionierte Einsteiger – Menschen, die Spaß am Miteinander haben, die Neues entdecken wollen und die sich weiterentwickeln wollen. hatte ich schon so verstanden, dass es sich um eine bezahltes barcamp handelt. Gefühlt war es aber eher eine kommerzielle Fachmesse mit Fachvorträgen.

Meine Kritikpunkte:

Wenn ich für eine Veranstaltung 150€ (das war der Frühbuchertarif, andere haben auch 199€ bezahlt) bezahle und dann nach meiner Anreise nicht mal einen Becher Kaffe umsonst bekomme, dann bin ich schon etwas enttäuscht. Hierbei vertrete ich mitnichten die Meinung, ALLES müsste UMSONST sein. Aber bei 150€ Eintritt, erwarte ich schon einen kostenlosen Kaffee (auch wenn der nur einen Euro gekostet hat, wie auch ein Glas Cola, Wasser, etc ).

Ich bin zu spät gekommen, ich stand ein Weilchen im Stau. Als ich eingecheckt habe, war bei der Registrierung nichts los. Ich weiss nicht, ob die Leutchen da schon völlig gar waren, oder aber die Programm-Blätter vergriffen war, mir hat jedenfalls niemand ein Programm in die Hand gedrückt, das fand ich auch ziemlich schwach ( und hier auch wieder bezogen auf den Eintrittspreis). Auch schade, dass er sich zu den Organisatoren noch nicht herumgesprochen hat, wie preiswert und doch konstruktiv für so eine Veranstaltung Name-Tags sein können. Zwar waren die Referenten und Sponsoren damit ausgestattet, der zahlende Kunde blieb aber anonym.

Wenn man bei Einlass ein Los ausgehändigt bekommt, dann ist das nett und lustig. Wenn dann aber dazu noch gesagt wird, dass man weitere Lose kaufen, stösst mir persönlich das etwas seltsam auf. Wenn die Verlosung dazu noch in den späten Abendstunden erfolgt und für die Gewinnabholung Anwesenheit erforderlich ist, dann ist mein Spass Faktor doch deutlich getrübt.

Alle Referenten, die ich gesehen habe, die etwas mit Photoshop präsentiert haben, haben immer wieder deutlich betont, wie viel cooler und besser und schneller und überhaupt doch Photoshop 5 ist. Das will ich ja auch gar nicht bezweifeln und auch ist es nun mal DIE Software, die es zu nutzen gilt. Dennoch kam mir das zT doch sehr wie eine Veranstaltung vor, bei der zumindest im Fernsehen oben links „Dauerwerbesendung“ eingeblendet werden müsste. Das selbst die Studentenversion mal eben locker 250€ kostet und ein normaler amibitionierter Hobbyist dafür mal eben 1000 Euro auf den Tisch knallen muss, hingegen zugegebener Massen, das Adobe Photoshop Creative Suite 5 Upgrade mit knapp 300 Euro noch bezahlbar ist, lässt durchaus die Frage zu, ob diese ganzen Features immer so freundlich lasziv wiederholt wurden, weil der gemeine Anwender das Produkt ja erst gegen Mitte Mai in den Händen halten kann und somit noch ein paar Tage Zeit hat, sein Sparschwein zu füllen.

Und natürlich ist es vollkommen ok, dass ein Calvin Hollywood nach seinem – wirklich guten und unterhaltsamen – Vortrag darauf aufmerksam macht, dass man seine Videoschulung-DVDs praktischer Weise auch gleich vor der Tür mit einem fetten Rabatt (50%) kaufen kann. Und das hat ja selbst bei mir gut geklappt – wie auch bei vielen anderen auch, denn die gute Dame am Tresen musste noch Packungen aus dem Auto holen. Nichtsdestotrotz ist mir das fast ein Hauch zu viel Kommerz und rückt den Vortrag aus dem Focus einer lehrreichen Session ins Licht der Heizdecken-Verkaufsveranstaltung.

Positiv:

Das Kölner E-Werk ist cool. Ich hatte Spass mit den fotoburschen. Die Vorträge von Martin Krolop und Calvin Hollywood waren wirklich prima.

Nächstes Jahr wieder? Nein!

9 Kommentare

  1. Danke fuer die Kritik.
    Werde an vielen Dingen noch arbeiten.
    Waere schoen gewesen wenn du mich vor Ort drauf angesprochen haettest damit ich die Gelegenheit habe da noch was zu machen.
    Einige der Punkte waeren leider nur mit mehr Budget (hoeherer Eintrittspreis) moeglich gewesen.
    Trotzdem Danke fuer die Verbesserungsvorschlaege.

    Lg Calvin

  2. Pingback: Mein Fazit zur Tion 2010

  3. Ganz objektiv: Ich kann die Ansicht nicht teilen.

    Was hast du erwartet, nen gedeckten Tisch mit Kaffee und Kuchen + persönlicher Begrüßung mit`m Küsschen links und rechts? Den roten Teppich nicht zu vergessen 😉 (Auch hier das „zwischen den Zeilen“ lesen nicht vergessen).

    Wie Calvin schon sagte, alles eine Frage des Budget. Die Preise waren angemessen und mMn nicht überteuert. Allein das Bier > 1,50€ (0,33l), wo bekommt man das schon (Veranstaltungen).

    Dass CS5 oft erwähnt wird, war doch klar. Seh ich aber nicht als Kritikpunkt an. Die „Eigenwerbung“ noch viel weniger. Die Vorträge waren leider auf 45 min. beschränkt, die Leute die einige der Referenten z.B. das erste Mal gesehen haben sind möglicherweise zu Kurz gekommen. Da ist es doch mehr als lobenswert, dass man auf seine vergünstigte DVD hinweist um mehr zu Erfahren. Hätte Calvin gesagt: „Bestellt euch die in meinem Store für ca. 100 Schleifen“, dann wäre das was anderes gewesen.

    Dass das Programm ausgelegt, aber leider vergriffen war, das war persönliches Pech.

    „Wer zuspät kommt…“ 😉

    Komm wir zum positiven:

    Nicht zu vergessen, dass es viele Goodies gab (neben den Lehrreichen Vorträgen) und neben dem Kontakte knüpfen.

    – 3-Tage (gratis) Abo. für V2B. (keine Werbung)
    – 3GB Hollywood-Editon + zusätzliche Goodies der Referenten (PSD-Dateien, Aktionen etc.)
    – DVD der ges. Veranstaltung
    – Vergünstigung am V2B-Stand (bei mir war alles verfügbar)

    alles nur für die Besucher und für Umme.

    Mir stellt sich die Frage, warum man dann 150€ für einen Tag ausgibt und sich nicht mal „beschwert“ wenn so oft darauf hingwiesen wurde es zu tun, falls was nicht stimmt.

    Ich wollte hier keine Werbung machen, falls es so rüberkam, sondern nur auf das hinweisen, was positiv ist/war. Ist auch nix gegen dich, aber ich wollte einfach mal meine Meinung dazu beitragen.

    Viele Grüße
    uniqueDns

  4. Ich weiß nicht was das E-Werk dieses Jahr kostet, ich hab das vor einigen Jahren mal angefragt, und da ist mir bald alles aus dem Gesicht gefallen. Man möge nicht vergessen, daß dem Betreiber des E-Werks der samstägliche Discobetrieb ausfällt den er dem Mieter dann logischerweise mit auf die Rechnung ballert.

    Auch die zivilen Preise der Verpflegung dürften z.T. mit der Locationmiete erkauft worden sein.

    Stell dir mal vor, die Tickets hätten 100 Euro gekostet, dafür der Kaffee 3 Euro. Das Geschrei will ich mir garnicht vorstellen wollen …

    Grütze
    Wex

  5. Auf alle Fälle versuchen wir (im Falle einer zweiten Tion) hier und da ein Getränkebon dazuzugeben.

    Wenn jemand ein Kaffee für 1 Euro gekauft hat, dann haben wir die fehlenden 1,50 Euro gezahlt (um auf den Preis des Ewerks zu kommen).
    Und das bei jedem Getränk und Essen und bei jedem Teilnehmer.

    Es ist kein Geheimniss…. wir sind aktuell noch 15.000 Euro etwa hintendrann
    Fürs zweite Event sollten wir die einspielen können und dann können wir das evtl gewährleisten.

    Ich danke trotzdem für die negativen Kritikpunkte.
    Das ist absolut ok.

    lg Calvin

  6. Pingback: Kurzes Fazit TION2010- Calvin Hollywood Fotografie

  7. Ich kann die meisten der genannten Kritikpunkte ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

    Ich denke, dass die aus meiner Socht absolut fairen Catering-Preise es verschmerzen ließen, dass es keinen Begrüßungskaffee gab. Wenn es ihn gegeben hätte, hätte ich mich sicher darüber gefreut, vermisst habe ich ihn nicht.

    Die Sache mit den Namensschildern stimmt – das wäre sicher eine sinnvolle und kostengünstige Investition gewesen und hätte das Ganze nicht so anonym gemacht. Aber ich habe ja einen Mund um mich vorzustellen und habe mich auch ohne das Namensschild mit vielen spannenden Leuten unterhalten.

    Die Sache mit den Losen fand ich so wie es war, völlig ok. Niemand war gezwungen, zusätzliche zu kaufen, und auch mit dem für umsonst hatte jeder die Chance auf einen der Preise. Ich fand es allerdings doof, dass man beim Kauf immer nur aufeinanderfolgende Nummern bekam. Die Gewinnchance war dadurch zwar nicht beeinflusst, aber rein gefühlsmäßig hätte ich lieber in einen Topf oder Eimer gegriffen und mir mein „Glück“ selber gezogen. Dass ich trotz 10 gekauften Losen völlig leer ausgegangen bin und andere mehrfach abgeräumt haben – shit happens.

    Die Referenten waren allesamt Profis auf ihrem Gebiet und diese Profis arbeiten halt nun mal mit Photoshop und nicht mit Gimp. Was ist denn daran auszusetzen, wenn diese Profis Ihr Werkzeug cool finden und das in ihrem Vortrag die Zuhörer auch spüren lassen? Ich bin selber nur „Halb-Profi“ und bekomme Photoshop weder geschenkt noch billiger. Die 1000 EUR haben schon (ein bisschen) weh getan und die Kohle für das NIK-Softwarepaket muss ich auch erst mal verdienen. Aber selbst wenn ich die Bildbearbeitung nur als engagiertes Hobby betreibe – denkt doch mal nach: Es gibt so viele Hobbies, die noch viel mehr Geld kosten, und es beschwert sich kein Autofreak darüber, dass seine Tuningsachen so teuer sind, und kein Hobbyfallschirmspringer oder Taucher fängt an, sich über die Kosten für sein Hobby zu beklagen, hab ich nicht recht?

    Die Referenten jedenfalls können sicher am wenigsten für die Preispolitik von Adobe, aber eine Vollizenz für ein MS-Office ist auch nicht viel billiger …

    Was für mich den größten Nutzen gebracht hat, das war die Möglichkeit, Leute wie Uli Staiger, Olaf Giermann oder Katja Kuhl nicht nur zu sehen und zu hören, sondern mich auch persönlich mit ihnen in sehr offenen Diskussionen unterhalten zu können – wie leicht wäre es für sie gewesen, ihre Vorträge nach dem Motto „Seht her, wie toll ich bin, aber ich zeig euch nicht, wie ich es mache“ zu halten. Statt eingebildeten Egoisten habe ich nette Leute kennengelernt, mit denen es Spaß gemacht hat, sich zu unterhalten.

    Die unzähligen Praxistipps von Matthias und Martin zum Thema Blitzen waren es für mich schon alleine wert, nach Köln zu fahren.

    Ich könnte jetzt noch eine Weile so weiter schreiben, aber andere sollen auch noch zu Wort kommen :-)

    Daher mein Fazit: Die (wirklich kleinen) Dinge, die man aus meiner Sicht beim nächsten Mal anders machen könnte, stehen in keinem Verhältnis zu den vielen positiven Erlebnissen dieses Wochenendes. Für mich war es eine toll Erfahrung, und ich komme nächstes Jahr sicher wieder :-)

    Viele Grüße aus Wiesbaden

    Stefan

  8. Ich war ebenfalls auf der TION und kann die Kritik so nicht teilen.

    Den einzigen Kritikpunkt, den ich uneingeschränkt teile, ist das mit dem Programm. Ich habe zwar relativ schnell eines gefunden, denn es lagen an ein paar Stellen kleine Stapel aus und da habe ich dann eins mitgenommen. Aber so ein Zettel gehört einem am Anfang beim Check-In in die Hand gedrückt. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein und ist auch was, was nix kostet (300 Schwarz-Weiss-Kopien).

    Die Kritik am Preis kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. 150 Euro für zwei Tage finde ich sehr fair und ich käme nie auf den Gedanken, dann noch einen Getränkegutschein zu erwarten. Ich war schon sehr angenehm überrascht von den zivilen Verpflegungspreisen. 1 Euro für eine Cola – da kann man wirklich nix sagen. Wäre der Eintrittspreis deutlich höher gewesen, wäre ich aber sicher nicht gegangen, schlichtweg, weil es mit dem Drumherum (Anreise, Hotel) dann doch recht teuer wird. Mich hat das Event unter’m Strich mit Anreise rund 500 Euro (!) gekostet. Das ist halt schon eine Stange Geld, die nicht wirklich in einer Relation zu den paar neu gelernten Techniken steht. Also rein lerntechnisch würde ich wesentlich besser fahren, wenn ich anstatt das Event zu besuchen ein Premium-Abo bei v2b gemacht hätte.

    Die Location E-Werk war nicht schlecht (wobei mir als Schweizer natürlich eine Location in Baden-Württemberg oder auch in Frankfurt besser gepasst hätte).

    Auch das mit den zusätzlichen Goodies (Datenpaket, v2b-Zugang) fand ich super. Die Verlosung ebenfalls – wo sonst gibt es eine Verlosung bei der es „nur“ 1500 Lose für je 1 Euro gibt – aber Preise im Gesamtwert von mindestens 6000 Euro?

    Die Werbestände im Gang (NIK, DOCMA, v2b, Wacom) empfand ich nicht als störend sondern als Bereicherung. Auch, dass auf die neuen Features der CS5 hingewiesen wurde fand ich gut – denn immerhin kommt sie nächsten Monat heraus und da ist es schon cool zu sehen, was dann alles verbessert bzw. erweitert wurde. Für mich war es keine Dauerwerbesendung.

    Die Vortragsdauer von 45 min fand ich ideal, ebenso dass es mehrere Vorträge parallel gab, so konnte man Themen, die einen nicht interessiert haben ausweichen.

    Also rein von den Vorträgen und so fand ich es ein gelungenes Event. Was ich allerdings vermisst hatte, war etwas mehr Community-Charakter. Wie gesagt, rein lerntechnisch hätte ich für den Preis mehr, wenn ich ein v2b-Abo für ein Jahr abgeschlossen hätte – aber ich wollte noch ein paar Leute kennenlernen, das war der Hauptgrund für mich dorthin zu fahren. Allerdings fand ich es nicht leicht mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Ich hatte gehofft bei diesem Event mal zwei, drei Berufskollegen zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch kennenzulernen (bin vollberuflich Photoshop-Trainer). Calvin hat ja im Voraus geschrieben, das Event sei eine grosse „Kontaktbörse“. Das hat leider für mich nicht geklappt. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn jeder Teilnehmer ein gut sichtbares Namensschild gehabt hätte und darunter seine Beziehung zu Photoshop gestanden hätte (z.B. „Hobby-Anwender“, „Grafikdesigner“, „Fotograf“, „Photoshop-Trainer“ etc.). Das hätte ich wirklich hilfreich gefunden in Hinblick auf Kontakte.

    Gruss aus der Schweiz
    Tatjana

  9. Pingback: Die ultimative TION-Feedbackliste | TION 2010

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