powerbook_blog

klein, praktisch, unverdaulich seit 2004

Free Tibet!

| 13 Kommentare

Darf ich mal ganz offen sein? Nein? Doch. Ist ja mein Blog. Mich kotzen diese ganze Spenden für Haiti-Aufrufe an. Ehrlich. Wer spenden will, soll das tun und Ende. Wenn ich jetzt auch noch in Blogs irgendwelche Spendenaufrufe lese, wird mir ansatzweise schlecht.

Muss ich an Tibet denken. War ja ein ach so toller Hype. Interessiert heute aber kaum noch jemand, oder? Ich fand damals den Hype ätzend, dafür rufe ich heute umso lauter: Free Tibet!

Und nur am Rande. Wer wissen will, wie es in Haiti vor dem Erdbeben aussah und wen man da beim Aufbau unterstützt, der sollte sich zwingend mal Ghosts of Cité Soleil ansehen.

13 Kommentare

  1. Danke! Endlich mal nicht noch son Berufsbetroffener!

  2. Ok, kann man sich drüber aufregen.
    Trotzdem sollte man etwas spenden. Muss ja nicht zwangsläufig für Haiti sein, sondern auch allgemein für eine zuverlässige Hilfsorganisation, von der es ja viele gibt. Spendest du jetzt etwas für Unterstützer eines unabhängigen Tibets?
    Wer sich über das Spendenaufkommen („Spendenwahn“) aufregt, sollte darauf hoffen, dass er nie auf die (finanzielle) Hilfe anderer angewiesen ist. Egal wie klein oder groß die erforderliche Summe auch sein mag.

    Spendenaufrufe fördern eine moralische Verpflichtung: „Hm, mein Nachbar hat gespendet? Dann tu‘ ich das auch mal.“ Daran ist nichts Verwerfliches zu finden, denn der Zweck geht wohl in Ordnung, oder? Tu‘ Gutes und rede drüber.

    Kannst dich drüber aufregen, aber besser wäre es, das zu ignorieren, wenn es dich so stört.

    Und jetzt: Freies Emsland in den Grenzen von 1973!

  3. Ganz ehrlich jog, ich sehe das genauso. Wie war das noch mal mit Burma, als viele Bloger meinten, die Solidaritätssau durchs Dorf zu treiben? Sicher, die Menschen in Haiti tun mir leid. Aber für mich habe diese Spendenaufrufe immer den Beigeschmack von Ablasshandel. 50 Euro für Haiti wiegt dann auf, dass ich 10 mal einer Mutter mit Kinderwagen nicht geholfen habe oder fünf Mal an einem Obdachlosen in meiner eigenen Stadt vorbeigegangen bin und ihm nicht mal ein warmherziges Lächeln geschenkt habe.

  4. Pingback: willsagen.de » Blog Archiv » Bloß nicht spenden!

  5. Den Vergleich mit „Free Tibet“ finde ich sehr unpassend. In Tibet geht es um eine politischen Konflikt. Da würde ich auch nicht spenden.
    In Haiti ist es eine nicht menschengemachte Naturkatastrophe, die ein ganzen Land an den Abgrund geführt hat und das sich nicht mehr selbst helfen kann.

  6. @diltigug: Mhm, wenn ich dich richtig verstehe, ist das Opfer eines politischen Konfliktes also weniger Wert als das, was bei einer Naturkatastrophe umkommt?

  7. Pingback: Rettet die Wale! : powerbook_blog

  8. @tholey: das habe ich nicht gesagt. Jeder Mensch ist gleich viel wert. Nur unterstütze ich nicht irgendwelche politische Interessen mit meinem Geld. Unterdrückung ist vom Menschen selbst gemacht und kann nur von ihm selbst überwunden werden. Was es bringt, da von aussen einzugreifen sieht man an aktuellen Schauplätzen zu genüge (Afganinstan, etc.).
    Gegen Naturkatastrophen ist der Mensch machtlos und hier kann man schuldloses Leid lindern helfen.
    Von daher finde ich, das man das nicht vergleichen kann.

  9. @diltigug: Sorry, aber wie doof ist das denn? „hier kann man schuldloses Leid lindern helfen.“ Könntest Du mir bitte auf die Sprünge helfen und erklären, wo das schuldhafte Leid bei Kriegsopfern/Opfern von politischen Auseinandersetzungen liegt?

  10. Pingback: Tweets die powerbook blog (german) erwähnt -- Topsy.com

  11. Pingback: Free Tibet! « stohl.de

  12. @emma: ich gebe dir recht, natürlich gibt es auch in Unterdrückung lebende Menschen unschludige Opfer, mehr als man ertragen kann. Das war sicher ungeschickt von mir ausgedrückt und der Satz war bullshit. Vielleicht ein Problem des spontanen, unrefelktierten Kommentierens.
    Was mir an Jog´s Beitrag nicht gefallen hat und nur das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen, das er in meine Augen alle Arten menschlichen Elends in einen Topf geworfen hat und das es eben einen Unterschied zwischen einer Naturkatastrophe und einer menschengemachten Unterdrückung gibt. Unabhängig davon, das in beiden Fällen Menschen leiden.
    Aber er hat ja inzwischen im neuen Beitrag erläutert, worum es ihm eigentlich ging.

Schreib einen Kommentar zu diltigug Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.