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Blinder Anti-Terror-Aktionismus

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Als ich Ende September von Hannover nach Detroit geflogen bin, bin ich drei Mal überprüft worden. Das erste Mal in Hannover selbst. Das zweite Mal im Flughafen in Amsterdam und dann noch einmal am Gate kurz vor dem Abflug. Ich kann auch nicht sagen, dass ich auch nur an einer dieser Stellen schlampig abgefertigt worden bin.

Warum da jetzt ein Fred mal eben ein wenig Plastik-Sprengstoff mitschleppen kann, ist mir vollkommen schleierhaft. Oder anders – wenn die jetzigen Massnahmen es gar nicht zulassen, dass Plastik-Sprengstoff erkannt wird, warum zur Hölle muss ich mich dann überall halb ausziehen und meine Sachen immer wieder durchleuchten lassen? Ich habe ja auch keine Ahnung von nichts, aber warum die nicht einfach vor jedem Start einen Hund durch den Flieger schicken, ist mir schleierhaft. Vermutlich zu teuer. Aber diese Hunde haben doch ein ziemlich gutes Nässchen für Sprengstoff, oder?

Wenn ich dann lese – Air Canada indes veröffentlichte eine Erklärung, nach der es Fluggästen eine Stunde vor der Landung nicht mehr gestattet werden soll, ihren Sitzplatz zu verlassen oder Zugang zu ihrem Handgepäck zu haben. Auch dürften keine Gegenstände mehr auf dem Schoß aufbewahrt werden. – fällt mir wirklich nichts mehr ein. Ausser vielleicht: Blinder Aktionismus!

Gerade bei Transatlantikflügen – keine Gegenstände auf dem Schoss heisst dann wohl – kein Lesen, kein Arbeiten am PC, keine Decke, kein Kissen, kein gar nichts. Optimaler Weise versucht man ja auf dem Flug zu schlafen. Und weckt sich dann kurz vor der Landung. Sollte man jetzt auch nicht mehr machen, denn Wasser lassen oder Beine vertreten ist dann ja in der letzten Stunde nicht mehr. Super.

Ich finde ja, die sollten noch einen Schritt weiter gehen. Vor dem Start müssen sich alle Passagiere vollkommen ausziehen. Gesessen wird auf Holzschemeln, die Hände werden zur eigenen Sicherheit an der Kabinendecke arretiert. Und natürlich brauchen wir jetzt SOFORT und UNBEDINGT diese Nacktscanner. Na sicher. Die hätten wohl im aktuellen Fall auch überhaupt nichts gebracht, aber macht ja nichts. Aber dann doch bitte als gleichzeitige Servicedienstleistung: Herr jog, dürfen wir Ihnen mitteilen, dass sie während Ihres 3tägigen Aufenthaltes in den USA 3kg zugenommen haben. Durch den Vorher- Nachher-Vergleich können wir Ihnen aufzeigen, dass ihr Bauchumfang um 1 cm zugenommen hat …

Vielleicht könnten Sie ja jetzt einfach mal das Teleportieren erfinden. Dann haben wir doch alle Sicherheitsprobleme gelöst.

6 Kommentare

  1. Mich wundert, dass man Laptops überhaupt noch mitnehmen darf, kann man aus den Akkus doch prima Brandsätze basteln.

  2. Bald werden alle Pasagiere vor Abflug narkotisiert und erst nach der Landung wieder geweckt…

  3. Pingback: Zitat des Tages « Sägenblogger

  4. Naja, auf jeden Fall hätte das mit der Narkose den Vorteil, dass die Airlines noch mehr Personalkosten sparen können…
    …und keine „unruly passagengers“ mehr…
    …nix wird mehr bei Turbulenzen vollgekotzt…
    …kein nerviges „BOOORDDVEEERKAAAAAAUUUFFFF“-Wecken, wenn man grad eingeschlafen ist…
    …keine Flugangst…

    Also, wann geht’s los? 😉

  5. Ich kann den Artikel nur unterschreiben!

  6. Pingback: Neue Westfälische - Blogspot

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