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*USA: Tag 6

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Der letzte Tag in Amerika und irgendwie der erste an dem ich richtige ausgeschlafen aufgewacht bin. Das Wetter hübsch sonnig, aber mit einer arg frischen Brise ( hier im Sinne von Fisherman’s friends). Den Tag habe ich dann auch so richtig, richtig ruhig angehen lassen.

Gegen 11 Uhr war dann Shoppen angesagt. Der Wind hatte leicht abgenommen und somit wurde dem Pony auch das Verdeck abgenommen und gemeinsam mit meiner Gastgeberin sind wir dann zu einer der beiden grossen Malls in Louisville gefahren. Noch einmal hübsch über die Bardstown Rd flaniert dabei. Mit einem Stop bei ihrem Foto-Haus-und-Hof-Laden. Gnnnn. So viel schönes Spielzeug dort zu so verlockenden Preisen. Wie zum Beispiel ein gebrauchtes 105mm Macro für 700 US$ (aber ich mochte das Geld nicht ausgeben, ich will das neue 70-200 und kein anderes Objektiv, was mich da beim Sparen zurück wirft) oder jede Menge Manfrotto-Tripods zu Dollarpreisen, die unter unseren Europreisen lagen ( aber nicht in meinen Koffer gepasst hätten ) und ein neues 70-200mm ( für das ich aber nicht genug Geld hatte und ja eh auf die neue Version warten will ). Heissa. Was für ein Paradies. Irgendwas musste ich kaufen. Das wusste ich. Konnte nicht aus diesem Laden verschinden, ohne nicht wenigstens irgendwas zu kaufen.

"ProMaster SystemPro Clamper Mini Tripod and Clamp" (ProMaster)Mitgenommen habe ich mir dann schliesslich nur ein kleines Stativ, das ProMaster SystemPro Clamper. Das Ding lässt sich ganz prima als Tischstativ verwenden, aber ebenso kann man es mit den beiden Beinen an etwas festklemmen. Als Tischstativ hat es sich bereits prima bewährt. Bei meinem Versuch es irgendwo an dem offenen Mustang festzuklemmen bin ich dann aber gescheitert. Muss aber dazu sagen, dass ich es mir auch nicht getraut habe, die D3 mit dem dicken 14-24 an dem Stativ auf eine Seitenscheibe zu montieren. Ich mochte den Mustang und auch mag ich meine D3. Das fand ich jetzt erstmal zu riskant.

In der Mall angekommen, habem wir uns dann verteilt. Meine Gastgeberin hat irgendwelche Dinge gesucht und ich ein Mitbringsel für die Finanzministerin gesucht. Beim zweiten Schmuckladen bin ich dann auch gleich fündig geworden. In einer 60%-off!-Auslage lagen ein paar hübsche Ohrringe. Danach habe ich ein wenig gebummelt, habe dabei dann meine Gastgeberin wieder aufgelesen und habe mir dann in einem Halloween-Laden einen halben Liter Filmblut gekauft, wie ein paar Blutspritzenkugelschreiber sowie eine schwarze Hockeymaske. Ich kann an solchen Läden einfach nicht vorbeigehen.

Danach stand ich dann eine halbe Stunde in einem Sonnenbrillen-Laden und habe so ziemlich jede einzelne RayBan aufgesetzt, die sie da hatten .. und das waren einige. Ich hatte zwei – drei in der engeren Auswahl .. soll heissen, die waren schon alle so gut wie gekauft. Aus irgendeinem seltsamen Grund hat dann aber doch die Vernunft übernommen, so dass ich aus dem Laden mit nur einem Gestell herausgekommen bin – einer Oakley.

Geendet hat der kleine Bummel dann in einem T-Shirtladen, in dem ich mir dann gleich 4 T-Shirt ( alle um die 17 US$ ) mit eingeackt habe. Und noch ein Kopftuch für mein schütteres Haar, die nehme ich so gerne zum Laufen und in den USA bekommt man die für 3 US$ hinterhergeschmissen. Kaufrausch beendet. Konsumgeilheit befriedigt. Prima.

t-shirts.jpg

Praktsicher Weise lag die Mall schon zu 3/4 auf dem Weg zur Schule des älteren der beiden Kinder meiner Gastgeberin, so dass wir da dann auch noch gleich durch den Kind-Abhol-Drive-through gefahren sind. Entgegen der Annahme der Gastgeberin fand das Kind das Fahren im offenen Mustang aber nicht wirklich spassig, das elektrische Verschleissen des Verdecks hingegen ungemein spannend. Das durfte ich dann gleich noch einmal auf- und wieder zufahren.

Gemeinsam sind wir dann in den Zoo gefahren. Da hatte ich mich schon seit dem ersten Tag drauf gefreut, als sie mir sagte, dass der Zoo gleich um die Ecke sei und sie zudem dafür eine Jahreskarte mit der sie mich auch noch kostenlos mit hineinnehmen könnte.

Vom Zoo war ich ebenso begeistert wie enttäuscht. Enttäuscht, weil ich mich schon so über einen Blogeintrag gefreut hatte, in dem ich lang und breit darüber herziehen kann, wie dämlich doch die Ami sind, ihre Zoos wie Disneyland aufzubauen. Begeistert war ich hingegen, dass es eben nicht so war. Sondern die Amis genau wie wir in Deutschland, die Artenvielfalt reduzieren und stattdessen den vorhandenen Tieren möglichst artgerechte Areale bauen. Sicher waren da auch ein zwei Gehege, die jetzt nicht so schön waren, aber die gibt es in Osnabrück auch.

Ziemlich cool fand ich einen ausrangierten VW Bulli T2, der als Safarimobil als Kinderspielmobil umfunktioniert worden ist. Versüsst wurde mir der ganze Zoo-Besuch dannauch noch durch das 70-200 meiner Begleitung, dass ich mir auf meine D3 stecken durfte (Ich brauche so ein Zoom. Unbedingt. Geht gar nicht anders. die 200mm in Verbindung mit f2.8 sind richtig sexy und machen enorm Spass!). Leider war das Zeitfenster für unseren Besuch recht klein, weil der Zo schon um 17 Uhr seine Pforten schliesst. Sollte ich es noch einmal für ein paar Tage nach Louisville schaffen, dann will ich auf jeden Fall noch mal etwas mehr Zeit dort verbringen.

Wieder im Haus meiner Gastgeberin angekommen, habe ich dann meine ganzen Neuerwerbungen ausprobiert und sie hat das zweite Kind aus der daycare abgeholt. Ich bin dann noch zum Wallgreens um die Ecke und habe für 50 US$ Süssigkeiten eingekauft für meinen lieben Nachwuchs daheim. Auf dem Parkplatz von Wallgreens hatte ich dann noch ein nettes Erlebnis. Da rief der schwarze Securitymann mir zu Wenn ich nicht Dein Auto haben kann, dann vielleicht Dein T-Shirt? (ich hatte das neue Jimmy Hendrix T-Shirt angezogen). Sowas finde ich echt nett in den USA. Da freuen sich die Leute durchaus mit einem und senken nicht sozialneidzerfessen nur stumpf den Kopf (ich schliesse mich hier nicht aus).

wallgreens.jpg

Und eben noch so ein positives Erlebnis kam dann noch ein Weilchen später. Als Danke schön für die kostenlose und freundliche Übernachtunsgmöglichkeit hatte ich meine Gastgeberin noch zum Sushi-Essen eingeladen. Allerings sind wir erst um halb zehn losgekommen und das Lokal, in dem sie Essen wollte, war bei unserer Ankunft gerade dabei zu schliessen. In Deutschland hätte sich die Szene wohl so abgespielt:

Sie: Hallo! Bekommen wir noch etwas zu Essen?
Wirt: Nein, wir haben schon geschlossen!
Sie: Können Sie mir sagen, wo wir sonst noch Sushi um diese Zeit bekommen?
Wirt: Keine Ahnung.

Wir waren aber in Amerika …

Sie: Hallo! Bekommen wir noch etwas zu Essen?
Wirt: Nein, es tut mir wirklich leid, die Küche ist schon dicht.
Sie: Können Sie mir sagen, wo wir sonst noch Sushi um diese Zeit bekommen?
Wirt: Vielleicht um sowieso?
Kellner: Ja, fahrt ins Sowieso! Die machen gutes Sushi.
Sie: Haben die denn jetzt noch offen?
Kellner zieht ein Telefonbuch heraus …
Kellner: Keine Ahnung, wir können ja mal eben anrufen …
Kellnerin: Geht doch lieber ins Xyz, die haben auf jeden Fall noch offen.
Kellner: In den Techno-Schuppen?
Kellnerin: Warum nicht. Das Sushi ist gut. Und die haben lange offen …
Kellner: Ja. Ok. Aber die Musik.
Sie: Danke. Wo ist der Laden noch mal?
Kellner: Also … bla bla erklär erklär …

Ich stand die ganze Zeit daneben und habe aufgepasst, dass mir die Kinnlade nicht zu weit herunterhängt. Also sind wir dann ins Xyz gefahren und die hatten auch noch offen. Die Musik war auch gar nicht schlimm. Das Sushi hingegen köstlich! Nur habe ich das mit dem Bestellzettel nicht so ganz verstanden. Irgendwie fand ich die Auswahl meiner Begleitung nicht besonders üppig und habe hier und da noch ein paar 1sen und 2en auf den Zettel geschrieben, so dass wir eine recht üppige Auswahl hatten. Während des Essen hatte ich die D3 auf mein neues Stativ gesteckt und beides auf dem Tisch drappiert. Herausgekommen ist durch die wirklich ungemein praktische Intervall-Aufnahme-Funktion der D3 ein lustiger kleiner Stop-Motion-Film. Schon allein dafür war das Stativ sein Geld wert.

sushi.jpg

Wieder im Haus angelangt, bin ich dann nur noch ins Bett gefallen. Den Bauch voll mit Sushi. Gutes Tagesende.

Ein Kommentar

  1. Wirklich klasse Shirts. Hätt ich auch nix dagegen die in meinem Kleiderschrank zu haben 😉

    Cheers

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