Nein? Ach, ich weiss es nicht. Heute hatte ich ein paar wirklich grandiose Stunden im Büro. Angefangen hat alles mit einem Meeting, in dem der Chef uns eröffnet hat, dass wir jetzt bald eine Zeiterfassung einführen. Ich habe so gar nichts gegen Zeiterfassungen. Wirklich nicht. Aber es ist schon befremdlich, dass sich zwei Mitarbeiter/innen diese Einführung wünschen.
Zumindest aber, weil es – so die etwas ungelenke Formulierung meines Chefs – den beiden Personen primär nicht um die Erfassung der eigenen Überstunden geht, sondern sie wohl eher das Gefühl haben, dass andere Kollegen zu wenig arbeiten. Wir sind hier etwas mehr als 10 Personen. Da braucht man weder besonders viel Energie noch Phantasie, um sich auszumalen, wer jeweils gemeint ist.
Mit viel Freude sehe ich dem nächsten Meeting entgegen, in dem es darum gehen soll, wie eng die Zeitstempelei gesehen bzw gelebt werden soll. Selbstredend ist heute schon das Thema „Rauchen“ gefallen. Habe ich auch kein Problem mit. Stempel ich eben auch, um eine Rauchen zu gehen.
Allerdings überlege ich mir jetzt auch, ob ich mich nicht umgehend auf das Niveau der anderen beiden begebe und meinem Chef vorschlage, dass private Surfen zu verbieten. Würde mich kein bisschen stören. Ich hätte sogar einen Heidenspass den Filter der nicht-privaten Seiten zu pflegen.
Vollspacken! Aber gut, dass wir immer mal wieder Geld für die Teambildung ausgeben … Meines Erachten ist für ein produktives Arbeiten erforderlich, dass man für den zu leistenden Aufwand angemessen bezahlt wird, dass die Aufgaben, die man übernimmt, einen fordern und eben auch, dass man zumindest teilweise nette Kollegen hat. Alles in allem, dass man auch Spass hat. Mein Spass-Index ist gerade um mehrere Vorkommastellen gesunken.
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2. September 2009 um 15:10 Uhr
lesen die besagten Kollegen hier vll mit? :> Der Blog ist ja nicht unbekannt…
2. September 2009 um 16:18 Uhr
Und selbst wenn sie mitlesen, ist an dem Geschriebenen nichts verwerfliches. Wir haben sowohl einen „private-Seiten-Filter“ als auch Zeiterfasung und ich kann mit beidem leben.
Allerdings zieht die Zeiterfassung mal so gar nicht, um festzustellen wer wieviel arbeitet. Man kann nämlich auch dösenderweise angestrengt auf den TFT gucken oder auf dem Flur stehen und sich unterhalten oder lange auf Toilette sitzen oder oder oder … wenn also Mitarbeiter/innen sich aus dem Grunde eine Zeiterfassung wünschen, dann ist das Problem sicher irgendwo anders zu suchen.
2. September 2009 um 16:30 Uhr
http://twitter.com/derpepe/status/3713042429
4. September 2009 um 18:22 Uhr
Das sind dann die Momente, wo ich froh bin, Freiberufler zu sein. Allerdings habe ich keine 37,37859034785-Stundenwoche und gönne mir weniger Urlaub als Angestellte.
5. September 2009 um 12:53 Uhr
Traurig ist an der Sache vor allem, dass besagte Kollegen über den Chef sich was wünschen, statt direkt zu sagen, dass ihnen was nicht passt.
Wäre es anders, hätte sich das Geld für die Teambildung vielleicht rentiert. Ist es nicht so, schwindet das Vertrauen ganz schnell – ich hoffe jeder ist sich bewusst, dass sich da was aufschaukeln kann.
Wenn dem so ist, hoffe ich, einer hat genügend Eier in der Hose, dass dann auch angemessen anzusprechen und nicht die Wege hinten herum zu finden.
Viel Spaß weiterhin.