Jetzt sitzen wir in einem kleinen, nahezu kuscheligen, dafür aber zu ungemülichen Raum und Jan lädt zum gepflegten Gedankenaustausch in illustrer Runde ein. Jan fragt Gibt es eine Zukunft des Bloggens? Lösen Twitter und FriendFeed die Blogs ab? Wird Video den Text verdrängen? Zerbrechen Blogs an ihrer Professionalisierung? Bleiben Blogs eine Nischenerscheinung?
Frank Westphal meint, dass man schon merkt, dass Twitter seit der letzten re:publica deutlich an Stellenwert in Deutschland zugenommen hat. Im Podium stellt man fest, dass Twitter dem Bloggen eher gut tut, weil man per Twitter heuer den Kleinkram verwurstet ( Der kleine Raum ist jetzt total voll, die Leute stehen mittlerweile draussen vor der Tür und lauschen). Man ist sich einig, dass Twitter das Bloggen nicht ablöst, sondern eher einen anderen Kanal darstellt, über den man sich mitteilen kann.
Eigentlich geht es jetzt mehr um Twitter als um Blogs ( Hier bricht das WLAN immer wieder weg ). Eine These – Twitter kann auch als Einstieg zum Bloggen dienen.
Mein Fazit aus dieser Session: Blogs sterben langsam, aber es will keiner wahr haben. Wobei ich das anders sehe. Ich meine, es gibt es eine grosse Gruppe von Blogger, die nicht bloggen, weil sie gerne schreiben, sondern, weil sie es können ( Technik beherrschen ). Diese probieren jetzt eher mal Twitter aus. Blogger, die schreiben, weil es Ihnen Spass macht, werden auch weiterhin bloggen ( Jetzt verwässert die Session mE zu sehr ).
23. November 2008 um 02:37 Uhr
Ich denke nicht dass die große Zeit der Blogs vorüber ist, aber ich finde dass es immer weniger Blogs gibt, die lesenswert sind. Woran z.B. mache ICH fest, welche Blogs ich lese?
1. Regelmäßige Einträge
2. Inhalt der Beiträge
3. Schreibstil
Viele Blogs fangen gut und unterhaltsam an, sterben dann aber nach ein paar Monaten aufgrund Lustlosigkeit des Verfassers aus. Wieder eine traurige Blogleiche mehr, die man dann aus den Bookmarks löschen muss. Andere sind echt interessant, gehen dann aber über kurz oder lang dahin über, nur einen Dreizeiler pro Woche zu schreiben. Das fesselt dann eher weniger .
Und auch der Inhalt ist relevant. Reine Tech-Blogs ohne Witz und Finesse sind gut um Tipps zu finden, aber langweilen beim Lesen. Dorthin kehrt man nur zurück, wenn man weitere Infos braucht. Meiner Meinung nach müssen Blogs hier den Schmalen Grat zwischen Unterhaltung und Information finden. Ein reines Tagebuch ohne Belang und ohne Bezug zur Person reizt nicht dauerhaft, aber zu sachlich sollte es auch nicht sein.
Ich habe viel Zeit damit zugebracht Blogrolls zu durchforsten und habe mich in jedes Blog eingelesen, welches ich auf diesem Wege finden konnte. In meine Bookmarks haben es nur vier geschafft. Was natürlich keine Wertung sein soll, aber ich würde mich schon fernab der sich gegenseitig zuprostenden Bloggergemeinde als klassischen Durchschnittskonsumenten bezeichnen.