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Nikon D700 vs. Nikon D300

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"Nikon D700 SLR-Digitalkamera (12 Megapixel, LiveView, Vollformatsensor) nur Gehäuse schwarz" (Nikon)Nächsten Monat ist ja schon Weihnachten und ich hatte mir ja vorgenommen, mich zum frohen Feste mit einer neuen Knipse zu belohnen. Die letzten Monate habe ich meine Spielgeld-Ausagben klein gehalten und nun das Geld für eine Nikon D700 zusammen ( die bei Amazon aktuell bei 2.163 Euro liegt und via guenstiger.de auch schon unter 2.100 Euro zu haben ist ).

Nun bin ich mir aber immer noch nicht sicher, ob es denn wirklich die D700 sein muss oder ob die Nikon D300 ( die kostet bei Amazon gerade 1.417 Euro und ist bei guenstiger.de ab 1.286 Euro zu haben ) für meine Bedürfnisse nicht auch vollkommen ausreicht. So fragt da auch die Fachpresse: Anspruchsvolle Amateure sollten sich allerdings überlegen, ob sie unbedingt das Vollformat brauchen, weil sie beim Kauf einer ebenfalls sehr guten D300 mit APS-C-Format-Sensor nochmal rund 1100 Euro sparen können. ( Colorfoto ). Oder stellt fest: Im Endeffekt ist die Nikon D700 also weniger eine aufgerüstete Nikon D300 mit einem Vollformatsensor als eine handlichere Version der Nikon D3 ( 5 LUX ).

Bei Digital Photography Review gibt es jetzt endlich einen Review zur D700. Leider wird die D700 dort nicht direkt mit der D300 verglichen, sondern nur mit Modellen von anderen Herstellern. Das Querlesen in diversen Foren hat mich auch nicht wirklich schlauer gemacht. Da heisst es meist nur, dass man die D700 prima als zweite Kamera zur D300 nutzen kann – andere Stimmen behaupten, dass man die D300 nicht mehr anfasst, wenn man erstmal die D700 in den Händen hält.

Soweit ich das richtig verstanden habe ( und ja, an diesem Punkt stellt sich schon die Frage, was ich überhaupt mit einer Profikamera will), kann die D700 Bilder im Vollformatsensor ( heisst bei Nikon FX-Format ) aufnehmen. Während ich das bei dem Nikon D700 Review erst nur so verstanden habe, dass man ein grösseres Bild aufnehmen kann, lerne ich da bei Wikipedia noch ein wenig mehr: Nur ein Vollformatsensor bietet aber die Beibehaltung des gewohnten Brennweitenverhältnisses: So entspricht eine Optik mit 50 mm Brennweite bei einem 35-mm-Film der Normalbrennweite, während bei APS-C-Format die Normalbrennweite bei etwa 35 mm liegt. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf die Schärfentiefe. Das Signal-Rausch-Verhältnis eines Sensors, also das in der Regel störende Bildrauschen bei einer bestimmten Bildhelligkeit, wird einerseits bedingt durch elektrotechnische bzw. festkörperphysikalische Merkmale des Sensors, andererseits durch die auf die einzelnen Pixel einfallende Lichtmenge. Je größer diese Lichtmenge ist, desto besser ist das Signal-Rausch-Verhältnis bei gleichbleibender Rauschamplitude. Ok, Ich habe also weniger Rauschen und mehr Tiefenschärfe. Zum Thema Rauschen kann man sich bei Digital Photography Review hübsche Vergleichsbilder ansehen.

Bei Wikipedia findet man im Eintrag zur Nikon D700 auch noch weitere Unterscheide zur D300: Das Sucherbild ist grösser. Der Sucher hat einen Okularverschluss.

Das ist alles so lala. Und haut mich jetzt noch nicht wirklich um ( Ok, weniger Rauschen ist immer gut). Wirklich clever ist für mich aber der Virtuelle Horizont der D700. Fragt mich nicht warum, wahrscheinlich habe ich einen Knick in meiner eigenen Optik, aber mit dem Kamera schiefhalten bin ich ganz gross.

Ich habe noch ein paar Tage Zeit und will auch nichts übers Knie brechen. Rein aus Grosskotz und männlichem MachoImponierGehabe tendiere ich derzeit zur D700. Andererseits könnte ich ja für das gleiche Geld die D300 und noch ein ordentliches Objektiv kaufen, was auch nicht verkehrt wäre. Und die Nikon D90 ( Amazon: 900 Euro, guenstiger.de ab 850 Euro ) ist noch nicht ganz aus dem Rennen. Das wäre dann nochmal ein ganz anderer Ansatz. Eine Spiegelreflex-Kamera, die auch kleine Videos aufnehmen kann finde ich schon lustig.

Hat irgendein Kamera-Papst einen klugen Rat für mich ( Ja, andere Hersteller machen auch tolle Kameras, aber ich möchte bei Nikon bleiben )?

27 Kommentare

  1. Ich verstehe dein „Haben-Wollen“ sehr gut. Doch ich rate dir dazu, lieber die kleinere Kamera zu nehmen, und das „überflüssige“ Geld lieber in sehr gute Objektive zu stecken. Da hast du wesentlich mehr davon!

  2. Was hast du eigentlich für Objektive? Die müssen ja auch entsprechend für den FX-Chip berechnet sein. Andernfalls schaltet die D700 nen Gang runter und du bist wieder bei APS-C mit weniger Pixeln.
    Kann mich der Meinung von flupp nur anschließen.
    Das Einzige, was ich an meiner D80 im Moment wirklich vermisse ist die Video-Funktion….würde also zur D90 tendieren in gute Objektive investieren.

  3. Wenn auch nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand die Fuji Finepix S5 ist zur Zeit sehr guenstig zu kriegen und in Sachen Dynamikumfang und JPEG Qualitaet immer noch ungeschlagen.

    Und natuerlich voll und ganz kompatibel zum Nikon F-System. Ist Quasi eine D200 mit anderem Sensor.

  4. Nichts für ungut, aber wenn Du bei Wikipedia wg. dem Unterscheid Vollformat zu Crop nachschlagen musst brauchst Du kein Vollformat.
    Die Kombination Deiner Favoriten D90, D300 und D700 gleicht der Auswahl zwischen einem Golf, Mercedes und Porsche. Wenn ich einen Porsche haben möchte interessiert mich der Golf kein Stück…. wenn ich nichtmal mit dem Golf richtig umgehen kann ist der Porsche garantiert einige Nummern zu groß.

    Hol Dir lieber einen „kleineren“ Body und dafür ein richtig gutes Objektiv, da hast Du deutlich mehr davon. Die gesparten 1100€ würde ich in das 17-55 2,8 DX investieren (funktioniert nicht an der D700).

  5. Wenn du die Gestaltungsmöglichkeiten mit geringer Schärfentiefe bei Weitwinkel- bis Normalbrennweiten noch nie vermisst hast, brauchst du keine 700. Soeinfachisdas :-)

    Der Vorredner hat recht, die S5 ist zum gegenwärtigen Kurs einen zweiten Blick wert.

    (Sagt jemand, zum Knipsen immer noch eine D70 und für die Bildgestaltung analoges Zeug nutzt.)

  6. Die Frage ist doch: Wie professionell fotografierst du?

    Für hauptsächlich Automatik und ab und zu mal manuellem herumspielen ist die D300 mehr als ausreichend und wird keine erheblich besseren Bilder produzieren als die D700.

    Nur mal als Vergleich: Ich wollte damals unbedingt eine digitale Spiegelreflex, unbedingt, absolut. Am Schluss hat die Vernunft gesiegt, es wurde eine Fuji Finepix s6500fd (Bridge-Kamera) und ich bin, bis auf Kleinigkeiten, auch heute noch mehr als zufrieden mit dieser Wahl.

  7. Nachtrag:
    Erstens habe ich in der Klammer ein „der“ vergessen.
    Zweitens, wichtiger: In deinem Artikel ist ein
    [ ]Tippfehler:
    [ ]Missverständnis:

    Du hast mit dem größeren Sensor weniger Rauschen und *weniger* Tiefenschärfe. Beispiel: Um mit einem DX-Sensor auf dieselbe geringe Schärfentiefe zu kommen, die du am FX-Sensor mit 50mm @ f/1,8 hast, bräuchstest du ein 35mm mit f/1,2, das es erstens gar nicht gibt und das zweitens, so es das gäbe, zehnmal so teuer wäre wie ein 1,8/50mm.

    Das Problem stellt sich (mir) im Wesentlichen mit leichten Weitwinkel- bis Normalbrennweiten. Lichtstarke 35er und 50er sind mit Film meine Lieblingsoptiken und deren Charakteristika mit DX nicht ansatzweise zu erreichen.

  8. Kauf dir die 300er.

    Die Gedanken, die du dir machst, verraten, dass du damit besser bedient bist als mit der 700er.

  9. Theoretisch haben meine Vorredner alle recht, die zur D300 raten. Nur mal als Beispiel aus der Praxis zum Vorteil des Vollformatsensors. Ein Freund von mir ist Veranstaltungsfotograf. Er ist letztens von Canon komplet auf Nikon D3 (2x) D700 (1x) umgestiegen. Allein aus dem Grund, dass ihm der Vollformatsensor der Nikon eine derzeit unerreichte Qualität bei wenig-Licht (Low-Light) Situationen bietet. In vielen Fällen kann er jetzt auf einen Blitz verzichten, bzw. mit höherer Brennweite – mehr APielraum für Schärfentiefe – fotografieren als er es mit den APS-C Canon Sensoren konnte. Wenn Du viel in Low-Light Situationen fotografierst, ist die D700 die bessere Wahl – Preis hin oder her.

  10. Pass auf bei den Objektiven. Insbesondere Weitwinkel sind unter Umständen nicht kompatibel zwischen D300 und D700 (weil D700 Vollformat ist).

  11. Ich habe zwar keine Ahnung von Kameras, aber JOG kenne ich, der wollte schon Porsche fahren als er noch gar keinen Führerschein hatte :p

  12. Hallo,

    ich hab auch eine D300 und inzwischen diverse Optiken. Auf eine D700 schielt man natürlich immer mal gerne. Aber der derzeitig einzige Vorteil liegt mMn, wie bereits geschrieben, im geringeren Rauschen bei hohen ISO-Zahlen.

    Aber dafür noch einmal knapp 1200€ drauf zu legen, ist für einen „Hobby“ Fotografen bzw. Amateurfotografen nicht wirklich nötig. Da würde ich eher in ein gutes Stativ und die ein oder andere gute Optik stecken.

    Vorteil des APS-C Sensor: Durch die Brennweitenverlängerung sind Teleobjektive noch interessanter. Sofern das gewünscht ist! :)

    Von der D90 würde ich abraten. Die Haptik ist zwar um längen besser als die kleinen Canon Gehäuse aber im Gegensatz zur D300 ist mir das Gehäuse einfach zu klein und die zusätzlichen „Knöpfchen und Hebelchen“ erleitern das Leben im Fotoalltag ungemein. Dazu komm das Staub- und Spritzwasserdichte Gehäuse.

    Die Video Funktion ist für mich kein „Killerfeature“! Die Haltung einer SLR Kamera ist ergonomisch einfach nicht für Videoaufnahmen gemacht. Kopflastig! Ohne Stativ geht da finde ich gar nix, und eine 5minuten Begrenzung ist auch solala. Hatte die D90 2 Tage von einem Freund zum rumspielen und war froh danach wieder mit der D300 arbeiten zu können.

    Hoffe das hilft ein wenig bei der Entscheidung.

    Also Zusammenfassung: D300 + gutes Equipment (Objektive/Stativ/MB-D10 + mehr CFs)

    Viele Grüße, backes

  13. Ich habs in einem anderen Beitrag schon geschrieben, nimm die D700.

    Also ich steh total auf Vollformat. Da hast Du einfach mehr. Das kleine Format ist doch nur ein Crop des Vollformats und das kann ich immer noch mit der EBV machen.

    Dass der Vollformatsensor weniger Schärfentiefe hat, ist doch gerade der Knaller. Gute Fotos haben eine gelungene Schärfeebene. Aber mit dem Vollformat habe ich mehr Spielmöglichkeiten.

    Dass daneben das Rauschverhalten besser ist, nimmt man auch noch mit. Leider dürfte der Wechsel auf Vollformat auch den Wunsch nach neuen Objektiven größer werden lassen.

  14. Das sogenannte „Vollformat“ heißt in Wirklichkeit natürlich Kleinbildformat und ist nur ein Crop des Mittelformats. Und eine größerer Sensor hilft natürlich genau so wenig, bessere Fotos zu machen, wie ein größerer Bildschirm hilft, besser zu programmieren. 😉

    Bei der Schärfentiefe wirst Du den Unterschied zwischen Kleinbild und APS-C in der Praxis kaum bemerken, solange Du nicht die halbwegs lichtstarken Objektive bis f/2.8 zur Hand hast. (Ich habe übrigens ein 30/1.4 für APS-C, das nicht zehnmal, sondern nur vier- bis fünfmal soviel gekostet hat, wie das 50/1.8 fürs Kleinbildformat.)

    Die Sache mit dem Rauschen ist reines Profi-Profi-Getue für Leute, die sich wegen mangelnder Kreativität an technischen Feinheiten festhalten müssen. Vielleicht rauscht die Kleine objektiv etwas mehr. Mach aber einfach mal Prints davon und betrachte, was vom bösen Rauschen übrigbleibt. Nämlich nichts.

    Das Killerargument für größere Sensoren ist meiner Auffassung nach die nicht vorhandene Brennweitenverlängerung. Man kann für viel Geld immer ein längeres Tele fürs Kleinbildformat kaufen, aber die Weitwinkelaufnahmen, die mit dem größeren Sensor möglich sind, sind unter APS-C mit keinem Geld erreichbar.

    Wenn extreme Weitwinkel ein Thema für Dich sind, nimm den großen Sensor. Ansonsten würde ich die kleinere Kamera nehmen und das reichlich gesparte Geld in Objektive und evtl. Beleuchtung oder auch mal ein gutes Stativ stecken.

  15. Das 30/1,4 ist aber immer noch ziemlich teuer für ein Objektiv, das eben NUR für APS-C / DX taugt. Heute also für Non-Profis keine gute Investition mehr, falls man es nicht ausschließen kann, doch mal auf FX umzusteigen. Oder sogar wieder auf richtige Kameras … kenne inzwischen einige Leute, die auf dem Umweg über die DSLR ihre Liebe zum guten alten Negativ wiederentdeckt haben :-)

  16. Lieben Dank für die zahlreichen Ratschläge. Ich lese zwischen den Zeilen, dass ihr es wirklich gut mit mir meint.

    Zum einen – nein, ich habe herzlich keine Ahnung. Das bremst aber so gar nicht meine Freude.

    Ich habe auch keine Objektiv-Sammlung auf die ich Rücksicht nehmen müsste, sondern nur das DX 18-70mm, das AF 70-300mm/4-5.6G, was damals bei der D70 dabei lag und habe mir mal das AF 50mm/1.8 gekauft. Letzteres mag ich am liebsten, wenn ich fotografiere, zum Knipsen nehme ich in der Regel das 18-70. Das Zoom taugt mE nichts und das benutze ich nur, wenn es wirklich sein muss. Den Gedanken mal ein anständiges Tele zu kaufen habe ich abgehakt, dann kaufe ich mir doch lieber Autos.

    Wenn ich fotografiere, dann auch nicht, um irgendein Kunstwerk zu generieren, sondern, weil es mir Spass macht, Sachen einzufangen. Das kann auch mal ein Mülleimer sein. Von daher wäre jede billige Digicam für mich wohl in Ordnung.

    Aber wie schon erwähnt, ich habe Spass mit der D70 gehabt. Und jetzt will ich mich mal irgendwie steigern. Also möchte ich mir was anständiges kaufen.

    Ich sehe ein, dass die D300 für mich anständig genug ist. Wirklich. Aber wie ich mich kenne, ärgere ich mich bei dem ersten Irgendwas dann so, dass ich nicht gleich die D700 genommen habe. Mal sehen.

    Ich werde mir Eure Kommentare bestimmt noch ein paar Mal durchlesen und bis ich kaufen werde, vergehen eh noch ein paar Tage.

  17. Vielleicht noch den. Ich spare gerade auf eine 5D Mark II und freue mich schon sehr. Allerdings wird aus der Kamera erst durch gute Objektive etwas und da will ich mir Festbrennweiten zulegen. Mit einem 200/2.8 fange ich an.

  18. Pingback: Konsumabsichtserklärung: Nikon D700 Speed Kit und Nikkor 1,8/85mm D : powerbook_blog

  19. Pingback: Analoge Photographie : powerbook_blog

  20. Hallo alle zusammen.

    meine meinung zu der frage d300 bzw. d700. meisten sind es nur die neider die einen vom kauf teurer dinge abhalten wollen. die hätten sowas gerne aber können es sich nicht leisten.

    ich bin stolzer besitzer einer d70 und überlege mir auch einen wechsel auf d300 oder d700. wenn dann aber erst 2009.

    also wenn ihr es euch leisten könnt eine d700 mit nachhause zu nehmen, dann macht das auch. ich bin mir sicher, ihr werdet viel freude damit haben. lg nosch

  21. Also alles was recht ist, ich habe selten so viel Unsinn gelesen wie in dieser Anfrage und einigen Antworten.
    Richtig ist doch so viel:
    Außer der Kamera und dem Fotografen ist in erster Linie das Objektiv ausschlaggebend für ein gutes Bild.
    Wer zur sogenannten Vollformatkamera rät, muss auch dazu sagen, dass die für Vollformat geeigneten Objektive größer, schwerer und teurer sind als die mit dem kleineren Bildkreis.
    Außerdem kann man die Brennweitenverlängerung mit Faktor 1,5 und die größere Tiefenschärfe beim APS-C Sensor auch als Vorteil sehen – das kommt natürlich auf die fotografischen Vorhaben an.

    Wer als Neuling zur D700 greift und keine Vollformatobjektive hat, schaut sich am besten mal das etwa zeitgleich von Nikon vorgestellte Nikkor 24-70 / 2,8 an. Das ist ein als „sehr gut“ getestetes Zoom, das einen für den Anfang brauchbaren Brennweitenbereich abdeckt. Es hat die Maße 133mm x 83mm, Filterdurchmesser 77 mm, Gewicht 900 Gramm und kostet im Moment ca. 1500 Euro. Mit anderen Worten, es ist eine leistungsfähige Kanone, die man am besten auf dem Stativ benutzt, wenn man nicht gerade Arnold Schwarzenegger heißt, denn ihr Gewicht kommt ja noch zum Kameragewicht hinzu, und das ist auch nicht von schlechten Eltern.

    So – und das ist erst der Anfang, denn mit diesem Brennweitenbereich kommt man in der Regel nicht aus, wenigstens ein bisschen Tele soll vermutlich auch noch sein – wozu kauft man sich sonst eine Kamera für professionelle Ansprüche.

    Nach allem, was ich der Selbstcharakterisierung des Anfragers entnehme, ist er mit der D90 mit Kitobjektiv 18-105 VR bestens bedient (zur Zeit ca. 970 Euro komplett). Diese Kamera bietet mit ihren Motivprogrammen und der Personenerkennung noch die Hilfen, die er bei der D300 und D700 vergeblich suchen wird. Bei der D700 wird man kaum ein Bild ohne digitale Nachbearbeitung befriedigend finden, und auch bei der D300 sieht es ähnlich aus – die vorgegebenen Einstellmöglichkeiten greifen kameraintern wenig ein, damit für die Bearbeitung am Computer Luft bleibt.

    Um auf den oben gezogenen Autovergleich einzugehen:
    Wer es sich leisten kann, findet es vielleicht auch reizvoll, einen Mercedes-Geländewagen zu kaufen, obwohl er meistens nur in der Großstadt unterwegs ist (und fährt gelegentlich ins Grüne, um die Geländegängigkeit seines Wagens zu testen). Aber spätestens bei der Parkplatzsuche fällt ihm jeden Tag von neuem auf, dass ein kleinerer Wagen praktischer wäre.

    Ich brauche den Vergleich nicht weiter auszuführen, wiederhole aber meinen Rat: Nikon D90 mit Kitobjektiv für den Anfang, später weitere Objektive, und das gesparte Geld für einen guten Zweck gespendet. Und zur Bestätigung kann man sich dann mal für ein Wochenende die D700 ausleihen und sie am Montag aufatmend zurückgeben.

  22. Zitat:
    „Ok, Ich habe also weniger Rauschen und mehr Tiefenschärfe.“

    Missverständnis! Du hast eventuell unter gewissen Bedingungen etwas weniger Rauschen und auf jeden Fall viel weniger Tiefenschärfe bei der D700. Das kann für manche Themen ein Vorteil sein (z. B. bei Portraitaufnahmen, weil da ein unscharfer Hintergrund erwünscht ist), aber bei anderen Themen ein Nachteil, denn manche Motive brauchen eben Schärfe von vorne bis hinten.

  23. @artmano: Danke für Deine lange Ausführungen. Und ich gebe Dir ja auch so ziemlich in allen Punkten Recht. Ohne Frage. Ausser eben bei der Kaufempfehlung für das D90 Kit.

    Das wäre nämlich für mich eine Form von Stagnation. In vielerlei Hinsicht. Und um bei dem Autovergleich zu bleiben. Wenn man lange genug probiert hat, kommt man mit dem Geländewagen auch in jede Parklücke.

    Und auch noch etwas anderes. Sicherlich sind die Objektive das ah und oh. Aber die lichtstärksten Objektive können doch auch nur begrenzt ihre Stärken ausspielen, wenn die Kamera ab ISO200 anfängt die Bilder zu verschneien, oder?

    Was sowieso bei all den Antworten auf der Strecke bleibt ist der Spass-Faktor. Sich eine Kamera für 2.000 Euro oder mehr zu kaufen ist sicherlich eh ziemlich durchgeknallt, wenn man nicht gerade professionell damit arbeitet. Sich eine Modelleisenbahn für mehrere Tausend Euro zu bauen wohl ebenso. Und jedes Wochenende 100 Euro in der Disco auszugeben, finde ich persönlich ebenfalls durchgeknallt. Aber solange die Person da Spass und Freude dran hat … muss man vielleicht nicht nur auf die vernunftgesteuerten Argumente hören.

    Eine Person, die mir sehr wichtig ist, hat mir immer wieder gesagt „life is too short not to have fun“. In dem Sinne – vielen Dank – auch für den Hinweis auf das Objektiv.

  24. Das ist alles echt interessant, was es hier zu lesen gibt, die Geschmäcker sind ja nicht wirklich verschieden, allerdings die Geldbeutel :-) oder sind es doch die Pseudoqualitätsunterschiede, mit denen die Firmen hochrüsten und ihre potentiellen Käufer irre machen?
    Warum eigentlich immer dieses ´entweder-oder´?
    Warum D300 ODER D700? Und dann ne Objektivsammlung ,die ´nur´auf einer richtig taugt?
    Meine Meinung ist folgende: Wenn es darum gehen soll für sich selbst hochwertige Bilder in allen Lebenslagen und Brennweiten zu schießen ´, gibt es eine schöne Alternative zu bisher genannten Möglichkeiten und zwar: D 700 mit Nikon 24-120mm(oder billiger und besser das Tamron 28-75mm)und dazu eine D 300 mit einem Nikon 80-200mm(finget man gut gebraucht für 400-500 Euronen),wer braucht ernsthaft mehr als 24mm Weitwinkel und mehr als 300mm Tele???
    Preislich liegt das Ganze bei ca 4000 Euro.
    Dazu ein Nikon 60mm-Macro und ein SB 800.
    Wenn man etwas aufpaßt und bei Ebay auf Schnäppchen jagt geht oder auch mal eine 0%-Finanzierung ins Auge faßt, ist mit dieser Ausrüstung garantiert glücklich !!!
    Alles läßt sich beliebig kombinieren und liefert absolute TOPP-ERGEBNISSE !

  25. Ich stehe auch gerade vor derselben Entscheidung und tue mich schwer. Morgens stehe ich auf und denke, die D 300 ist für mich genau die richtige Kamera. Mittags denke ich, im Verhältnis zu den Gesamtkosten einer Grundausstattung an Objektiven ist der Preissprung von der D 300 zur D 700 nicht riesig. Abends meine ich, eine D 90 reiche für die nächste Zeit völlig aus. In 1 – 2 Jahren sind weitere Kameras auf dem Markt, der Vollformatpreis ist weiter erheblich gefallen,…

    Es gibt kein Patentrezept und jede der 3 Alternativen hat klare Vorteile.

    Gestern erzählte mir ein Verkäufer, Nikon bringe für die D 700 gerade eine neu gerechnete Serie von Objektiven heraus (die N-Serie), die dann (abgesehen vom 105 mm Macro) im Schnitt um die 1.700 EURO kosten. (und auch sehr schwer, lang und groß sind). Das 70 – 300 mm (FX) (welches ich im Auge hatte) nutze den Sensor der D 700 bei weitem nicht aus.
    So eine Aussage ist schon ziemlich ernüchternd.
    Nun muß man sehen, daß bisher für viele Amateurfotografen Vollformatkameras schlicht unbezahlbar waren. Einen großen Markt gab es (nur) für DX-Objektive und diese OBjektive sind – der Nachfrage entsprechend – in großer Zahl und Typenvielfalt auf dem Markt. Das hat erst kürzlich durch Vollformatkameras für 2.000 EURO geändert. Dementsprechend erwarte ich, daß auch die (Fremd-) Hersteller reagieren und in den kommenden Monaten verstärkt Vollformatobjektive in diversen Preisbereichen auf den Markt bringen und damit die Vollformatlösung bezahlbar(er) machen und um viele Alternativen bereichern.
    Gegenwärtig – das wurde hier ja schon gesagt – sind Vollformatobjektive mit Abstand größer, teurer und schwerer als DX-Objektive. Wer das bezweifelt mag mal in einen Fotoladen gehen und sich eine Grundausstattung zusammenstellen lassen.
    Für mich besschränkt sich daher zur Zeit die Wahl wohl nur auf die D90 und D300 und diese Entscheidung ist schwer genug. Andererseits ist die Diskussion lehrreich und faszinierend. Im Ergebnis macht es dann aber auch viel mehr Spaß, wenn man die Entscheidung lange und gründlich durchdacht und „sich schwer erarbeitet“ hat. Man kann hier so viel lernen…
    In diesem Sinne wünsche ich Euch einen produktiven Denkprozeß :-))
    Gregor

  26. Jog- was ist denn nun bei rausgekommen mit deiner Entscheidung? Dürftest dich ja bestimmt mittlerweile entschieden haben! Wie sind deine Erfahrungen bezüglich deiner neuen Nikon und den Objektiven dazu?

    • Ich habe mir eine Nikon D3 gebraucht bei eBay ersteigert und bin mehr als zufrieden. Die ersten Monate habe ich mangels Geld nur mit dem 50mm/1.4 geknipst, vor ein paar Wochen mir noch das 14-24/2.8 dazu gekauft, was goldig ist. Ich hoffe mir im September noch das 70-200/2.8 kaufen zu können.

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