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Grundschule …

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In der Grundschule wird ja nun mal der Grundstein für die weitere schulische Laufbahn gesetzt. Hier in NRW hat man eine vierjährige Grundschule und danach geht es dann gleich auf die weiterführende Schule. Ob das nun ein gutes System ist oder nicht ist strittig und es gibt dazu auch eine Vielzahl von Meinungen.

Ich bin in Niedersachsen zu einer Zeit aufgewachsen, als es noch die Orientierungsstufe. Für mich war das damals nichtverkehrt. Aber ich will nicht über Schulformen diskutieren.

Der Nachwuchs 1.0 ist jetzt in die dritte Klasse gekommen. Zum Ende der zweiten Klasse gab es auch das erste Zeugnis mit Benotung und das las sich schon so, als müsste ich mir mal wegen eines Vaterschaftstests Gedanken machen. Ich hatte damals immer ziemlich viele Bemerkungen und üppige Noten. Also so Dreier und so. Das Kind hingegen scheint sowas von brav und fleissig zu sein, dass es mir schon fast Angst macht. Also ist die schulische Laufbahn des Kindes derzeit als unproblematisch einzustufen.

Und dennoch habe ich schon am zweiten Schultag einen Hals. Wenn man sich nämlich mal chronologisch den Weg des Kindes an der Schule ansieht, dann sieht man schnell, dass da was nicht wirklich passt. Einschulung in die erste Klasse. Alles prima. Zum Wechsel in die zweite Klasse verabschiedet sich die Klassenlehrerin in die Schwangerschaft ( was ich vollkommen legitim finde und da ist auch nichts dran auszusetzen). Anfang der Zweiten also eine neue Klassenlehrerin. Diese wird aber schon nach wenigen Monaten abkommandiert an eine andere Schule. Also wieder eine neue Klassenlehrerin. Die Dritte innerhalb von zwei Schuljahren. Also Konstante für die Kinder gab es noch eine zweite Lehrerin, die viele Stunden in der Klasse hatte.

Diese Lehrerin ist jetzt auch weg – Versetzung aus privaten Gründen. Kann man verstehen, wenn man die Details kennt. Aber die bisherige Konstante ist nun auch futsch. Jetzt haben wir den neuen Stundenplan bekommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibt die Klassenlehrerin selbst nur noch zwei Fächer – und nur zur Erinnerung – wir reden hier über die dritte Klasse Grundschule. Die anderen Fächer werden von sieben anderen unterschiedlichen Lehrern unterrichtet, von denen der Grossteil den Kindern unbekannt ist.

Als Vater macht mich sowas wirklich stinksauer. Die Kinder – unser Kapital. Der einzige Rohstoff, den Deutschland produziert. Und was machen wir draus? Kein Geld, kein Geld. Huschi, huschi – passt schon. Wohlwissend, dass unser Nachwuchs jetzt keine Probleme mit dem Lernfortschritt hat, wenn mein Kind jetzt nicht so stark wäre, ich würde Amok beim Schulamt laufen.

4 Kommentare

  1. Ich freue mich schon auf’s nächste Jahr. Am 26.08.09 wird Nachwuchs 6 und ist/kommt in die Grundschule. Fröhliches Diskutieren … was man so hört.

  2. Wusstest Du, dass es mittlerweile Usus ist, viele Lehrer nicht zu verbeamten, sondern nur in befristetet Angestelltenverhältnissen einzustellen. Und zwar immer nur befristet für die Schulzeit, in den Ferien gibt’s dann ALG II.

    Das erzeugt eine Riesenfluktuation.

  3. Unsere Kiddies gehen in Rheinland-Pfalz zur Schule und ich kann nur bestätigen, was Du schreibst. Dabei ist das nicht einmal übertrieben, sondern die Normalität. Mein Sohn hat Glück, seine Lehrerin ist nicht mehr so jung, züchtet Hunde und keine Kinder und macht dennoch einen motivierten Eindruck. Aber alle Eltern wollen seine Lehrerin haben, weil die anderen so schnell wieder weg sind.

  4. Kaum fängt einer an zu jammern – sicher zu Recht – finden sich alle Jammerer in Internetforen zusammen und malen das gemeinsame rabenschwarze Bild.

    So schlecht scheint es um unsere Grundschulen nicht bestellt zu sein: http://www.zeit.de/2008/33/B-Grundschule

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