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Ein paar Gedanken zu Blogeinnahmen || Taschengeldblogger

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Nimmt man die (alten! – neue gibts wohl nicht mehr) Zahlen von Blogcensus, so gibt es in Deutschland 132.500 Blogs. Bei Robert Basics Blog Einnahmen 08 – Umfrage gab es gerade mal 136 Rückmeldungen. So sind seine so hübsch kredenzten Zahlen, die sich auf den Monat Januar 2008 beziehen, durchaus mit Vorsicht zu geniessen. Aber immerhin können sie vielleicht als Trend dienen.

Der durchschnittliche ( der teilgenommenen ) Blogger verdient demnach 424 Euro im Monat. Für den Monat Januar betrachtet als o doppelt so viel wie meine Wenigkeit mit diesem bescheidenen Blog eingenommen hat. Der Durchschnittliche Wald-und-Wiesen-Blogger nimmt 334 Euro im Monat ein – Fachblogger 492 Euro.

Alles andere ist wenig überraschend und man kann daraus meines Erachtens auch kaum etwas lernen. Natürlich hängen die zu erzielenden Einnahmen sowohl von den Pageimpressions als auch vom Content selbst ab. Da brauche ich keine 136 Stimmen für, dass habe ich mir auch schon aus einem kleinen Vergleich von drei Blogs zusammen reimen können.

Adsense und Pageimpressions
Nicht mal bei Adsense kann man sich sicher sein, dass mehr Besucher auch gleich die Einnahmen steigern. Ich spiele ja mit dem Hamburger Kollegen jeden Tag Adsense- und Amazon-Bingo. IdR hat mein bescheidenes Blog mehr Besucher und somit auch mehr Pageimpressions. Aber der Hamburger hat wohl das bessere Futter für Adsense – denn er bekommt idR eine deutlich bessere Quote für seine Klicks. Und auch sollte klar sein, dass die Stammleserschaft, die man hat, so gar nichts mit den Adsense-Einnahmen zu tun hat. ich klicke ja auch nicht aus reiner Sympathie auf eine Adsense-Werbung, wenn ich in einem Blog einen Kommentar hinterlasse. Will man also ein genaueres Bild zu den Adsense-Umsätzen haben, empfiehlt es sich, die Stammleser aus dem Besucherstrom heraus zu rechnen.

Dazu kommt dann selbstredend noch der Content selbst, den man publiziert. Google lässt uns ja völlig im Unklaren, wie sich die generierten Umsätze zusammensetzen. Klar ist nur, dass ein Klick auf die eine Anzeige einen anderen Ertrag bringt als ein Klick auf eine andere. Wer genug Zeit hat, kann sich in den entsprechenden Kreisen informieren, welche Keywords bei Adwords teurer verkauft werden als andere. Um eben solche Anzeigen im eigenen Blog angezeigt zu bekommen, muss man sich dann aber auch die Mühe machen, entsprechenden Inhalt zu schreiben. Ich habe da wenig Lust zu, ich schreibe, was ich will. Aber so kann man schon optimieren.

Amazon, eBay und andere Affiliate
Man kann als Affiliate-Partner eine Menge machen. Auch ohne grossen Aufwand. Das bekomme ich fast jeden zweiten Tag mit einem breiten Grinsen gesagt. Dies bezieht sich aber nicht aufs Bloggen. Meine persönliche Erfahrung mit Affiliate-Werbeeinblendungen ist eher bescheiden. Ich hatte mal so allerlei Banner eingeblendet und mir sogar ( einen Tag lang ) die Mühe gemacht, die ansatzweise content-sensitiv ( anhand der Kategorien ) einzublenden. Damit habe ich nichts – also im Klartext 0 Euro – verdient. Und das über einen Zeitraum von einem halben Jahr. Ich will nicht ausschliessen, dass ich mich da nicht besonders clever angestallt habe oder eben die falschen Partner hatte, aber für mein Blog scheint das nicht wirklich zu funktionieren. Ich vermute mal – ohne Roberts Zahlen jetzt selbst diesbezüglich auszuwerten – dass man sich da als Fachblogger wesentlich leichter tut.

Während ich mit ebay auch eher nur 50 Cent am Tag verdient habe ( ist beim letzten Relaunch rausgeflogen ), kommen über Amazon doch immer mal ein paar Euro zusammen. Hier hätte ich gedacht, dass dies doch eher stark mit einer grossen Stammleserschaft zu tun hat. Der Vergleich von drei Blogs, den ich auch beim Barcamp Ruhr in meiner Session Taschengeldblogger vorgestellt hatte, hat das aber fix widerlegt. So hat mir mein ertragreichster Amazon-Monat mal 70 Euro in die Spielgeldkasse gespült. Das nehmen andere mit einem Zehntel meiner Stammleserschaft locker jeden Monat ein. Auch wenn ich eigentlich nie gezielt Beiträge für einen Amazon-Link schreibe, so habe ich für meinen Geschmack doch oft genug Amazon-Links eingebunden. Wie auch immer, ich mache da wohl was falsch.

Vielleicht habe ich auch einen eher unverkäuflichen ( oder zu gewöhnlichen ) Geschmack. So sagte mir ein Blogger-Kollege, der vielleicht 1-2 Amazon-Links in seinem Blog pro Monat veröffentlicht, dass er auf jeden dieser Einträge 8-10 Verkäufe vermitteln kann. Egal. Was kommt, kommt.

Paid Links
Als neulich Google eine ganze Reihe Blogger mit dem PageRank runtergesetzt hat, da hiess es ja recht schnell, dass der PR eh bald in der Versenkung verschwinden würde. Meines Erachtens ist er aber immer noch – gerade im Bereich paid links entscheidend. Neben dem Alexa-Ranking, bei dem ich immer noch nicht verstehe, dass das irgendjemand ernst nimmt, ist es doch so überhaupt gar nicht aussagekräftig.

Ich habe mein bescheidenes Blog mal spasseshalber neu ( also jetzt mit meinem PR3 ) bei Linklift angemeldet. Da will man mir 4 Euro pro Link zahlen. Alter des Blogs, Reichweite des Blogs – scheinbar völlig irrelevant. Im Gegensatz dazu bekommen ich immer häufiger direkte Anfragen von Firmen. So konnte ich allein in diesem Monat direkt 5 Links verkaufen. Das nette daran – alle Firmen sind auf mich zugekommen. Sehr praktisch und auch eine super Win-win-Situation, weil wir die Vermittlungsprovision einsparen. Heute habe ich eine Email von Linklift bekommen, da möchte jemand mit mir besprechen, wie ich denn mehr aus meinem Blog herausholen könnte. Ich staune – bin mir aber noch nicht sicher, ob ich von diesem Angebot Gebrauch machen werde.

Bezahlte Beiträge
Ich hatte ja schon gestern etwas dazu geschrieben – Was macht eigentlich …. Trigami. Ich glaube Trigami und Co werden in Zukunft eine feine Sache für Schüler und Studenten sein, für die ein Stundenlohn von 10 Euro/h noch eine Menge Geld ist. Gerade nachdem die Dienstleister ja mit dem nofollow-Attribut den Kunden die Möglichkeit gegeben haben, ihre gekauften Beiträge zusätzlich zum Linkaufbau zu verwenden. Ich würde eher 10 Blogs mit 100 Besuchern a 10 Euro buchen als ein Blog mit 1000 Besuchern a 100 Euro.

Und alles was sich dann im Hochpreis-Segment abspielt machen dann wohl eher die Top100-Ranglisten-Blogger unter sich aus.

Wünsche an Robert
Um ein bisschen von den erfolgreichen Kollegen lernen zu können und auch noch ein bisschen mehr aus seiner Umfrage ziehen zu können würde ich mir durchaus wünschen, dass die Leute ( optional ) noch zusätzlich PageRank und Alexa-Ranking mit angeben. Gerade im Bereich paid links würde mich das interessieren. Auch würde mich interessieren, ob von den Topverdienern es Blogger gibt, die das nebenbei machen.

6 Kommentare

  1. Ich würde auch gerne mal wissen, wie man mit Affiliate Umsatz auf seinem Blog machen kann, denn meine Erfahrungen decken sich da 1:1 mit deinen. Überhaupt, wo und wie bringt Affiliate überhaupt etwas?

  2. Naja, wenn Du beispielsweise ein Babyblogger bist – es gibt Affiliate-Patner, die Spielzeug vertickern.

    Wenn Du viel über Autos schreibts – Probefahrten, Tuning, was auch immer – da gibt es ebenfalls Partner ( zB mobile.de ).

    Wenn Du viel über Musik schreibst bieten sich neben Amazon auch Ticketverkäufer an.

    Da geht schon was. Und wenn Du Lust, Zeit und Musse hast, dann passt Du eben solche Partnera uch gezielt auf Deine Top-Postings an und blendest diese eben nur dann dort ein. Da geht bestimmt was, aber man muss eben auch Zeit investieren wollen.

  3. Wohl die wenigsten haben die Zeit so intensiv nebenbei zu bloggen, dass der Blog vermarktet werden kann, wie es die A Blogger zu tun pflegen.

  4. Affiliate hat bei mir in vielen Jahren immer wieder mal Probierens nichts gebracht außer vergeudeter Fläche. AdSense geht halbwegs, Paid-Links gehen gut und Amazon ist ein kleines Gimmick. Für ’ne DVD im Quartal reicht es.

    Leben kann ich davon nicht, aber als schickes Zubrot geht das schon durch. Und Linklift macht eigentlich einen schlanken Fuß.

  5. Ich habe mit Partnerprogrammen (z.B. ebay, Amazon, Spreadshirt) in 1-2 Jahren ebenfalls nur die Erfahrung gemacht, dass sie nichts einbringen.

  6. Hallo,

    einen interessanten Beitrag hast du verfasst. Einnahmen mit Blogs zu generieren, ist eine Sache, welche kurzfristig nicht klappt. Man(n) muss sich eben reinhängen.

    Bezahlte Reviews, Direktervermarktung von Werbeflächen, Paidlinks sind so die Bereiche, wo man ganz gut in Richtung Blogeinkommen agieren kann.

    Aber das Blog muss auch immer aktuell bleiben und Besucher vermehren. Wahrscheinlich klicken ausschliesslich SuMa-Besucher auf irgendwelche Ads im Blog, was ja einem zu denken gibt, dass ein qualitativer und konstant bleibender Content her muss.

    Aber wenn man wiederum genügend Feedleser hat, kann man bei Trigami und co. auch punkten. Die Blogvermarktung ist wohl von Blog zu Blog sehr unterschiedlich.

    Grüsse…

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