Am Sonntag bin ich wieder motiviert aufgestanden. Den vorangegangenen Tag Revue passieren lassend, ist mir klar geworden, dass wir so alles an Anfängerfehlern gemacht haben, was irgendwie ging. Übermotiviert beim Aufbau des Kites geschlampt, Leinen entwirren auf dem Wasser versucht, … Das sollte dann jetzt ganz anders werden. Um eine erneute Frustwelle erst gar nicht entstehen zu lassen, habe ich mir für den Sonntag lediglich vorgenommen, einen ordentlichen Bodydrag durch das Wasser zu schaffen und den Kite kontrolliert starten und landen zu lassen.
Auf dem Weg zum Ufer ist der Freund übrigens am Samstag nur knapp bösem körperlichen Schaden entgangen, als er sich in letzter Sekunde schützend das Board vor den Körper halten konnte, als ihn ein anderer Anfänger umgefahren hat. Das hat mir noch mal verdeutlicht, dass ich doch bitte erstmal den Drachen ordentlich kontrollieren können sollte, bevor ich von einer Fahrt auf dem Brett träume.
Dieses Mal hatten wir es auch nicht ganz so eilig auf dem Weg nach Mardorf, weil wir ja wussten, dass wir vor 10.30 Uhr kein Material bekommen werden. Das um halb zehn dann aber fast alle langen Neoprens weg waren hat uns dann doch überrascht. Und mein Freund hatte bei den Trapezen auch nicht mehr wirklich eine Auswahl ( Ich habe ja meine schicke neue Hose mit integriertem Trapez ). Weil der Wind vormittags noch etwas schwächer sein sollte, haben wir einen 12qm Kite bekommen. Am Samstag waren es 9qm. Und im Gegensatz zu den beiden Bows vom Vortage, war es diesmal ein C-Kite – ein 5-Leiner. Damals im Kurs sind wir sowohl C- als auch Bow-Kites geflogen, allerdings keinen 5-Leiner.
Beim Aufbau des Drachen haben wir uns dann – wir sind ja hin und wieder lernfähig – alle Zeit der Welt genommen. Das Aufpumpen der Tubes doppelt kontrolliert und auch das Verknüpfen der Leine mehrfach geprüft. Allerdings haben wir nicht wirklich verstanden, wie wir die 5. Leine an den Kite bekommen sollten. Irgendwie passte das nicht.
Also haben wir einen der Lehrer gefragt, die am Ufer rumliefen. Der hat sich das angesehen und uns dann die 5. Leine geknüpft. Super. Also fix die Leinen wieder auf der Bar aufgerollt und ab auf Wasser. Dort angekommen, habe ich es irgendwie geschafft, beim Abrollen, die Leinen vollkommen zu vertüddeln. Super. Ich mag das ja, wenn ich keinem anderen die Schuld in die Schuhe schieben kann. Gerlent vom Vortage sind wir aber nicht zum Endwirren auf dem Wasser geblieben, sondern haben das an Land erledigt. Um ganz sicher zu sein, haben wir die neue Verknüpfung auch noch mal von einem anderen Lehrer prüfen lassen.
Und wieder hinaus ins Wasser – auf dem mittlerweile schon allerlei los war und auch jede Menge Leute uns gezeigt haben, wo wir denn eigentlich hin wollen. So einen Kiter übers Wasser fahren zu sehen ist schön, ihn durchs Wasser schneiden zu hören ist allerdings noch besser. Das Abrollen der Leinen sehr vorsichtig erledigt – passte alles. Erster Startversuch – ging gar nicht. Zweiter Startversuch – ging auch gar nicht. Also zurück ans Land. Mittlerweile schon ansatzweise genervt. Nochmals die Leinen geprüft. Und was mir schon beim ersten Festknüpfen irritiert hatte, bewahrheitete sich jetzt. Die 5te Leine war einfach zu kurz. Also nochmals einen Lehrer angesprochen und gefragt, ob das denn so richtig sei.
Neeeeeee. Da fehlen zwei Meter. geht mal zum Shop und holt Euch ein Stück Seil. Jetzt war ich sauer. Ich bin Anfänger und wir haben bei der Materialausgabe auch nichts anderes behauptet. Also erwarte ich doch, dass man mir Material aushändigt, was zusammen passt. Und selbst, wenn da was schief geht, dann erwarte ich doch, dass die ersten beiden Lehrer, die wir gefragt haben, dieses Problem erkennen und uns die entsprechenden Hinweise geben.
Wir sind dann also wieder zum Shop gedackelt und haben uns eine Leinenverlängerung besorgt und auch unseren Unmut kundgetan, was aber eher auf taube Ohren gestossen ist. Diese Zwangspause haben wir dann gleich zur Nahrungsaufnahme genutzt.
Wieder zurück am Wasser haben wir die 5te entsprechend angebracht, die Leinen nochmals kontrolliert und sind wieder aufs Wasser. Zwischenzeitlich war der Wind ( an dem lag es diesmal nun wirklich nicht ) deutlich aufgefrischt. Ich weiss nicht, wie und warum, aber wir haben es tatsächlich geschafft, die Leinen abermals falsch anzubringen. Die 5te lag über der linken Lenkleine, das konnte ich auf dem Wasser noch beheben, die Steuerleinen lagen aber über den Powerlinen, da liess sich gar nichts machen. Denn selbst auf dem Wasser liegend hatte der Kite durch den Wind so einen Druck, dass man ihn alleine nicht halten konnte.
Dies in Verbindung mit dem wohl arg strapazierten Schulungstrapez meines Freundes hat selbiges dann auch zerlegt. Der Haken ist auf nimmer Wiedersehen im Steinhuder Meer verschwunden. Nun mag man uns mangelnde Geduld unterstellen, aber das war es einfach. Nicht unbedingt ein Zeichen, aber eben der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wir sind also zurück ans Ufer.
Theorethisch hätten wir uns jetzt einen kleinen Kite holen müssen. Aber diesen dann aufzubauen hätte dann alles in allem auch nochmal eine Stunde gedauert und irgendwie war der Frust zu gross. Während ich am Vortage die schlechte Laune für mich gepachtet hatte, hat jenes diesmal der Freund übernommen.
Wir haben uns dann umgezogen, danach den Kite abgebaut und sind nach Hause gefahren. Der Freund überlegt sich jetzt, ob er noch Lust zum Kiten hat. Für mich ist das keine Frage. Ich will weitermachen. Wenn er allerdings nicht mehr will, dann muss ich mal in mich gehen. Ich glaube nämlich nicht, dass ich Lust habe, alleine an die Gewässer zu fahren und da mein Ding zu machen. Zu zweit macht es einfach mehr Spass und in meinem engeren Freundeskreis war er eben der letzte der übrig geblieben ist.
13. Mai 2008 um 10:25 Uhr
Hey,
immerhin hast Du es mit dem Artikel geschafft, dass Google dir jetzt Anzeigen von Kitschulen und Lenkdrachen einspielt
Gruß
K.
31. Mai 2011 um 12:59 Uhr
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