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Kite – Pool – Tag 1 || Fiasko erster Teil

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Nachhdem sich die schlechte Laune bei mir Samstag abend schon weitestgehend gelegt hat, kann ich jetzt mal fix den Tag zusammen fassen. Wir hatten ja letzten Jahr mit einer Gruppe von Freunden einen Kitebording-Kurs am Steinhuder Meer gebucht und leider viel zu wenig Wind gehabt, so dass wir am dritten Tag den Kurs abgebrochen hatten. Übrig geblieben war ein Gutschein über 2 Tage Kite-Pool. Kite-Pool bedeutet, dass man sich Material ( Kite, Board, Neopren ) geben lassen kann und das Gelernte in Eigenregie vertieft.

Nun war unser Kurs im Oktober letzten Jahres und inzwischen ist doch ein Weilchen vergangen. Dennoch waren wir angespornt durch den Erfolg des Kollegen meines Freundes, der vor ein paar Wochen auch dort einen Kurs belegt hatte und schon am zweiten Tag einige Meter auf dem Board stehend zurück gelegt hat. Sicherlich haben wir locker verdrängt, dass eben jener Kollege auch Snowboard- und Wakeboard-Erfahrung hat.

Wir haben uns also früh um 8 Uhr Richtung Mardorf aufgemacht und sind bei strahlendem Sonnenschein und einer netten Brise beim Surfers Paradies angekommen. Ob des langen Wochenendes waren wir nicht die Einzigen. Es war dort schon ziemlich voll. Um nicht zu sagen brechend voll. Um die 40 Leute waren vor Ort, um ebenfalls das Kiten zu erlernen. Nach erfolgter Anmeldung mussten wir aber erstmal bis 10 Uhr warten, vorher wurde kein Material ausgegeben. Die Zwischenzeit haben wir genutzt, um uns einen halbwegs passenden Neopren-Anzug auszusuchen.

Obgleich es gestern ja schon sommerlich warm war und sich das Steinhuder Meer, weil es halt in weiten Teilen sehr flach ist, auch recht schnell aufwärmt, war ich doch etwas verwundert als ich zwei der Kite-Lehrer den Kursteilnehmer sagen hörte, dass ein Shortie ( Neopren-Anzug mit kurzen Armen und Beinen ) oder sogar eine Badehose bei diesem Wetter ausreichen würde. Unserer Coach hat uns damals nämlich eingetrichtert, dass man sich immer besser zu warm anzieht als zu kalt. Insbesondere, wenn man noch mehr Zeit im Wasser verbringt als auf dem Board.

Um halb elf haben wir dann einen Drachen bekommen – Marke habe ich mir nicht gemerkt – es war ein Bow-Kite, also so ein Ding mit reichlich Strippen dran. Dann sind wir – schon im Neopren – runter an den Strand. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich den Wind gespürt habe. Heute geht was, heute geht alles. Also haben wir – wie wir das gelernt haben – den Kite aufgebaut. Allerdings handelte es sich bei unserem Modell ein One-Tube-System, also eine Konstruktion, bei der man alle Tubes über ein Ventil aufbläst. Beim Aufbauen mussten wir dann feststellen, dass bei unserer Bar ( Der Stock mit dem man den Kite steuert ) die Safty-Leach fehlte. Nicht weiter wild, aber auch nicht optimal. Aber – keine Zeit um eine zu besorgen – es war Wind und wir wollten endlich aufs Wasser.

Im Wasser angekommen, haben wir uns weit hinten erstmal ein ruhiges Plätzchen gesucht und den Drachen das erste Mal gestartet, was mit der steifen Brise Wind auch unerwartet gut klappte. Bei der Flaute während unseres Kurses war das Launchen wirklich mehr als mühsam, ging das nun fast wie von selbst. Nach den ersten geflogenen Achten wurde uns dann doch aber schnell klar, dass irgendwas mit dem Drachen nicht stimmte, weil der hin und wieder recht unmotiviert die Seiten im Flug einklappte und anschliessend unkontrolliert den Kontakt mit dem Wasser suchte.

Als erstes haben wir eine verhedderte Steuerleine als Problem ausgemacht. Unser Lehrer hat uns damals eingebläut, dass man beim Aufbau des Drachen am Festland grösste Obacht walten lassen sollte, weil das Korrigieren auf dem Wasser keine spassige Aktion ist. Ja, diese Aussage kann ich jetzt bestätigen. Es macht echt null Spass, sich mit dem Ab- und Anknüpfen einer Leine zu beschäftigen, wenn man im Wasser steht ( und die anderen wegen des netten Windes um einen herum fahren ). Das Probem war aber auch innerhalb von 20 Minuten ( grmpf ) behoben und das Fliegen des Kites funktionierte anschliessend auch ungleich besser. Aber irgendwie auch nicht perfekt. Dem Drachen fehlte immer noch die erforderliche Eigenstabilität. Ich bin mir sicher, wir haben den nicht stramm genug aufgeblasen ( Am Sonntag fragte uns der nachgereiste Kollege, ob wir denn die Ventile zwischen den Kammern verschlossen hätten. Ventile? Zwischen den Kammern? Hups. ).

Kleine Randgeschichte. Ich esse gerne Fisch. In jeder Form – auch roh als Suhsi. Aber den Kontakt zu Fischen im Wasser finde ich nicht so toll. Muss ich nicht haben. Schon gar nicht mit grossen Fischen. Heute weiss ich aber, dass es im Steinhuder Meer grosse Fische gibt. Und weil ich ihn nicht gefangen habe, darf man mit glauben, dass der Fisch wirklich gross war. So lang wie mein Unterarm inkl. ausgestreckter Hand, aber ungleich dicker. Und nur, weil er mit dem Bauch nach oben an mir vorbei getrieben ist, macht mir den Fisch nicht sympathischer.

Das Wasser war übrigens wirklich ansatzweise warm, trotzdem war ich froh, den langen Neopren-Anzug zu haben. Gegen 13.30 Uhr haben wir dann beschlossen eine Mittagspause einzulegen und einen Happen zu essen. Bei der Gelegenheit haben wir im Shop nochmal nachgefragt, was wir noch an dem Drachen verändern könnten, damit dieser besser fliegt – wir hatten auf dem Wasser noch einiges mit der Trimmung ausprobiert. Daraufhin haben wir spontan einen neuen Drachen bekommen. Und wenn ich sage neu – dann meine ich das auch so. Den mussten wir noch aus den Plastiktüten packen.

Nun war also klar, dass das Material überhaupt keine Ausrede sein konnte ( mal abgesehen davon, dass die Bar nicht zu dem Kite passte von den Anknüpfpunkten, aber das ist ja nicht so dramatisch ). Und auch der WInd war mehr als ausreichend, sah man doch beim Aufbauen aus den Augenwinkeln, dass da einige Leute sogar kleine Sprünge zeigten. Auch haben wir diesmal den Kita ausreichend aufgepumpt. Dachten wir zumindest. Endlich wieder auf dem Wasser klappte der Start zunächst wieder prima und wir sind beide den neuen Drachen geflogen, was auch ganz gut klappte. Ein wenig später allerdings ist das gute Stück dem Kumpel so unglücklich abgeschmiert, dass sich der Drachen in den Leinen verheddert hat. Das Endtüddeln war auch nicht mal eben mit dem Drehen der Bar erledigt. Was folgte war einen absolute Schwachsinnsaktion, bei der wir auf dem Wasser die Steerleinen gelöst, entwirrt und wieder befestigt haben. Das hat mal locker eine halbe Stunde gedauert. In der Zeit hätte man auch locker zurück ans Ufer gehen können und das dort in Ruhe erledigen können. Blöd.

Doppelt blöd sogar, denn nachdem der Kite dann wieder in der Luft stand, konnte man sehen, dass auch die Powerlinen ineinander verdreht waren, was die Flugstabilität des Drachen sehr arg einschränkte. Da haben wir dann beide spontan und gemeinsam das Handtuch geschmissen. Ende Gelände. Der Frust war einfach zu gross. Zurück an das Ufer, den Kite in der Sonne austrocknen lassen, während wir uns aus dem Neopren geschält haben. Danach noch abbauen, einpacken, zurückbringen und mit jeder Menge Frust und schlechter Laune haben wir dann den Heimweg angetreten.

Ein Kommentar

  1. Enjoy your surfing with weather forecast.

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