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Twitter im Selbstversuch

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Ich bin ja eigentlich immer für alles zu haben und sowieso ein Spielkind, aber mit Twitter konnte ich bislang so gar nichts anfangen. Twitter? Genau! Fand ich auch. Jetzt habe ich Twitter einfach mal vorbehaltslos ein paar Tage getestet und kann Euch sagen, … ähem … vollkommener Schwachsinn das Ganze … üh … aber ich bleib mal dabei.

Und ja. ich weiss. Twitter ist ein alter Hut. Aber ich weiss, dass viele das genauso dämlich finden, wie ich es fand. Für eben diese Gleichgesinnten, die sich das mal ansehen wollen – Nein – keiner muss, aber jeder darf, hier mal eine kleine Anleitung. ( Und ja, was folgt ist eine brutale, meterlange Textwüste. )

Was ist Twitter?
Also, man kann wohl sagen, dass Twitter eine Art Microformat-Blogging-Solution ist. Yeah. Das hört sich zumindest wesentlich besser an als Son Ding, dass die Szene-Blogger nutzen, um sich den Instant-Messanger zu sparen. Viel nüchterner betrachtet ist Twitter eine Plattform auf der man sich anmelden kann und dann über einen Account verfügt, über den man in eine Art Blog Nachrichten schreiben kann.

ich folge dir …
Die Nachrichten sind auf 160 140 Zeichen beschränkt, wer will kann dafür aber n Zeilen pro Minute eingeben. Das an sich wäre ja nicht so wirklich kommunikativ. Aber da sich da ja schon gaaaanz viele Leute fleissig angemeldet haben und das Dings nutzen, wird es ansatzweise interessant. Man kann nämlich sagen, dass man einer ( also auch ganz vielen ) bestimmten Person folgt ( was so in etwa dem Abonnieren des Feeds der Person entspricht ). Sobald man dies tut, werden die Absonderungen eben dieser Person ebenfalls auf dem Blogähnlichen Dings angezeigt. Will man also informiert sein, wo Bloggerkollege Lumma sich so rumtreibt, dann followed man rednix.

… jetzt folge mir
Das ist ja jetzt aber nur der halbe Spass. Denn man kann zwar lesen, was der Kollege so absondert, aber all die feinen Sprüche, die man selbst daraufhin abgibt bleiben solange unerhört ( man beachte meinen Wortwitz an dieser Stelle ), bis die betreffende Person einem selbst eben auch folgt. So weit, so gut.

Und weil wir ja alle so schreckliche Geeks sind, kann man das Ganze natürlich technisch noch weiter treiben. Zum einen hat man die Möglichkeit diese ganze Kommunikation entweder über seinen Instant-Messanger zu betreiben oder gar über SMS. Zusätzlich gibt es noch ein paar nette Tools, die einem bei der ganzen Tweeterei helfen.

Wie nutzt man Twitter?
Als erstes muss man sich mal bei Twitter anmelden. Und ja, selbstredend sind alle coolen Synonyme schon längst vergeben. Ich fand pbbjog jetzt auch nicht so dolle, aber jog und pbb und powerbook waren eben schon vergeben. Nach dem Anmelden kann man seinen Gmail-Account abgleichen lassen. Da wird dann erfasst, ob Leute mit denen mal schon mal gemailt hat, auch bei Twitter angemeldet sind. Ich kann das nur bedingt empfehlen, weil ich doch ziemlich viele Mails von Leuten bekomme, die ich gar nicht kenne. Aber wer mag und meint, das wäre gut, der soll es auch so tun.

Hat man das erfolgreich hinter sich gebracht, wechselt man auf jeden Fall erstmal in die Settings. Hier sollte man sich zwingend ein nettes kleines Bildchen geben ( am besten das, was man eh schon als (Gr)Avatar verwendet. Dann aber fix in die Rubrik Phone & IM. Hier kann man jetzt nämlich Twitter mit seinem GTalk/Jabber-Account und seinem Handy verheiraten ( wenn man denn will). Bei Account noch fix das eigene Blog verlinken, zum einen gibt das einen Backlink, zum anderen können Euch dann die anderen evtl. einfacher zuordnen. Die Schöngeister unter Euch können unter Design auch noch das Erscheinungsbild der eigenen Twitterseite anpassen.

twitter_following.pngSoweit schon mal hübsch. Aber auch noch ziemlich langweilig. Jetzt folgt man dem Herdentrieb. Also, man baut sich eine Herde oder wie das ja heuer so schön heisst – ein Netzwerk. Ich empfehle sich eine oder zwei bekanntere Szene-Persönlichkeiten zu suchen und dann in deren Kontakten zu stöbern, wen man da vielleicht kennt. Also wenn man beispielsweise auf meine bescheide Seite dort geht ( Vorsicht Orange = erhöhtes Augenkrebsrisiko ) und – NICHT den Schrott liest, den ich so absondere, sondern – sein Augenmerk auf die rechte Spalte lenkt, dann wird man da einen Link Following finden. Hinter eben diesen Link verstecken sich all die Berühmtheiten, denen ich gerade so hinterherlaufe.

Natürlich macht es weig Sinn, wenn ich jetzt auch stumpf allen Leuten folgt, denen ich so folge. Wo kämen wir denn da hin. Das gäbe einen Stau und um die Stabilität von Twitter war es in den letzten Tagen eh nicht so toll bestellt, aber letztendlich solltet ihr da schon ein Personen finden, deren Aussonderungen für Euch spannend sein können. An dieser Stelle sei auch noch kurz erwähnt – ich habe mal Jura studiert – dass es nicht nur natürliche Personen bei Twitter gibt. Vielmehr gibt es auch Institutionen wie das BarCamp Ruhr, die dort mit einem eigenen Account glänzen.

twitter_followme.pngWenn man also einen Namen oder ein Gesicht gefunden hat, dem man denn unbedingt folgen möchte, klickt man folgerichtig auf den Botton follow. Durch wilde Ajax-Hexerei erscheint sodann an dieser Stelle eine Radiobutton-Auswahl, die da ganz unschuldig steht, es aber in sich hat. Notifications: On Off. Klingt nach nichts, aber wenn ihr nachts um halb drei Eurer Frau/Eurem Mann erklären müsst, wer zur Hölle Euch denn jetzt gerade 10 SMS in Folge geschickt hat, dann sollte man diese Funktion wirklich mit Sorgfalt verwenden.

Hat man nämlich diejenige Person nun ausgewählt und entscheidet sich dazu, dass man Notifications habe möchte, dann bekommt man (sofern angegeben) eben die Aussonderungen dieser Person zum GTalk/Jabber-Account geliefert und wenn der – weil der Rechner ja nachts um halb ausgeschaltet ist oder zumindest selber schläft – nicht greifbar ist, ja, aufs Handy als SMS geschickt. Dolle Sache diese Technik, wenn man sie denn zu nutzen weiss.

twitter_notify.pngIch selbst habe es also so gemacht, dass ich erstmal alle Leute, die ich kannte ( ihr wisst schon … Blogs, Barcamps, Bootcamps, Autotankstellen ), in meine Follow-Liste gesetzt habe. Und nach einem Weilchen gehe ich immer mal wieder durch diese Liste und kicke Personen, die meine Absonderungen anscheinend nicht für lesenswürdig halten und kicke die von meiner Liste wieder runter ( Wie? Ich bin nicht auf Deinem Geburtstag eingeladen, … ).

Ok. Jetzt wissen wir was die anderen so absondern und wow, da interessiert sich auch jemand, was ich so absondere. Ja. Und jetzt sitzt Du armes Ding da ganz alleine vor Deinem Textfenster und weisst einfach nicht, was Du denn schlaues absondern willst. Kleiner Tipp „hallo welt“ ist für den Anfang gar nicht so schlecht. Und danach tut es auch gar nicht mehr so weh. Jetzt gibt es da noch so ein paar Besonderheiten. Regeln sozusagen. Wenn Du also mit jemanden kommunizierst – und glaub mir ich bin selbst authistisch veranlagt, aber das bleibt nicht aus! – und willst ihn dabei direkt ansprechen, dann setzt du an den Anfang der Zeile ein @sein/ihrLoginnamen ( also wolltet ihr Euer Wort an mich richten dann eben @pbbjog Hallo jog! ). Kinderleicht, oder? Aber man darf auch nicht vergessen, dass das trotzdem alle Personen kredenzt bekommen, die einem ihre Aufmerksamkeit schenken. Wenn man jetzt aber seiner Gattin noch mal eben die PIN-Nummer zukommen lassen will, dann wäre ein @Finanzministerin der pincode für unser konto bei der sparkasse KennsteNicht mit der kontonummer WEISSTENICHT lautet natürlich GEHEIMNIS eher töricht, auch wenn man Zeilen wohl auch löschen kann. TÖRICHT! In diesem Fall schickt man eine _private_ Nachricht, wie z.B. d finanzministerin ich muss dich mal privat sprechen…. Eine „d“ vorstellen ist in dem vorbeschriebenen Fall sinnvoller.

Dann gibt es da noch diese Spielerei mit den Hash-Dingern. Die habe ich noch nicht so wirklich verstanden. Ich glaube die nutzt man quasi als Tag. Wer es besser weiss, möge mich in den Kommentaren berichtigen. Ist auch egal. Ich habe jedenfalls – man muss ja nicht alles verstehen, hauptsache man ist dabei und hat seinen Spass – auch schon mein eigenes Hashtag. *trommelwirbel* #gasv … Gut, wer es versteht, kann gerne mitspielen.

So. Ende.

Sinnvolle Tools für Twitter
Vielleicht noch ein kurzer Verweis auf ein paar praktische Tools. Wer mit WordPress bloggt, der kann mit dem WordPress Plugins Twitter Tools von Alex King z.B. täglich die Twitteraussonderungen zusammengefasst als Blogeintrag erstellen lassen. Ich mache das jetzt übrigens auch, habe aber mit dem Plugin Sideblog Plugin diese Einträge von der Startseite und dem Feed verbannt. Und nein, die sind nicht lesenswert. Das versteht man, wenn man dabei ist. Dennoch finde ich es ganz nett. Und die MacUser dürfen sich unbedingt mal die Shareware ( die man aber, wenn man sich nicht an Werbeeinblendungen stört, auch kostenlos nutzen darf ) Twitterrific ansehen, die dem ganzen noch einen netten optischen Anstrich gibt.

9 Kommentare

  1. Wenn ich dich verbessern darf: Die Tweets sind auf 140 Zeichen beschränkt.

    Und man kann hier auch gleich noch festlegen, ob man vielleicht nachts keine Twitter-SMS bekommen will. Alternativ gibt es sicher auch beim iPhone die Möglichkeit, die Sounds lautlos zu stellen?

    Und #gasv verstehe ich immer noch nicht… 😀

  2. Und bei TweetStats.com wird der Statistikfan dann auch noch befriedigt. Interessant wird das vor allem wenn man den Screenname einer Prominenz eingibt.

  3. Pingback: Perlbase» Blogarchiv » Twittern

  4. Pingback: Twitter in Firefox-Sidebar : powerbook_blog

  5. Pingback: Twitter » Beitrag » mov blog, [danny4]

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