Im Mai 2005 hatte ich ja mal darüber nachgedacht, mir die Red Hot Chili Peppers live anzusehen. Aber damals waren mir die Karten irgendwie zu teuer. Natürlich nur so lange bis das Konzert ausverkauft war, danach habe ich mich richtig geärgert, dass ich mir nicht frühzeitig Karten besorgt habe.
Nun habe ich das unglaubliche Glück, nicht nur mit einer unwahrscheinlich attraktiven und klugen Frau zusammen leben zu dürfen – nein ihr Herz ist auch gross und sie steckt voll kreativer Überraschungen. So wurde ich denn zu unserem letzten Jahrestag mit zwei Karten zum RHCP-Konzert am 07.12.06 in der Stadthalle in Wien überrascht. Inklusive Anreise im Flugzeug und Übernachtung in einer Pension sowie zuverlässiger Verschiffung des Nachwuchses.
Die Wiener scheinen ein doch eher ruhiges Völkchen zu sein. Zumindest war das Gedränge beim Einlass sehr erträglich und auch später im Innenraum wurde man eher höflich angerempelt, wenn den überhaupt. In Stadthalle in Wien ist nicht unbedingt klein, die Preise für belegte Brötchen und alkoholische Getränke durchaus bezahl bar. Alles in allem, der Rahmen selbst stimmte schon.
Das Konzert selbst hat mir mehr als nur gut gefallen. Die Bühnendeko war zwar quasi nicht existent, dafür wurden an der Wand aber vier riesige Displays bewegt auf denen man mitunter das Geschehen auf der Bühne aus einem anderen Blickwinkel verfolgen konnte.
Die Peppers haben 80 Minuten lang Stücke aus den letzten drei Alben gespielt. Dabei muss man wirklich festhalten, dass sie sich live genauso gut anhören, wie im Studio, dies aber wirklich beachtlich ist, da sich doch alle, besonders aber Anthony Kiedis kräfig bewegen. Michael Balzary hat die ganze Zeit mit nacktem Oberkörper gespielt und mich daran erinnert, dass ich auch unbedingt wieder sportlich was machen muss. Auch haben sie es sich nehmen lassen, noch 20 Minuten als Zugabe weiterzuspielen.
Rundum ein richtig tolles Konzert, bei dem mich lediglich das durchschnittliche Alter des Publikums verwundert hat. Ich hatte damit gerechnet, dass die Besucher alle eher so unser Alter wären, die Mehrheit war dann aber doch deutlich jünger. So scheint es dann auch im Konzertzuschauerverhalten eine Neuerung zu geben. Wo man sich früher bei langsamen Song noch die Finger am heissen Feuerzeug verbrannt hat, lässt man heute lässig die Lampe des Handys leuchten.
Der ganze Spass war nicht gerade billig, aber dennoch werden wir wohl auch 2007 versuchen, ein Konzert mit einer Städtereise im europäischen Ausland zu verbinden.