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Allerheiligen in Polen ( Wszystkich Świętych )

| 1 Kommentar

Am gestrigen Tage, also an Allerheiligen, war ich in Polen. Bislang war für mich Allerheiligen nur ein Feiertag an dem man in NRW zu Hause bleiben darf, hingegen man sich in Niedersachsen zu Arbeit quälen muss. Zwar war mir durchaus bewusst, dass es sich um einen kirchlichen Feiertag handelt, ja sogar den Katholiken konnte ich ihn zuordnen, aber von kirchlichen Aktivitäten habe ich in Deutschland bislange nicht viel wahrgenommen.

Das sah in Polen, beim Wszystkich Świętych, dann ein ganz bisschen anders aus. Die Friedhöfe waren so voll, als würde es dort Freibier geben. Auf dem Rückweg nach Deutschland bin ich an zwei Friedhöfen vorbeigekommen, an denen die Polizei mal eben den Verkehr auf der Bundesstrasse gestoppt hat, um die Zu- und Abfahrtströme zu den Friedhöfen am Strassenrande zu ordnen.

Vor dem Friedhof selbst konnte man Kerzen kaufen. Also diese Dinger, die es bei uns in Deutschland im schlichten Rot gibt. Die man eben auf ein Grab stellt und gut ist. In Polen sehen die Kerzen mit ihren Behältern teilweise wie Aladins Wunderlampe aus. Zudem gibt es sie in allen möglichen Farben und Formen. Man kauft auch nicht mal eben eine Kurze, um diese Opa auf Grab zu stellen, vielmehr kauft man die Dinger im akkuraten 6er Pack und verteilt diese Dinger dann auf dem Grabstein ( Hier sei kurz angemerkt, dass die Gräber in Polen anders aussehen als bei uns das 0815-Standardgrab, dort wird kein Beet angelegt pro Grabstelle, sondern das Ganze wird aus Steinplatten zusammengebaut).

Als es dann dunkel wurde, sah das dann ziemlich bezaubern aus, an so einem von vielen Kerzen beleuchteten Friedhof vorbeizufahren.

Ein Kommentar

  1. Ich finde diese Beschreibung frisch und lustig und deswegen für junge Leute in Deutschland gut.
    Diesen Text werde ich meinen Studenten im Polnisch-Unterricht zeigen, das ist doch ein Stück Landeskunde, für die es leider immer weniger Zeit gibt.
    Barbara Sabarth

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