Letzten Freitag bin ich schon mit der üblen Vorahnung wach geworden, dass etwas nicht stimmt konnte. Fühlte mich gerädert und völlig verspannt. Zudem fühlte sich mein Hals kratzig an. Wie immer [kleiner Scherz], habe ich mich an die Arbeit gemacht und gegen Mittag hatte ich dann prima Halsschmerzen.
Halsschmerzen an sich sind ja weniger wild. Diese gingen aber einher mit einem fiesen Stechen im rechten Hals/Schulter-Bereich. Husten, Schlucken, Nicken – immer gab es so einen richtig fiesen Stich im Nacken. Hin und wieder konnte ich mir einen Stöhnen nicht verkneifen. Als ich mich dann endlich entschliessen konnte meinen Hausarzt aufzusuchen, war es natürlich schon viel zu spät. Der gute Mann arbeitet die ganze Woche hart und gönnt sich dann am Freitag schon um 14 Uhr Feierabend.
Ich bin ein Mann, keine Memme – ihr könnt Euch vorstellen, wie ich gelitten habe! Gegen Abend wurde es dann richtig unangenehm. Die Kopf konnte ich schmerzfrei weder nach rechts, noch nach links bewegen. Nicken ging schon gar nicht. Und irgendwie tat mittlerweile auch das Atmen weh.
Also bin ich ins Städtische Krankenhaus in die Notfall-Praxis gefahren. Mir war so, als hätte ich mir was ausgerenkt oder gezerrt. Die Finanzministerin tippte auf Zug bekommen. In der Notfall-Praxis musste ich erstmal 10 Euro löhnen, wurde dann aber innerhalb von 10 Minuten zum diensthabenden Arzt vorgelassen.
Seine Diagnose: Da ist wohl irgendwas nicht in Ordnung. Seine Lösung: Ich schreibe Ihnen mal Schmerztabletten auf. Aha. Ich bin ja mittlerweile alt genug, dass ich weiss, dass man Ärzte auch fragen muss. Also habe ich brav gefragt: Könnte es sein, dass ich mir einen Wirbel ausgerenkt habe oder einen Nerv eingeklemmt? – Dafür bin ich kein Spezialist, da müssen Sie am Dienstag mal zu ihrem Hausarzt. Bitte? Danke!
Natürlich war die Not-Apotheke am anderen Ende von Bielefeld und ich hatte viel Spass bei der Autofahrt – jeder Schulterblick ein Seufzer. Die Tabletten waren wenigstens nicht teuer, geholfen haben die aber NULL. Die Finanzministerin hingegen hat mir Wärme verordnet. Also bin ich mit einer Wärmflasche ins Bett und den ganzen Samstag mit einem dicken Schal rumgelaufen. Das Stechen blieb, wenn auch nicht so durchdringend.
Am Sonntag habe ich keine Schmerztablette mehr genommen. Die haben nämlich wirklich nicht geholfen. Gegen Sonntag abend konnte ich meinen Kopf auch wieder schmerzfrei bewegen. Am Montag kratzte nur noch der Hals und ich höre mich an, als würde ich gleich die Stimme verlieren.
Heute früh bin ich dann gleich zu meinem Hausarzt (und habe mir eine Überweisung für den Augenarzt abgeholt, wobei sich dort aber herausstellte, dass ich morgen den Termin habe. Morgen kann ich aber nicht, nächster freier Termin erst wieder im schönen Monat Juni. War aber eh eher zur Kontrolle – ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal beim Augenarzt war). Als erstes durfte ich nochmal zehn Euro abdrücken. Ja, ich hatte die zwar in der Notfall-Praxis bezahlt und dort auch sonne Quittung bekommen, aber nach Aussage der Sprechstundentante ist das eben ein Sonderfall. Also wech sind die letzten zehn Euro.
Als Danke schön durfte ich auch gleich wieder fahren. Ich hätte bleiben können – sicherlich. Bloss war das Wartezimmer so voll, dass die Leute in der Mitte des Raumes standen (naja, aber fast). Voraussichtliche Wartezeit : drei Stunden. Ich verstehe das nicht – warum müssen die Leute denn immer über die Feiertage krank werden? Warum bekommt ein Notfall wie ich keine Priorität eingeräumt? Egal. Ich bin zwar blöd, aber nicht so blöd. Also bin ich um 17 Uhr nochmal hin. Und siehe da. Im Wartezimmer sind die Hälfte der Stühle leer – voraussichtliche Wartezeit – eine Stunde [ An dieser Stelle kommt mein 12″ Powerbook ins Spiel. Damit kann man nämlich ganz fein – das Ding auf dem Schoss liegend – tippen oder wie ich jetzt bloggen. Hätte ich nicht das UMTS-Handy liegen lassen, könnte ich auch posten. Egal! ].
Mein Hausarzt – ein mE wirklich guter, der sich immer die nötige Zeit nimmt und einem das Gefühl gibt, man wäre ihm wirklich wichtig – hat mich abgehört, abgedrückt und gemeint, zu der Schulter könnte er jetzt nicht mehr sagen, meint aber, dass es wohl eine Verspannung oder ähnlich es wäre. Mein Hals sieht nicht gut, aber auch nicht kritisch aus.
Na denn.
