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Buddhabot spricht: „Kraftbuch 555“

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Meinen ehemaligen Mitbewohner konnte ich in die Verzweiflung treiben, in dem ich während der Autofahrt, die laufenden Metallica Lieder übersetzte. „Sorgenernter, Sprache der Bekloppten, Sorgenernter!“ Überhaupt entzaubern sich die meisten Dinge, übersetzt man sie ins Deutsche. So wurde aus dem gottgleichen Held meiner frühen Kindeheit „Kapitän Zukunft“ und auch die später von mir verehrten Tocotronic haben diese Lektion gelernt und wußten schon auf dem ersten Album: „über Sex kann nur auf Englisch singen“.

Der Computer und das Internet – unser aller Brötchengeber – hat uns dann noch Eine Fantastillionen Anglizismen bescheert. Darunter auch das – diesem Blog namensgebende – Powerbook, das Kraftbuch. Auch als nicht Macler war mir schnell der Unterschied zwischen Powerbook und iBook klar – nachvollziehen kann ich ihn bis heute nicht. Apple ist ein Mythos, und das schon solange ich mich mit Computern auskenne. Auf dem Schulhof haben wir uns damals eine Geschichte erzählt: Als Steve Jobs ein Logo für seine Firma suchte, kam keine gute Vorschläge. Also hat er in einen gerade zur Deko herumliegenden Apfel gebissen den Ding auf den Tisch gestellt und gesagt: „Wenn wir nichts besseren finden, nehmen wir den. Basta.“ Es wurde nicht besseres gefunden und seither ziert der Apfel die Rechner aus dem Hause Macintosh.

Allein das war für mich schon immer ein Grund stetig mit dem Gedanken zu spielen, mir auch einen Apfelrechner zu kaufen. Angeblich sind Apfelrechner ja auch sooo einfach zu handhaben, und läuft sooo stabil und das Bereibssystem soll sooo schön aussehen. Ein digitales Ilysium, dessen Macht so groß ist, dass ich einfach mal einen buntgestreiften Apfelaufkleber auf meinen guten Athlonrechner und den Fuss meines Flachbildschrimes geheftet habe. Als Schutzrunen gegen die Unbill der alltäglichen digitalen Sorgen.

Auch wenn der fast magische Schutz des Powerbook des Powerbookbloggers eben jenes Powerbook nicht von Ungemacht in Form des freien Falls bewahrt hat, so scheint die Aura des Apfels doch wenigstens über dem Blog zu liegen. Nicht, dass ich mich für all die Mac Anwendungen die mit einer respektabnötigenden Kontinuität in Quantität und Qualität präsentiert werden, interessieren würde. Um der Wahrheit die Ehre zu geben mache ich mir nicht mal die Mühe des Überfliegens, sobald ein Artikel ein buntes Icon oben Links in der Ecke hat. Was aus dem Artikelfundus noch bleibt, erfreut dafür umso mehr. Welches Blog richtet schon eine wöchtliche Kollumne nach Leserwunsch aus?

Das „Kraftbuch-Netz-Logbuch“ bleibt nicht nur durch die gemeinsame Wahlheimat, Pelz- und Schwimmtiere und exquisiten Automobilgeschmack eine tägliche Freude, sondern v.a durch die dezente Menschlichkeit, die trotz der Anonymität durch den Bildschirm hindurch scheint.

555 Tage voran!

buddhabot

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