Wir haben selbst viele unserer Papierphotos in Pappkartons, diese sind zwar keine ausrangierten Schuhkartons, sondern wurden damals eigens bei Ikea gekauft; dennoch finde ich eine Photoverwaltung mit dem Namen Shoebox auf Anhieb sympathisch (Scheint heute eins meiner Lieblingswörter zu sein).
Auch das Archivierungs- und Verwaltungsprinzip von Shoebox, übrigens eine Software Made in Germany – liegt somit auch in deutscher Sprache vor, kommt mir sehr entgegen, wie auch die Oberfläche des Programms.
Das Hauptprogrammfenster ist zweigeteilt. Im oberen Teil finden sich die Kategorien, in die man die Bilder eingruppieren kann, als Finder-like-Spalten wieder. Im unteren Teil werden die Bilder der aktuell ausgewählten Kategorie angezeigt. In der Schublade links hat man Zugriff auf die Kategorien und kann Bilder zuordnen, die rechte Schublade versorgt den Nutzer mit allen Informationen zu dem einzelnen Bild.
Was ich recht charmant finde – die Bilder, die man hinzufügt, werden nicht irgendwo hinkopiert, sondern verbleiben an ihrer ursprünglichen Stelle. Wie sich das externe Manipulieren einer Datei dann auf die Shoebox auswirkt habe ich jedoch nicht getestet.
Dies nicht zuletzt, da mir sofort ein paar Geschichten bitter aufgestossen sind. Da ist zunächst einmal der mE geradezu unverschämt hohe Preis von US$ 80 für die Pro-Version. Die Express-Version kostet aber auch schon ganze US$ 30, in dieser Version kann man allerdings nur 10.000 Photos pro Katalog verwalten. Das andere KO-Kriterium liest man in den MacUpdate.com-Kommentaren: I don’t like the fact you can’t delete/rename the root level categories. I emailed the author asking if the paid versions were the same cause being forced to use his/her set root level categories is retarded.
Wer also mit den Hauptkategorien (Daten [chronologisch], Leute, Orte, Gegenstände) nicht zufrieden ist, der kann sich allerhöchstens unter der Kategorie Nicht abgelegt eigene Bäume zimmern. Das sich dieses starre Konzept in künftigen Versionen verändert, wage ich zu bezweifeln, nicht zuletzt finden sich in der rechten Schublade harte Verdratungen zu den Hauptkategorien.
Ich mag iPhoto nicht besonders, aber das ist immerhin umsonst. Shoebox hat mE sehr gute Ansätze, diese treffen meinen Geschmack, die Umsetzung hingegen kommt mir dann nicht so 100%ig entgegen. Dazu kommt noch der mE recht happige Preis.
Wer jedoch ebenfalls mit iPhoto nicht allzu viel anfangen kann, der sollte sich die Shoebox ruhig mal näher ansehen.