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klein, praktisch, unverdaulich seit 2004

[hydewoche] Das Geheimnis meines Erfolges.

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Alles ist so einfach. Am 25.01.2004 war mir noch nicht einmal bewusst, was dieses ganze Blogzeugs bedeutet. Aber lustig und interessant schien es allemal. So habe ich angefangen – immer lauthals betonend, dass ich nur für mich schreiben würde, das Blog – mein persönlicher, digitaler Zettelkasten. Ha! Und ihr habt es geglaubt.

Nachdem ich feststellen musste, dass Deutschland mal wieder meilenweit der glorreichen amerikanischen Unterhaltungsindustrie hinterherhinkt, habe ich meinen Entschluss gefasst mein Blog, mein Schatz, mit katapultartiger Geschwindigkeit in den deutschen Blog-Olymp zu schiessen. Der Schockwellenreiter war mir dabei behilflich. Nach ein paar Wochen intensiven Studiums seiner Beiträge, wuchs die Liste in meinem Feedreader stetig an. Gegen Mitte letztes Jahres begann dann die Phase zwei meines genialen Plans. Nach dem Motto – wer viel schreibt wird viel gelesen – habe ich wie am Fliessband Beiträge produziert. Bis zu 20 Stück am Tag. Der Haken an meinem Blog war die langweilige Materie. Wer interessiert sich schon für Macs … Also hin und wieder ein Paar Artikel über Drugs, sehr sparsam ein paar Rock’n’Roll-Beiträge und mit Anne Will den Bereich Gier nach Fleisch abgedeckt – so clever, da für beide Geschlechter anziehend. Die Zugriffszahlen stiegen stetig.

Alles bereit für Phase 3: Konkurrenz ausschalten. Einem ehemaligen Kollegen, der seinerzeit bei einem neuen, komischen Frankfurter Käseblatt angeheuert hatte, gab ich den Tipp, er solle doch eine Seite mit Blogzitaten einplanen. Das tat er artig und IT&W sprang sofort auf das Thema an. Har har! Die Zeitung an sich war ein Witz und das Thema schon langweilig, darüber zu schreiben für die Leser mehr als ermüdend. Und schon hiess es – hallo neue Stammleser. Die Restlichen habe ich dann über die Masche mit einem Kumpel eingesammelt, der mit seiner fiktiven Firma einen Service angeboten hatte, der einem gegen Bezahlung die Inhalte von RSS-Feeds per Email zusenden würde. Ja, gewagt, ich weiss. Wer würde sich Emails gegen Kohle zusenden lassen, deren Inhalte man auch im Internet umsonst bekommen kann? Mr. Ich-bekomme-noch-nicht-genug-Spam vielleicht? Auf jeden Fall ein langweiliges Thema, mit dem man auf jeden Fall die Leserschaft vergraulen kann.

Beim Schockwellenreiter war das Ganze viel einfacher. Ein Anruf beim Schwager der Tante meiner Ex-Freundin und so ein komischer Praktikant stand beim SWR vor der Tür Hallo, hier Sat.1, können wir ein Interview für einen Wissenschaftssendung machen? Ist doch logisch, dass nichts von dem was dort im Interview gesagt wurde auch wirklich so gesendet wurde. Hallo! Welcher Redakteur würde denn einfach so das Material eines Praktikanten verwenden. Naja, die Sat.1-Gucker werden wohl keine SWR-Leser mehr werden – alles meins! Meine Zielgruppe … Bloss blöd, dass sich ein Teil der Bloggeria mit dem SWR solidarisiert hat. Himmel! Plaetopia lügt … Mannomann. Das war so nicht geplant. Aber auch kein Problem. Der Vetter meines Kumpels ist beim Focus, der hat den SWR jetzt nochmal „interviewt“, das wird ihm dann den Rest geben.

Nicht besonders stolz bin ich auf die Geschichte mit dem fscklog. Härteste Konkurrenz. Brilliantes Mac-Blog. Ekelig netter Kerl, dieser Paso. Aber auf meinem Weg nach oben mache ich halt keine Gefangenen. Ich habe also einfach bei Al angerufen. Ein paar Tage hatte Pasos Festplatte einen kapitalen Schaden. Auch praktisch, dass ich immer nett zu Willi war, der beim Apple Support arbeitet und mir auch schon damals bei Minbo eine richtig unterhaltsame Nummer geboten hat.

Übrigens sponsore ich seit mehreren Monate still und heimlich den Dönerstag vom Blogstats.de-Team. Als Gegenleistung bekomme ich immer mehr Quellen und Verweise zugesprochen, so dass ich – sofern es die Innereien der Herren zulassen – alsbald unter den Top10 der deutschen Blogs zu finden sein werde.

Dann tritt Phase 4 ein: Ich bekomme gegen Vorstellung in meinem geilen Blog den neuen 911 von Porsche; Steve Jobs verklagt ja jetzt Think Secret – natürlich nur, um mein Blog als sichere Quelle in Sachen Apple-Neuentwicklungen zu nennen; ich setze mich dann zur Ruhe und lese hin und wieder, was meine Ghostwriter so fabrizieren …

Nicht.

2 Kommentare

  1. Super! Geil! Ich fall vom Sitz! Jetzt nahm der Tag doch noch eine gute Wendung!

  2. na dann mal rüber mit den dönern :)

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