powerbook_blog

klein, praktisch, unverdaulich seit 2004

aldiPod

| 2 Kommentare

Während hier und da in der Bloggeria berichtet wird, wie andere den aldiPod testen, kann ich Informationen aus erster Hand liefern. Ich habe das Ding nämlich tatsächlich vor mir liegen – und keine Panik – der aldiPod liegt direkt neben meinem iPod. Aber der Reihe nach.

Der aldiPod kommt in einem bunten Kasten daher. Darin befinden sich neben einer CD mit Treiber und einer Musikbox-Software, eine knappe Bedienungsanleitung und einer Granatiekarte – der aldiPod selbst, ein Akku, die Sennheiser Ohrstöpsel, das Ladegerät mit zwei verschiedenen Steckern für unterschiedliche Länder und ein kleiner Schwarzer Beutel für das Gerät. Darüber hinaus noch zwei USB-Kabel (eins 20 cm kurz, eins ca. 90 cm lang).

Als erstes habe ich den Akku falsch eingesetzt – ungewohnt, dass man doch erst lesen muss – mein Fehler. In der Bedienungsanleitung ist zu lesen, dass der aPod erst einmal vollständig aufgeladen werden muss. Also habe ich das Ding über Nacht an die Steckdose gehängt (das war schon nett beim iPod, dass der ein wenig Saft hatte zum ersten Spielen).

Liegen iPod und aPod nebeneinander, so ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzustreiten. Das Klickwheel des aPods ist wesentlich kleiner und auch kein solches. Die Bedienknöpfe liegen aussen und in der Mitte befindet sich eine kleinere Fläche zum Scrollen. Der Knubbel in der Mitte ist kein Knopf – alle 5 Bedienelemente liegen auf dem Rand aussen. Hält man die Menü-Taste kurz gedrückt, so startet der aPod. Hier habe ich subjektiv das Gefühl, dass das Booten schneller geht als beim iPod. Das Display hingegen ist etwas kleiner, dunkler und die GUI erinnert mich ein wenig an die alten DOS-Zeiten. Das Scrollpad verhält sich mE etwas träger. Die Menü-Einstellungen- und Führung ist stark an die des iPods angelehnt.

Nett finde ich, dass der aPod bereits mit einem Lied (Writing Songs von The Tinkertoys) bestückt ist. Der Song iost ganz nett, die Ohrstöpsel machen einen ganz guten Eindruck. Ich bin mir nicht sicher, meine aber beim Anspringen der Festplatte ein leichtes Pfeifen ausgemacht zu haben. So kann man nach dem Ladevorgang zumindest sofort mal testen. Beim Abspielen werden auf dem Display eine Menge Informationen angezeigt:

1. Zeile: Datum, Uhrzeit im Wechel mit „Now playing
2. Zeile: Titelname
3. Zeile: Interpreten
4. Zeile Albumname
5. Zeile: Im Wechsel die Bitrate un die Equilizer-Einstellung
6. Zeile: Bislang abgespielte Zeit des Liedes / Länge des Lieder
7. Zeile: ein Balken, der wie beim iPod die aktuelle Spielzeit visualiert, und bei Lautestärke-Änderung eben diese anzeigt.

Ich verbinde zunächst einmal den aPod via beigelegtem USB-Kabel mit meinem PC. Dafür muss ich eine kleine Gummikappe an der Seite des aPods entfernen und einen kleinen Stecker dort einstecken (etwas frimelig). Mein PC (betrieben von w2k) erkennt den aPod auch sofort brav als MTC MusicMatch Jukebox USB Device (komischer Weise muss mavorher auf dem aPod bestätigen, dass man sich verbinden will) – der aPod wird nebenbei aufgeladen. Ein Blick auf das gemappte Laufwerk zeigt mir 18.4 GB freien Speicherplatz an. Geradezu platt bin ich, dass man irgendwelche Systemdateien sehen kann. Bleibt zu hoffen, dass sich da ein paar fähige Leute mal dranmachen und die Software auf dem aPod ein wenig patchen. Zumindest der System-Schriftdatei könnte sich ja mal jemand annehmen. [Der Mac hat im übrigen auch keine Probleme das Ding zu erkennen – so kann man auch auf diesem Weg Musik bequem auf und von dem aPod kopieren.]

Nachdem ich die beigefügte CD eingelegt habe, meldet sich die Installations-Software (ich bin zuerst etwas irritiert, dass man nur einen Treiber für win98 installieren kann, denke mir dann aber, dass eine Treiberinstallation für andere Systeme nicht nötig ist – was das Handbuch zwischen den Zeilen dann auch bestätigt). Die Musikmatch-Software selbst gibt es dann – der aPod selbst lässt sich ja nur auf englisch bedienen – auch auf Deutsch. Dafür erfordert die Installation – oh Wunder – einen Neustart. Ärgerlich! Nach dem Neustart gehts dann, aber es war den Neustart nicht wirklich wert. Vielleicht habe ich in letzter Zeit zu oft am Mac gesessen, aber die MusicMatch-Software erschlägt mich einfach. Zu viele Fenster mit zu vielen Menüs.

Ich will es mir einfach machen und nur ein wenig Musik auf den aPod schieben. Also kopiere ich einfach ein paar Lieder aus meiner iTunes-Library auf den aPod. Tja. Das kopieren geht fix, ist aber vergebene Liebesmüh, weil der aPod mit den .m4a nichts anfangen kann. Also müsste ich – sofern der aPod mir gehören würde – also wiedr anfangen meine ganzen CDs erneut zu rippen, nein danke. Der Kopiervorgang selbst ging aber recht fix.

Mein Spieltrieb will jetzt auch nicht mehr so wirklich. Irgendwann die Tage muss ich das Teil noch mit Musik bestücken und dann zurückgeben, damit es jemand unter dem Weihnachtsbaum finden kann. Dieser jemand wird sich darüber freuen, denn das Ding ist mE gar nicht sooooo schlecht.

Sicherlich ist es kein iPod – not so schick, aber Himmel, Design allein ist nicht alles. Heutzutage muss man eben auch ins Portemonnaie gucken. Wenn ich da bei Industrial Technology & Witchcraft lese, dass es für 50 Euro mehr auch einen iPod mini gibt, dann muss ich mich doch etwas wundern. Der aPod hat immerhin 20 GB, das sind schon 15 mehr, als der Mini bietet. Zudem finde ich auch die Idee mit dem integrierten SD-Kartenleser sehr nett (auch wenn sich der Slot ebenfalls hinter einem wabbeligen Gummi-Nubbel versteckt, den ich vermutlich nach spätestens 2 Wochen verlieren würde). Die Diktiergerät-Funktion habe ich jetzt nicht ausprobiert.

Fazit: ich kann mir nicht vorstellen, meinen iPod gegen den aPod einzutauschen, aber davon geht wohl auch keiner aus. Ich finde nicht, dass der aPod eine billige Kopie des iPod ist, sondern würde ihn eher als preiswertes Plagiat bezeichnen. Wer bislang noch keinen iPod hatte (oder alternativ eher pragmatisch und wirtschaftlich an so ein Spielzeug herantritt), der wird mit dem aPod bestimmt nicht unglücklich werden.

2 Kommentare

  1. Hey, dein Beitrag ist klasse.

    Welche Komponenten benutzt die Jukebox? Welche Hardware ist drin?

    Freue mich über jede Antwort!

    der BoxRocker.

  2. Den Beitrag, den Du kommentiert hast, habe ich am 27. November 2004 verfasst. Ich muss gestehen, ich kann mich kaum noch an den AldiPod erinnern. Ich weiss aber, dass der wohl immer noch verkauft wird, da sich ein Nachbar den neulich als externes Photospeichermedium gekauft hatte ( Soweit ich das verstanden habe, aber auch wieder zurückgegeben hat, weil das alles nicht so ganz geklappt hat).

    Weitere Informationen zu dem AldiPod solltest Du also überall im Netz finden, ich kann Dir leider nicht weiter helfen.

Schreib einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.