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ice>link:iPod – die ersten 1.000 km

| 3 Kommentare

Vor ziemlich genau

Das ice>link:iPod möchte ich nicht mehr missen. Soviel steht fest. Ich habe 120 Euro für das Kit bezahlt – lohnt sich die Investition? Was bekomme ich für mein Geld?

Also erstmal habe ich das Cradle (aka Auto-Dock), wo ich morgens vor dem Antritt meiner Fahrt ins Büro den iPod einschiebe. Das Ding hat eine tolle Passform und der iPod ist dort sicher aufgehoben. Weder Bahnübergänge noch arge Schlaglöcher haben sich da bislang negativ bemerkbar gemacht. Allerdings habe ich festgestellt, dass es ziemlich wichtig ist, sich vorher genau zu überlegen, wo man das Dock verbaut.

Meine Entscheidung es auf die linke Seite – in Lenkrad-Reichweite – zu platzieren war gar nicht so schlecht (Einzig und allein, dass sich die Rückseite des iPods in der Frontscheibe etwas spiegelt ist manchmal etwas nervig). Denn wenn der iPod im Dock steckt, dann kann man das Clickwheel nicht, wie gewohnt, mit dem Daumen bedienen, sondern muss sich mit dem Zeigefinger (oder einem anderen) behelfen. Der zweite Punkt ist die Ablesbarkeit des Displays. Ich finde es wirklich genial, dass ich immer sehen kann, was ich da gerade höre. Allerdings spiegelt das Display des iPods, so dass ich meist die Beleuchtung aktiviere, um den Titel besser lesen zu können. Das Ganze während der Fahrt mehr oder weniger ohne grosse Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit zu bewerkstelligen, erfordert eben eine Plazierung des Dock, die es ermöglicht, mal eben das Clickwheel zu berühren (um die Beleuchtung zu aktivieren) und dann noch fix den Titel zu erhaschen, ohne den Blick zu lange von der Strasse abzuwenden.

Der Clou am ice>link:iPod ist doch, dass man den iPod auch über das Autoradio bedienen kann – in meinem Fall eben über das Becker-Radio. Wie ich schon im ersten Text geschrieben habe, sind die Bedienungsmöglichkeiten und die Anzeige des Beckers sehr, sehr spartanisch. Kurz erwähnen muss ich an dieser Stelle auch, dass sich das Becker – seitdem ich den ice>link:iPod angeschlossen habe, leider nicht mehr die Position der CD merkt. Sprich, wenn ich eine CD höre bis Titel 7, dann doch ein wenig WDR5 lausche und später zurück zur CD wechsle, dann fängt diese wieder beim ersten Titel an. Das wird vermutlich ein Bug/Feature des Beckers sein, denn beim iPod klappt das bestens (wobei sich hier ja eigentlich der iPod den letzten Titel inkl. Position merkt).

Schön und gut, aber inwiefern kann ich nun den iPod mit dem Becker fernsteuern? Naja, um ehrlich zu sein – man kann einen Titel vor- und zurückspringen und innerhalb des Titels spulen. Das war’s auch schon. Wenn man beispielsweise eine Playlist mit 10 Titeln über den iPod ausgewählt hat und diese zu Ende gespielt hat, dann springt der iPod zurück ins Menü und dort kann man über das Radio leider wirklich gar nichts machen. Dann muss man wieder auf dem iPod rumfummeln – was während der Fahrt (ich fahre ja meist nicht schneller als 120) nicht wirklich besser funktioniert als ein Handy zu bedienen (wobei hier jetzt wieder zum Tragen kommt, wie wichtig es ist, den iPod zu im Auto zu platzieren, dass man ihn einigermassen mit der Hand bedienen kann). Um das ein bisschen zu relativieren – bei sinnvoller Platzierung ist die Bedienung des iPods während der Fahrt auch nicht aufwendiger als das Wechseln einer CD (Kramen, Suchen, Finden, Rasuholen, Reinschieben). Mein Tipp geht in die Richtung, dass man sich wirklich ein Menge sinnvoller Playlists (mit einer gut navigierbaren Namensgebung) erstellt. Diese kann man auch während der Fahrt relativ einfach anspringen und aktivieren.

Ein wenig Schade ist die Verweigerung des Beckers auch nur die kleinste Information des iPods weiterzugeben. So steht im Display des Radios die ganze Zeit nur Track 1, egal wieviele Lieder man schon gehört hat. Praktisch ist allerdings, dass – sofern man über das Radio einen Track weiterspringt – die Beleuchtung des iPods kurz aktiviert wird. Aproopos Beleuchtung des iPods – hier kann ich nur empfehlen, die Beleuchtungsdauer auf 10 Sekunden zu setzen. Somit hat man genug Zeit, den Songtitel oder Interpreten zu lesen, eine längere oder gar permanente Beleuchtungsdauer kann ich nicht empfehlen. Sofern es draussen dunkel ist, wirkt die Beleuchtung des iPods schon ziemlich hell und stört so mE beim Fahren.

Warum das ice>link:iPod und nicht eine Lösung über Aux-In? Naja, zum einen ist das ice>link:iPod irgendwie schon eine nette, runde Sache. Der iPod bezieht seinen Strom über das Autoradio. Man hat keinen wilde Kabel, die im Auto rumhängen, der Zigarettenanzünder bleibt frei. Dazu profitiere ich schon davon, dass ich den iPod über das Radio steuern kann (Auch wenn die Möglichkeiten sehr begrenzt sind, aber wenn man das mal neutral betrachtet, dann hat man bei einer normalen CD ja auch nicht mehr Möglichkeiten und auch bei einem Wechsel ist die Navigation nicht wirklich komfortabler. Ich habe keine wirkliche zu MP3-Radios, hatte nur mal das Ding von Fiat zum Spielen – da finde ich die Navigation über den iPod aber doch noch deutlich einfach und übersichtlicher) – meist aktiviere ich eh vor Fahrtantritt eine Playlist, die dann bis zum Fahrtende durchdudelt.

Auf meinen 54 km bin ich nicht wirklich auf Verkehrnachrichten angewiesen, aber wenn ich mal wieder nach Köln fahre, dann ist es schon nett, wenn die iPod-Wiedergabe für die Stau-Mitteilungen unterbrochen wird.

120 Euro sind bestimmt kein Pappenstiel, aber ich meine, für diesen Betrag bekommt man eine ordentlich Lösung, um den iPod ins Auto zu integrieren.

3 Kommentare

  1. Danke für den Testbericht Hallo powerbook,

    danke für den sehr ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich weiss nun, dass ich die 120 EUR aus meiner Sicht getrost sparen kann. Mit dem Becker-Original-AUX-IN-Kabel (15 EUR) und einer Universalhalterung (10 EUR) bin ich ja fast genau so gut bedient. Einzige Nachteile: Navigation ausschliesslich am iPod und der Akku wird nicht geladen. Da man beim ice>link:iPod aber auch nur „vor“ und „zurück“ am Becker Radio steuern kann, fällt Nachteil 1 eher mickrig aus. Verkehrsnachrichten kommen bei AUX-IN übrigens auch durch. Und: Das Original-Becker-Kabel stellt noch einen weiteren Eingang zur Verfügung: Für den Ton der Freisprecheinrichtung. Somit entfällt der übliche Zusatzlautsprecher dafür.

    Gruss
    Napfekarl

  2. Telefon-Freisprech-Kabel-Dings Das Kabel hat das Ice-Link-Dings auch. Also kann man das Telefon ebenfalls anklemmen.

    Ich kann Deinem Entschluss durchaus folgen, allerdings würde es mich nach ein paar Tagen nerven, den Klinkenstecker einzustöpseln. Aber ob das wirklich 100 Euro wert ist, muss man sich halt überlegen.

  3. Um welches Becker Radio handelt es sich denn?

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