Ich bin innerlich am KOCHEN und das schon seit ein paar Stunden. Jetzt fange ich gerade an zu sieden.
Angefangen hat alles im Juli oder so. Da habe ich mein altes Schätzchen als Drittwagen bei der HDI angemeldet. Ich bin seit 2000 bei der HDI und bislang auch einigermassen zufrieden. Seitdem habe ich idR nicht weniger als drei Fahrzeuge dort versichert. Nachdem ich mein Schätzchen angemeldet hatte, kam erstmal wochenlang gar keine Reaktion von der HDI. Schliesslich habe ich mich dort gemeldet und nachgefragt, was denn los wäre, ich hätte Bedenken, ich würde ohne Versicherungsschutz fahren. Die Antwort an sich war schon etwas komisch. Die von der Zulassungsstelle übermittelten Daten wären nicht eindeutig oder vollständig gewesen. Bitte?
Nun denn, ich bin also in der Bielefelder Geschäftsstelle vorbeigefahren und habe dort meinen Brief kopieren lassen. Sowas ist ziemlich nervig, weil die immer recht knapp besetzt sind und um 17.00 Uhr schliessen, so dass ich für so einen Termin extra früher Schluss machen muss. Bei der Gelgenheit habe ich dem Mitarbeiter auch noch mitgeteilt, dass ich mein Motorrad verkaufen werde und die Prozente bitte umgeschrieben haben möchte. Die erste Rechnung der HDI habe ich dann auch einfach ignoriert, und habe statt dessen die Abmeldebescheinigung des Motorrads an den Sachbearbeiter geschickt. Ein paar Tage später kam dann auch eine neue Rechnung. Diese Rechnung habe ich dummerweise verlegt und auch vergessen. Mein Fehler. Ohne Frage und Zweifel.
So war ich dann etwas überrascht, dass ich letzte Woche Donnerstag ein Kündigungsschreiben der HDI in meinem Postkasten vorgefunden habe. Ich habe am nächsten Tag gleich bei der HDI angerufen (Hier kommt jetzt ein kleiner, wichtiger Hinweis – ruft man in der lokalen Geschäftsstelle an und dort kann niemand den Anruf entgegennehmen, so wird man automatisch nach Hannover weiterverbunden – was aber irgendwie niemand wirklich sagt oder erklärt). Der Callcenter-Fred sagte mir dann, auf Nachfrage, dass alles gut werden würde, wenn ich den Betrag sofort anweisen würde. Das habe ich dann auch postwendend gemacht und der ausstehende Betrag wurde am Freitag von meinem Konto abgebucht.
Am gestern Abend hatte ich dann aber doch ein Schreiben der KFZ-Zulassungsstelle (datiert vom Freitag – danke für die Fehlinformation Du Callcenter-Fred) im Briefkasten, dass mein Fahrzeug keinen Verrsicherungsschutz mehr hätte. Nachdem ich gestern abend bestimmt 10 Minuten erfolglos in der Callcenter-Warteschleife verbracht habe, war meine erste Aktion heute morgen im Büro, mich bei der HDI zu melden. Ich habe dem Fred die Situation geschildert und gefragt, was denn das jetzt alles solle. Er hat mir mitgeteilt, dass die Entscheidung, ob ich weiterversichert werde (wohl gemerkt – nur bezogen auf mein Drittfahrzeug) von seiner Cheffin Frau X getroffen werden muss. Er würde Rücksprache halten und sich dann bei mir melden. Dann dauerte mehr als 4 Stunden. Als Ergebnis teilte er mir mit, dass die HDI mein kleinen Schatz nicht weiter versichern würde.
Ich finde ja nichts dämlicher als Leute anzumaulen, die nicht kausal beteiligt sind, so habe ich ihn gebeten, mich doch bitte mit Frau X zu verbinden, da ich nicht nachvollziehen könnte, warum man mir ein Fahrzeug kündigt, wenn ich seit langem mit mehreren Fahrzeuge ein doch recht problemloser Kunde wäre. Ausserdem lehrt ja auch das Geschäftsleben, dass viele Entscheider Ihre lustigen Entscheidungen plötzlich noch mal revedieren, wenn man konkret nachfragt. Fred konnte mich natürlich nicht mit Frau X verbinden, da sie gerade in einer Besprechung weilte. Ja klar! Er hatte ihr aber eine Email mit der Bitte geschickt, sie solle mich zurückrufen.
Fein. Jetzt habe ich um 16 Uhr nochmal in Hannover angerufen. Einem netten Callcenter-Fräulein habe ich dann noch einmal die Sachlage geschildert und gebeten, mich mit Frau X zu verbinden. Das konnte sie aber nicht. Auch sie kann nur eine Mail schreiben. Aha. Frau X verzweifelt gesucht. Ich habe ihr dann noch in die Tastatur diktiert, dass ich bis 17 Uhr im Büro zu erreichen sei und danach auf dem Weg zu einer anderen Versicherungsgesellschaft wäre, zu der ich dann auch zeitnah alle anderen Fahrzeuge wechseln lassen werde.
Randinformationen: Bei dem Betrag ging es um eine Summe unter 150 Euro, alle weiteren Beträge werden sonst per Lastschrift eingezogen. Insgesamt bezahle ich knapp 1000 Euro im Jahr an die HDI, dazu kommen noch ein paar andere Faktoren, die mich eigentlich zu einem interessanten Kunden machen sollten.
Aber das scheint bei der HDI wohl keine Rolle zu spielen. Somit kann ich hier nur feststellen – Service mangelhaft; Erreichbarkeit mangelhaft.
Eben bekomme ich doch tatsächlich einen Rückruf von Frau X. Die Sache ist sehr einfach. Die von mir versicherten Fahrzeuge haben in dem Zeitraum, den ich bei der HDI bin mehr Schaden angerichtet, als die HDI an mir verdient hat. Ich bin also kein interessanter Kunde und die HDI hat auch keine Probleme damit, dass ich meine anderen Fahrzeuge bei einem anderen Unternehmen versichere.
OK. Da fällt mir dann auch nichts mehr ein. Ich habe mal gelernt, dass Kundenbindung wichtig ist. Aber wenn man das so einfach rechnet. Schaden gegen Ertrag. Ok. Gut. Kann ich nachvollziehen.
Morgen melde ich dann brav mein Schätzchen um und dann werde ich brav und fristgerecht meine anderen Versicherungen dort kündigen. (Ich versteh ja nicht viel von Betriebswirtschaft, aber wenn ich das richtig verstehe, dann hat die HDI jetzt ein prima Minusgeschäft mit mir gemacht und die neue Versicherung freut sich.)
Komische Welt.
										
					
			
15. September 2004 um 18:20 Uhr
HDI hilft Dir nie Ich hatte mal ein lustiges Erlebnis mit der HDI als Unfallgegner. Mir hat in einem Wohngebiet eine ältere Dame die Vorfahrt genommen. Für die Polizei ein klarer Fall. Der Beamte meinte noch zu der Dame „Dumm gelaufen“ rechts vor links. Sie war mit überhöhter Geschwindigkeit und einem Kind auf dem Beifahrersitz unterwegs, das da nicht hingehörte. Für die HDI war das aber gar nicht so klar. Denn ich war mit einem Audi TT unterwegs und da steht man anscheinend immer im Verdacht eh zu schnell zu fahren. Also wurde mir Teilschuld vorgeworfen und ich sollte 1/3 des entstandenen Schadens selber tragen. Leider ist das dann auch genauso ausgegangen. Also Vorsicht wenn der Unfallgegner beim HDI ist. Das gibt auf jeden Fall Probleme. Verkehrte Welt.